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Sarma

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Sarma bezeichnet ursprünglich die Schule der "Neuen Übersetzungen" buddhistischer Schriften des tibetischen Buddhismus, der Jowo Kadams Tradition (auch als "ältere Kadampa-Schule" bekannt). Zu dieser Schule gehörten solch berühmte Lehrer wie Atisha, Gyalwa Dromtönpa und die sogenannten "drei Kadam-Brüder" namentlich Geshe Potowa (dGe-bshes Po.to.ba), Geshes Pyangba (sPyan.snga.ba) und Geshes Puldyungba (Phul byung.ba). Mit ihrer Entstehung bezog sich der Begriff später als Sammelbegriff auch auf die Sakya, Kagyü und Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus.

2. Übersetzungsphase

In der zweiten Phase der Übertragung buddhistischer Schriften von Indien nach Tibet, ab dem 11. Jahrhundert, wurden speziell die tantrischen Texte übersetzt, die in der ersten Übersetzungswelle im 9. Jahrhundert (sogenannte "Alte Übersetzungen", tib. Nyingma) unberücksichtigt geblieben waren. Aus dieser zweiten Übersetzungsphase gingen die neueren Schulen des tibetischen Buddhismus hervor. Zu diesen Schulen zählen die Kagyü-, Sakya- und die Gelug-Schule. Die Kagyü-Schulen, gehen von Marpa dem Übersetzter aus, der die Mahamudra Übertragungslinie von Tilopa und Naropa weiterführte. Er traf während seiner dritten Reise nach Indien Atisha und studierte bei ihm die Lehren der Kadampa-Meister. Die Sakya-Tradition geht auf Khön Könchog Gyalpo zurück und wurde von den "fünf ehrwürdigen höchsten Meistern" zur vollen Entfaltung gebracht. Zu diesen zählen Sachen Kunga Nyingpo, Sonam Tsemo, Drakpa Gyaltsen, der 1. Sakya Pandita Kunga Gyalsten und Dromtön Chögyal Pagpa Lodro Gyaltsen. Sie bezogen sich auf die Übersetzung tantrischer Schriften durch Bari Lotsawa. Sie übernahmen die Lehren des Mahasiddha Virupa und auch die Lehren Naropas und vieler anderer großer Mahasiddas, darunter Mahamudra und die Lehren der alten Kadampa. Einige Zeit später gründete der Meister Tsongkhapa die Gelug-Schule. Er erhielt die Lehren der älteren Kadampa-Schule von Lamas der Sakya-, Kagyü- und Nyingma-Schule übermittelt. Die ältere Kadampa-Schule ist als eigenständige Schule nicht erhalten geblieben. Zu den Schriften der bestehenden Sarma-Traditionen zählen unter anderem das Heruka-, Chakrasamvara-, Hevajra-, Yamantaka- , Vajrayogini und das Kalachakra-Tantra.

Verschiedene Tantra-Klassen

Eine Neuübersetzung bereits in der ersten Übersetzungsphase übertragenener tantrischer Schriften, aus denen sich die Nyingma-Schule entwickelte fand nicht statt. Daher besteht ein Unterschied zwischen dem tantrischen Übertragungssystem der Nyingma, das von sechs Tantraklassen ausgeht und dem der Sarma-Schulen, das auf vier Tantraklassen basiert. Die unterschiedlichen Arten des Anuttarayogatantra der Sarma-Tradition haben Bezüge zu den inneren Tantras der Nyingma-Tradition und es hat über die Jahrhunderte ein reger Austausch tantrischer Übertragungen zwischen Nyingma und Sarma stattgefunden.

Zu den äußeren Tantras aller Schulen zählen das

  • Kriyatantra
  • Caryatantra
  • Yogatantra

Die inneren Tantras der Sarmaschulen werden als

  • Anuttarayogatantra bezeichnet. Sie teilen sich auf in Vatertantra, Muttertantra und nichtduales Anuttarayogatantra,

Die inneren Tantras der Nyingmaschule heißen