Zum Inhalt springen

American Motors Corporation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Juni 2020 um 12:59 Uhr durch KnightMove (Diskussion | Beiträge) (klarer). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Firmenlogo von AMC

Die American Motors Corporation (AMC) war ein US-amerikanischer Automobilhersteller, der 1954 aus dem Zusammenschluss von Nash Motors und der Hudson Motor Car Co. hervorging. Sitz war in Kenosha in Wisconsin.[1] 1970 übernahm die AMC die Firma Kaiser-Jeep (und damit die Marke Jeep).

Im Frühjahr 1987 wurde AMC selbst von der Chrysler Corporation übernommen.

Geschichte

Die Geschichte des Unternehmens begann 1897, als Thomas B. Jeffery seinen ersten Prototyp eines Autos baute. Im Jahre 1900 erwarb er die Sterlin Bicycle Factory in Kenosha (Wisconsin), um dort Autos unter dem Namen Rambler (deutsch Wanderer) herzustellen. Die ersten von schließlich insgesamt über 1500 Exemplaren verließen im März 1902 die Fabrik. Der Rambler war der zweite in Großserie gebaute PKW der USA. Ein Jahr zuvor hatte Oldsmobile diese Fertigungsmethode eingeführt; erst ein Jahr später folgte die Ford Motor Company.

1914 wurde das Modell Jeffery genannt, zu Ehren des 1910 verstorbenen Firmengründers. Sein Sohn Charles T. Jeffery leitete daraufhin das Unternehmen. Als er 1915 den Untergang der Lusitania überlebte, entschied er sich für ein ruhigeres Leben und verkaufte seine Firma im August 1916 an Charles W. Nash, der sie in Nash Motors umbenannte. Das Unternehmen bestand bis 1954, als es mit Hudson Motor Car Co. zur American Motors Corporation (AMC) verschmolz. Mit einem Volumen von rund 198 Millionen US-Dollar war dies der bis dahin größte Firmenzusammenschluss der USA. Die Marken Nash und Hudson wurden zunächst beibehalten; von 1957 bis 1969 verkaufte AMC seine Autos unter dem Markennamen Rambler.

1969 übernahm der Jaguar-Importeur Peter Lindner in Frankfurt-Rödelheim den AMC-Alleinvertrieb für die Bundesrepublik Deutschland. Das Programm umfasste die Modelle AMX, Rebel, Ambassador, Jeep und Javelin. Letzterer wurde aus Teilesätzen im Karmann-Werk in Rheine gebaut.

Anfang der 1970er Jahre baute AMC das stark motorisierte Sportcoupé Javelin und den AMX, eine kürzere zweisitzige Version des Javelin. Damit war die Firma auch in der Klasse der pony cars (auch muscle cars) vertreten, die nach dem stilbildenden Ford Mustang benannt wurde. Zur gleichen Zeit kam mit dem Gremlin wieder ein amerikanischer Kleinwagen auf den Markt. 1970 kaufte AMC die Firma Kaiser-Jeep. Damit konnte AMC erstmals in Märkten außerhalb Nordamerikas Fuß fassen.

Ende der 1970er geriet AMC in finanzielle Schwierigkeiten; dies lag auch daran, dass General Motors nicht die für das neue Modell Pacer vorgesehenen Wankelmotoren liefern konnte. Daraufhin ging AMC 1979 eine Kooperation mit der französischen Firma Renault ein, die ihre Modelle in den USA absetzen wollte. Renault-Modelle wurden nun auch in AMC-Fabriken gebaut. Anfang der 1980er Jahre konnte AMC Erfolge mit dem vierradgetriebenen Eagle und vor allem mit den Jeep-Modellen erzielen, aber die Probleme hielten an. Renault geriet in finanzielle Schwierigkeiten, und das Engagement des Unternehmens in Nordamerika war in Frankreich umstritten. Nach der Ermordung des Renault-Präsidenten Georges Besse am 17. November 1986 beschloss der neue Chef Raymond H. Lévy, sich auf den europäischen Markt zu konzentrieren und das Nordamerika-Geschäft aufzugeben.

Im März 1987 wurde die American Motors Corporation von der Chrysler Corporation aufgekauft. Chrysler machte aus dem erfolgreichsten AMC-Modell Eagle eine Marke und verschmolz diese mit Jeep zur Jeep Eagle Divisio. 1998 wurde die inzwischen unrentable Marke Eagle gestrichen. Die Marke Jeep kam nach der Fusion mit Daimler-Benz zu DaimlerChrysler und gehört seit der Fusion mit FIAT zu Fiat Chrysler.[2]

Modelle

Rambler Classic 770 (1963)
AMC Javelin (1969)
AMC Pacer (1975)
AMC Eagle Wagon (1983)

* – von 1958 bis 1962 als American Motors, zuvor als Nash bzw. Hudson

AMC-Modelle in Film und Fernsehen

Commons: American Motors Corporation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile, Volume 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 51–53 (englisch)
  2. http://www.fcagroup.com/en-US/group/brands/Pages/default.aspx