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Rosenstolz

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Rosenstolz
Gründung: 1991
Genre: Rock/Pop (Mondänpop)
Website: rosenstolz.de
Mitglieder
Gesang: AnNa R. (Andrea Natalie Rosenbaum)
Keyboard/
Songschreiber/
Gesang:
Peter Plate

Rosenstolz ist eine deutsche Musikgruppe aus Berlin, die sich um die aus Ost-Berlin stammende Sängerin AnNa R. und den in Westdeutschland aufgewachsenen Songschreiber und Sänger Peter Plate gebildet hat. Die vorwiegend auf deutsch gesungenen Lieder stellen eine Mischung aus Pop, Rock und Chanson dar, wobei die Texte mal derb, mal melodramatisch, mal erotisch, mal provozierend, mal gefühlvoll sind. Vielfach wird der Musikstil von Rosenstolz auch Mondänpop genannt.

Bandgeschichte

Rosenstolz spielte zu Beginn vor sehr kleinem Publikum, oft aus der sog. Szene stammend. Ihr erstes Konzert gaben sie Oktober 1991 in der Galerie Bellevue in Berlin mit knapp 30 Besuchern. Bei einem ihrer Konzerte im Berliner Schwulenzentrum SchwuZ wurden sie 1992 noch ausgebuht. Ein unermüdlich tätiger Fanclub klebte zu dieser Zeit in ganz Berlin Hunderte von Plakaten für die Auftritte des Duos und trug wesentlich zu deren wachsendem Kultstatus bei.

AnNa R. wurde am 25. Dezember 1969 in Berlin-Friedrichshain geboren und wuchs in Ost-Berlin auf. Die Aufnahmeprüfung an der Musikschule Friedrichshain war ein Fehlschlag, vielleicht auch weil sie sich mit einem Song von Whitney Houston bewarb. Vor ihrem Durchbruch als Sängerin arbeitete sie als Chemielaborantin und als Musikhändlerin, um ihre Gesangsausbildung zu finanzieren. AnNa R. gibt sich als Diva. Seit 2002 ist sie mit Nilo Neuenhofen verheiratet, der in vielen Videos der Gruppe die Regie führte (z. B. Ich will mich verlieben).

Peter Plate

Peter Plate wurde am 1. Juli 1967 in Neu-Delhi geboren. Sein Großvater war dort als Diplomat tätig. Vor seinem Umzug nach Berlin 1990 lebte Peter Plate längere Zeit unter anderem in Goslar und Braunschweig. Er versuchte sich bereits vor der Gründung des Duos Rosenstolz als Musiker. Er schrieb als Jugendlicher ein Musical mit Freunden und produzierte einige Musikkassetten, allerdings ohne breite Veröffentlichung. Peter Plate lebt offen schwul. Am 1. Juni 2002 heiratete er seinen langjährigen (seit 1990) Freund Ulf Leo Sommer, der auch als Produzent, Komponist und Texter für Rosenstolz tätig ist.

AnNa R.

Wer von beiden auf den Namen "Rosenstolz" kam, wissen AnNa und Peter nicht mehr oder wollen es nicht sagen. Nach langer Namenssuche und vielen Vorschlägen, wie ihr bis dato Favorit „A&P“, machte es bei "Rosenstolz" "klick".

Rosenstolz verbreitete von Anfang an ein schwül-erotisches Klima auf ihren Konzerten. Diese Aura übertrug sich auf das Publikum. Auch heute noch – Rosenstolz spielt mittlerweile in stets ausverkauften Konzerthallen bzw. Freiluftbühnen – ist dieses besondere Verhältnis der Band zum Publikum erhalten geblieben.

Die Popularität von Rosenstolz wuchs von Jahr zu Jahr. Ihr stetig steigender Erfolg ist vor allem auf ihre vielen Konzerten und das treue Publikum zurückzuführen, denn lange Zeit wurden Rosenstolz von Radio und TV ignoriert. Im Laufe der Zeit stieg die Anzahl der Konzertbesucher, die Größe der Hallen sowie Tourneen und die Plattenverkäufe. Im Mai 1997 spielten Rosenstolz ein Konzert vor etwa 10.000 Zuschauern in Nowosibirsk (auf Einladung des Goethe-Instituts). In diesem Jahr konnte sie auch mit ihrem Album „Die Schlampen sind müde“ die erste Chartplazierung verzeichnen. Einen Sprung in ihrer Karriere stellte ein Auftritt 1998 beim nationalen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest mit „Herzensschöner“ dar, wo sie den zweiten Platz erreichten. 2002 eroberten Rosenstolz dann mit „Kassengift“ die Spitze der Charts und mit dem Clip zur Single „Amo Vitam“ langsam die Musik-TV-Sender. Der ganz große Durchbruch gelang dann 2004 mit der Single „Liebe ist alles“, die in sämtlichen Radio- und Musik-TV-Sendern rauf und runter gespielt wurde, und dem Album „Herz“.

Hin und wieder beziehen sie in ihren Liedern auch politisch Stellung wie zum Irak-Krieg im Jahre 2003 mit dem Titel „Laut“ oder schon 1999 mit einem ganz persönlichen Statement zur damals gerade diskutierten Homo-Ehe im Heiratssong „Ja, ich will“ zusammen mit Hella von Sinnen. Im dazugehörigen Video, bei welchem Marcus Sternberg Regie führte, treten die Duettpartner Hella und Peter auch zusammen mit ihren echten Partnern Cornelia Scheel und Ulf auf. Auch auf der „Das große Leben“-Tour kritisiert Peter die ablehnende Haltung des Papstes gegenüber Homosexuellen.

Zu dem Coming-out-Film Sommersturm (2004) steuerten sie den Titelsong „Willkommen“ vom Album Herz bei.

Ihr Album „Herz“ (von 0 auf Platz 1, nach acht Wochen Platin) ist das erfolgreichste deutsche Album des Jahres 2004.

Den ECHO bekamen sie 2003 für die „beste Künstler-Web-Page“ verliehen. 2005 wurden sie als „Beste Band“, für ihr Video zum Titel Ich komm an dir nicht weiter, als „Das beste Video – National“, sowie als „Beste Produzenten“ (Peter und Ulf) nominiert. Weitere Preise sind u. a. der Comet für "Bestes Video National" (Es tut immer noch weh), sowie für „Beste Band National“ und mehrere goldene Stimmgabeln.

Nach einer einjährigen Pause melden sich AnNa und Peter 2006 mit ihrem neuen Album „Das große Leben“ (VÖ: 3. März 2006) und der ersten Single daraus „Ich bin ich (Wir sind wir)“ wieder. Im Jahr des 15. Bandjubiläums folgt unter anderem eine Tour durch den deutschsprachigen Raum mit drei Konzerten in der Berliner Wuhlheide – am 12. April war der Tourstart. Die zweite Single aus dem Erfolgsalbum ist „Nichts von alledem (tut mir leid)“ und erschien am 26. Mai 2006.

Bei ihren Live-Konzerten werden Rosenstolz von einer siebenköpfigen Band begleitet, deren Musiker zum Teil schon seit vielen Jahren mit dem Duo touren. Zur aktuellen Besetzung gehören Zoran „Zorro“ Grujovski (Keyboards & akustische Gitarre), Peter Koobs (Gitarre), Thomy Jordi (Bass) und Jens Carstens (Drums & Percussion), die auch „Herz“ und „Das große Leben“ mit eingespielt haben. Der langjährige Gitarrist und Freund von AnNa und Peter, Ralf Lübke, hat die Band nach der „Willkommen“-Tournee verlassen, um mehr Zeit für seine eigene Gruppe Monkeeman zu haben. Für ihn ist Ulrich Rode neu hinzu gekommen. Der 32jährige Diplom-Gitarrist ist neben verschiedenen Musicalengagements sowohl im Studio als auch live tätig, u. a. für Right Said Fred und Konstantin Wecker. Außerdem vervollständigen Lorenzo Allacher (Saxophon & akustische Gitarre) und Anne de Wolff (Geige, Akkordeon & Percussion) das Line-Up.

Diskographie

Alben

Jahr Album Chart-Platzierungen Label Anmerkung
DE AT CH
1992 Soubrette werd' ich nie -- -- -- Polydor limitiert auf 100 Stück – Neuauflagen 1993 und 2002
1994 Nur einmal noch -- -- -- Traumton/Indigo
1994 Sanfte Verführer -- -- -- Traumton/Indigo limitiert auf 100 Stück
1995 Mittwoch is' er fällig -- -- -- Traumton/Indigo
1996 Objekt der Begierde -- -- -- Polydor Neuauflage 2002
1997 Die Schlampen sind müde 31 -- -- Polydor Neuauflage 2002
1997 Raritäten -- -- -- Traumton Compilation
1998 Alles Gute – Das Beste von 1992–1998 10 -- -- Polydor Compilation – Neuauflagen 2001 und 2004
1999 Raritäten 2 -- -- -- Traumton Compilation, nur über die offizielle Website erhältlich
1999 Zucker 2 -- -- Polydor Neuauflage 2002
1999 Zuckerschlampen Live 5 -- -- Polydor Compilation
2000 Kassengift 1 -- -- Polydor Neuauflage 2002
2000 Stolz der Rose – Das Beste und Mehr -- -- -- Polydor Compilation
2002 Macht Liebe 3 51 -- Polydor Verschiedene Editionen
2003 Live aus Berlin 11 -- -- Polydor Einfach- und Doppel-CD
2004 Herz 1 22 55 Polydor Island Verschiedene Editionen
2006 Das große Leben 1 1 10 Polydor Island Einfach-CD, Deluxe-Edition mit Bonus-DVD, Doppel-LP
2006 Das große Leben Live Polydor Island Doppel-CD

weitere Veröffentlichungen:

Neben diversen Neuauflagen als Digitally Remastered- & Digipack-CD erscheinen weitere unauthorisierte Sammlungen älterer Aufnahmen, an denen der erste Rosenstolz-Produzent, Tom Müller, die Rechte besitzt.

  • 2003 Ohne Worte – Die Karaoke-CD (nur über die offizielle Website erhältlich)
  • 2003 Kuss der Diebe – Producers Master Cut, CD mit DTS-5.1-Tracks, Musik für Erwachsene / DA Music (# 80)
  • 2004 Erwarten se nix – Producers Master Cut, CD mit DTS-5.1-Tracks, Musik für Erwachsene / DA Music (# 47)
  • 2005 Wenn du aufwachst – Producers Master Cut, CD mit DTS-5.1-Track, Musik für Erwachsene / DA Music (# 68)
  • 2006 Mondkuss – Producers Master Cut, Doppel-CD und -LP (in farbigem Vinyl, limitiert auf 1.000 Stück), Musik für Erwachsene / DA Music (# 16)

Singles

Jahr Titel Chart-Platzierungen Anmerkung
DE AT CH
1992 Ich geh auf Glas -- -- -- Maxi-CD
1993 Schlampenfieber -- -- -- Maxi-CD
1994 Kuss der Diebe -- -- -- Maxi-CD
1994 Nur einmal noch -- -- -- Maxi-CD
1995 Lachen -- -- -- Maxi-CD
1995 Mittwoch is er fällig -- -- -- Maxi-CD
1996 Der Moment -- -- -- Maxi-CD (Promo)
1996 Sex im Hotel -- -- -- Maxi-CD und Vinyl-Maxi
1997 Ich stell mich an die nächste Wand (Monotonie) / Die Schlampen sind müde -- -- -- Maxi-CD
1997 Objekt der Begierde / Lass es regnen -- -- -- 2-CD-Digipack (Promo)
1998 Königin / Herzensschöner -- -- -- Maxi-CD
1998 Herzensschöner / Königin 34 -- -- Maxi-CD
1998 Lachen -- -- -- Maxi-CD (Promo)
1998 Nur einmal noch '98 / Herzensschöner 75 -- -- 2 Editionen [eine der beiden Editionen enthält einen Multimedia-Track]
1999 Perlentaucher 40 -- -- 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs]
1999 Fütter deine Angst / Ja, ich will (Hochzeitssong mit Hella von Sinnen) 52 -- -- Maxi-CD
1999 Zucker III -- -- -- Maxi-CD (Promo)
1999 Ein anderes Gefühl von Schmerz -- -- -- Maxi-CD (Promo)
2000 Amo Vitam 19 -- -- 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD]
2000 Kinder der Nacht 63 -- -- Maxi-CD
2001 Total Eclipse (mit Marc Almond) / Die schwarze Witwe (mit Nina Hagen) 22 -- -- 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs]
2001 Es könnt' ein Anfang sein 8 -- -- 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs]
2002 Sternraketen / Macht Liebe 11 -- -- 3 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD, 2-Track-CD], DVD-Single, Vinyl-Remix-Maxi (Promo)
2002 Es tut immer noch weh 21 -- -- 2 Editionen [Laut-Edition, Französische Edition]
2003 Was kann ich für eure Welt 12 -- -- 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], Vinyl-Maxi
2004 Liebe ist alles 6 47 -- 2 Editionen [2 verschiedene Maxi-CDs]
2004 Ich will mich verlieben 8 64 -- 2 Editionen [Maxi-CD, Live-CD]
2004 Willkommen / Der größte Trick 8 44 -- 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], Vinyl-Remix-Maxi
2004 Ich komm an dir nicht weiter 14 69 -- 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], Vinyl-Remix-Maxi
2006 Ich bin ich [Wir sind Wir] 2 5 16 2 Editionen [Maxi-CD, Remix-CD], Vinyl-Remix-Maxi
2006 Nichts von alledem [tut mir leid] 11 3 Editionen [Maxi-CD, Live-CD, Remix-CD], Vinyl-Remix-Maxi, Vinyl-Single (Promo)
2006 Ich geh' in Flammen auf 2 Editionen [Maxi-CD, einmal Limited Edition im Digipack, einmal im Jewel-Case und Remix-CD]

Videos & DVDs

Jahr Titel Chart-Platzierung DE Anmerkung
2003 Die Videos 1995-2001 -- DVD & VHS, nur über die offizielle Website erhältlich
2003 Live aus Berlin -- DVD
2004 Herz -- DVD
2004 Willkommen in unserer Welt live & draußen 04 27 DVD [in zwei unterschiedlichen Verpackungen]
2006 Das große Leben Live DVD [VÖ für den 8. September 2006 geplant]

Literatur

  • Rosenstolz: Lieb mich, wenn du kannst, nimm mich, nimm mich ganz. Dtv, München 1998, ISBN 3-42-320058-8