Ferdinand Hodler
Ferdinand Hodler (* 14. März 1853 in Bern, † 19. Mai 1918 in Genf) war ein Schweizer Maler. Er ist heute der bekannteste Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts.
Leben
Hodler wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, sein Vater, der Schreiner Johannes Hodler stirbt früh an Schwindsucht, die Mutter, Margarete Hodler, in zweiter Ehe mit dem Dekorationsmaler Gottlieb Schüpbach verheiratet, folgt 1867 und lässt acht Kinder zurück. Ferdinand ist das älteste. 1865, bereits vor dem Tod der Mutter hat Ferdinand Hodler als 12jähriger die Werkstadt des alkoholkranken Stiefvaters übernommen und ernährt nun die Familie.
Mit 18, inzwischen Lehrling des Vedutenmaler Ferdinand Sommer, geht er nach Genf, malt Firmenschilder und kopiert Bilder im Musee Rath wo er schließlich von Barthélémy Menn entdeckt und zu dessen Schüler wird. Durch seine Malerei kann Hodler sich nun Reisen leisten, unter anderem nach Spanien, wo er sich insbesondere mit den Werken Velázquez auseinandersetzt. 1881, mit 28 Jahren, mietet er sein erstes Atelier. Er arbeitet mit anderen Menn-Schülern am Bourbaki-Panorama des Historienmalers Edouard Castres mit.
Mitte der 1880er Jahre beginnt Hodler sich von den künstlerischen Vorbildern seiner frühen Jahre zu lösen, ab 1885 entstehen Bilder im von ihm entwickelten, Parallelismus genannten Stil. 1887 hat er in Bern seine erste Einzelausstellung.
1889 Heirat er Bertha Stucki, die Ehe wird aber bereits 1891 bereits wieder geschieden.
Mit seinem Gemälde Die Nacht (1889) gelingt Hodler der Durchbruch. Die Ausstellung des Bildes, das sich mit Schlaf und Tod, aber auch Sexualität beschäftigt, im Musee Rath wird in letzter Minute verhindert, das Gemälde als sittenwidrig verurteilt. Eine daraufhin privat organisierte Ausstellung wird zum großen Erfolg. Es folgen Ausstellungen und Ehrungen in Paris, München und Venedig.
1892 stellt er im Salon der Rosenkreuzer in Paris das Gemälde Die Entäuschten Seelen aus und schließt sich dieser Bewegung an.
Auf der Weltausstellung in Paris 1900 bekommt Hodler die Goldmedaille für drei seiner ausgestellten Werke. Er ist jetzt einer der führenden Maler in Europa, was auch seine bis dahin eher prekäre wirtschaftliche Lage verbessert. Noch im gleichen Jahr wird er Mitglied der Wiener wie der Berliner Sezession, 1904 auch der Münchener Sezession.
Hodlers späten, expressionistisch anmutenden, einfachen Landschaftsgemälde machten ihn auch zu einem der bedeutendsten Maler der Alpenlandschaft. In Deutschland wird er 1914 aus allen Künstlervereinigungen ausgeschlossen, als er einen Protestbrief gegen den Beschuss der Kathedrale von Reims durch die deutsche Artillerie im Ersten Weltkrieg unterschreibt, in seiner Heimat aber wächst seine Anerkennung: schon 1911 werden zwei Banknoten mit Motiven seiner Bilder (Der Mäher, Der Holzfäller) bedruckt, 1916 erhält er eine Ehrenprofessur in Genf und noch zu seinen Lebzeiten (1917) veranstaltet das Kunsthaus Zürich eine erste große Retrospektive. In seinem Todesjahr wird er noch Ehrenbürger von Genf.