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Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Lage in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 480 m ü. NN
Fläche: 25,33 km²
Einwohner: 1.314 (31. Dezember 2002)
Bevölkerungsdichte: 53,38 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84574
Vorwahlen: 08638, 08630, 08622
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 145
Adresse der Gemeindeverwaltung: Dorfstr. 4
84574 Taufkirchen
Politik
Bürgermeister: Jakob Bichlmaier (FW)

Taufkirchen ist die südlichste Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und seit 1978 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kraiburg am Inn.

Die Nachbargemeinde im Norden ist der Markt Kraiburg am Inn. Im Osten grenzt Oberneukirchen an Taufkirchen. Im Süden von Taufkirchen grenzen Engelsberg und Peterskirchen, die beide bereits im Landkreis Traunstein liegen. Westlich von Taufkirchen liegt die Gemeinde Unterreit.

Geschichte

  • 1068 erste urkundliche Erwähnung
  • 1978 Taufkirchen bildet zusammen mit Jettenbach und Kraiburg am Inn eine Verwaltungsgemeinschaft

Sehenswürdigkeiten

Besondere Sehenswürdigkeiten sind die landschaftlich reizvolle Umgebung im Voralpenland und die Kirchen der Gemeinde. Dorfmittelpunkt bildet die Pfarrkirche St. Jakobus mit dem Fünf-jochigen Langhaus und das Gemeindezentrum, wo zahlreiche Veranstaltungen aus dem Gemeindeleben stattfinden. Die Wallfahrtskirchen St. Mariä Himmelfahrt in Pietenberg aus dem 15 Jh., St. Valentin in Pettenham und St. Georg in Sonham sind beliebte Ausflugsziele im Gemeindegebiet Taufkirchen.

Veranstaltungen

Der alljährliche Georgiumritt in Sonham ist ein Mekka der Pferdefreunde. Außerdem findet in Taufkirchen jedes Jahr am 3. Augustwochenende das "Bikertreffen" der Motorradfreunde Taufkirchen- Oberneukirchen statt. Auch das Oldtimertreffen des Vehikelclubs ist eine beliebte Veranstaltung in Taufkirchen



Das Schwammerlweib von Taufkirchen

Eine Heimatsage von Lorenz Strobl
Wer vor Zeiten um die mitternächtige Stunde mit Pferden durch den Vorachwald bei Taufkirchen fahren mußte, durfte mit Gewißheit annehmen, daß ihm die Rösser durchgingen. Da half kein Bremsen, Zügeln und Reißen. Wildschnaubend sprengten die Gäule durch den finsteren Tann, denn ehe es sich der Fuhrmann versehen hatte, saß hinten auf seinem Wagen ein verhutzeltes, altes Weiblein mit einem Korb voll Pilzen auf dem Buckel und einer flackernden Leuchte in der Hand. „Hihihi ...", krächzte die alte Hexe, und je mehr die Pferde tobten, in den Strängen schlugen, der Fuhrknecht alle guten Geister vom Himmel rief, desto boshafter krähte die Alte „hihihihi", daß die Nachtvögel erschrocken aus ihren Nestern fuhren, die Fledermäuse in wirrem Knäuel in den Lichtkegel der Leuchte stoben. Kurz vor dem Waldende hielten dann die Pferde, am ganzen Leibe zitternd und bebend, von selber still und weder Schlag noch Schelte konnten sie von der Stelle bringen. Wie ange-wurzelt standen sie und nur der flockige Schweiß troff von ihren Flanken. „Hihihi ... hihihihi..." Mühsam krabbelte die Alte vom Wagen und verschwand mit einer schrillen Lache im flnstern Wald. Auch späten Wanderern war sie schon oftmals begegnet.Und wenn ein Bauer des Nachts auf der Straße fürbaß durch den Vorachwald nach Hause stapfte.....Hihihi" ... Da buckelte längs des Weges im Wald das Schwammerlweib von Tauikirchen von Strauch zu Strauch, von Busch zu Busch, um mit ihrer armseligen Lichtfunzel Schwämme zu suchen. Bannsprüche, Beschwörungsformeln, Kreuzzeichen und Weihwasser ... „Hihihihi" ... Die Alte lachte alles aus und nach wie vor geisterte sie um Mitternacht durch den stillen, verlassenen Vorachwald. Das Schwammerl- weib war vormals eine reiche Bauersfrau von Taufkirchen gewesen, die jeden Sommersonntag, statt in die Kirche zu gehen, sich im Wald umeinandertrieb, um dort Pilze und Rehlinge zu suchen. „Eine geschenkte Mahlzeit ist mehr wert als Amt und Predigt... hihihi …" Schnell und unerwartet starb eines Tages die Bäuerin und als Himmelsstraf für ihre Sonntagsschändung fand sie auch im Grabe keine Ruhstatt und mußte Nacht für Nacht im Walde Schwammerl suchen. Einen Fuhrknecht, der oft mit seinem Gespann um Mitternacht durch den Vorachwald kutschierte, wurde das Treiben der Hexe zu unheimlich. Er ließ an der Stelle, wo das Schwammerlweib immer auf den Wagen sprang, ein Marterl setzen und seither ist das Schwammerlweib im Vorachwalde bei Taufkirchen verschwunden.