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Deutscher Alpenverein

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Vorlage:Sportverband Der Deutsche Alpenverein (DAV) ist mit etwa 730.000 Mitgliedern die größte Bergsteigervereinigung der Welt und der achtgrößte Sportverein Deutschlands. Er ist im Deutschen Sportbund der zuständige Fachverband für das Sport- und Wettkampfklettern, das Bergwandern und Bergsteigen, Hochtourengehen, Eisklettern und Expeditionsbergsteigen sowie das Skibergsteigen.

Geschichte

Der DAV ging aus dem am 9. Mai 1869 gegründeten Bildungsbürgerlichen Bergsteigerverein hervor. Die Gründer waren überwiegend unzufriedene Mitglieder des sieben Jahre zuvor gegründeten Österreichischen Alpenvereins, welche die touristische Erschließung der Alpen nicht nur moralisch und akademisch, sondern aktiv, etwa durch den Bau von Hütten und Wegen unterstützen wollten.

Von 1873 bis 1938 waren der deutsche und der österreichische Zweig zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuÖAV) zusammengeschlossen. 1938 wurde er, jetzt nur noch Deutscher Alpen Verein (DAV) als „Fachverband Bergsteigen“ in den Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert und nach Kriegsende aufgelöst. 1945 wurde der Österreichische Alpenverein OeAV neu gegründet, der bis zur 1952 erfolgten Wiedergründung des DAV dessen Vermögen und Grundbesitz (Hütten) treuhänderisch verwaltete.

1992 trat der Alpenverein dem Deutschen Sportbund bei, zu diesem Zweck wurden erstmals Landesverbände gegründet, die wiederum Mitglied in den Landessportbünden wurden.

Gliederung

Der DAV selbst ist ein Dachverband für derzeit 355 Sektionen genannte eigenständige Mitgliedsvereine, die alle wiederum eingetragene Vereine sind. Eine Mitgliedschaft im DAV ist für natürliche Personen nur mittelbar über die Sektionen möglich. Die Sektionen sind weitgehend selbstständig, viele davon haben eigene Büros, Schulungs- und Veranstaltungsprogramme. In größeren Städten gibt es häufig mehrere Sektionen mit zum Teil stark unterschiedlichen Schwerpunkten und Mitgliederzahlen.

Die Organe des Dachverbandes sind die Hauptversammlung, das Präsidium und der Verbandsrat.

Die Jugendorganisation des Deutschen Alpenvereins ist die „Jugend des Deutschen Alpenvereins” (JDAV).

Ziele

In der Anfangszeit des DAV waren die Ziele hauptsächlich Erfahrungsaustausch und Erschließung der Alpen durch Wege und Unterkunftshäuser (Berghütten). Derzeit betreibt der Alpenverein 327 solcher Alpenvereinshütten genannten Unterkunftshäuser. Die Hütten sind im Besitz einzelner Sektionen, stehen aber allen Alpinisten offen. Viele Sektionen unterhalten außerdem nichtöffentliche, nur den Sektionsmitgliedern zugängliche Unterkunftshäuser in allen Teilen der Alpen und den deutschen Mittelgebirgen.

Daneben tritt der DAV auch als Interessensvertreter und Dienstleister für Bergsportler auf, etwa für Versicherungen, Leihausrüstung oder Kartenmaterial.

In den 1980er und 1990er Jahren erfolgte eine verstärkte Hinwendung zum Naturschutz, der im Grundsatzprogramm von 1994 auch als zentrales Ziel aufgenommen wurde. Die Erschließung der Alpen wurde für beendet erklärt, seitdem werden keine weiteren Hütten und Wege mehr gebaut, sondern nur noch die bestehende Infrastruktur instandgehalten.

Wichtige Daten

  • Dachverband: DAV Bundesgeschäftsstelle; Von-Kahr-Str. 2-4; 80997 München; +49 89 14003-0;

Sonstiges

Seit einigen Jahren tritt der DAV über sein Tochterunternehmen „DAV Summit Club” auch als kommerzieller Veranstalter von zum Teil sehr anspruchsvollen Bergtouren und Expeditionen auf.

Eine Liste der Hütten des Deutschen Alpenvereins findet sich unter Alpenvereinshütte.

Der Deutsche Alpenverein ist ein nach § 59 Bundesnaturschutzgesetz anerkannter Naturschutzverband.

Siehe auch

Alpines Museum in München
Pfarrer Franz Senn

Wichtige europäische Alpenvereine