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Torfrock

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Die Band Torfrock wurde 1976 von Klaus Büchner und Raymond Voß gegründet.

Mitglieder

Projekte

Die Musiker kennen sich zum Teil schon seit Mitte der 70er, Klaus Büchner und Raymond Voß gründen vor Torfrock die Folk-Band "Basia". Klaus Büchner tritt in den 80er und 90er Jahren zusammen mit Klaus Baumgart auch als "Kleiner Klaus" von "Klaus und Klaus" auf. Raymond Voß und Gunnar Kämmer gründen 1982 die Band "Eltern haften für ihre Kinder", die sich ernsteren Themen widmet. Ebenfalls in dieser Zeit bringen Klaus und Raymond mit der Band Hammerburg eine Single heraus. Anfang der 1990er Jahre veröffentlichen sie zusammen mit Mitgliedern der Rattles unter dem Namen "Hoellenhunde" eine Maxi. Klaus Büchner und Raymond Voß nehmen auch unter ihren eigenen Namen Soloplatten auf.

Alben

  • Dat matscht so schön (1977)
  • Rata-ta-zong (1978)
  • Torfrockball im Hühnerstall (1979)
  • Vierter Versuch (1980)
  • Mein Gott, sind wir begabt (1982)
  • Alle an die Ruder (1990)
  • Aufe beinharte Tour (1991)(Live)
  • Torfrock oder Watt? (1991) (Remix)
  • Beinhart - geht das ab hier (1991)
  • Die Bagaluten-Fete (1992)
  • Goiler Tonträger (1994)
  • Rockerkuddl (1996)
  • Beinhart - Alle Hits (2000)
  • Einigkeit und Blech und Freizeit (2001)
  • Die Beinharte Bagaluten-Wiehnacht (2002) (Live)

Auch der Soundtrack der Werner-Filme stammt zum Teil von Torfrock. Dem ersten Film "Beinhart" entstammt auch ihr größter deutschlandweiter Erfolg, das gleichnamige Titellied, mit dem sie zum Filmstart einen Nummer-Eins-Hit hatten.

Videos und DVDs

  • Aufe Beinharte Tour (1992)
  • Torfrock - Die Beinharte Bagaluten-Weihnacht (2002)

Die Songs der Band

Einflüsse

Am Anfang der Geschichte von Torfrock stand die Idee, Klassiker der Rockmusik mit plattdeutschen Texten zu spielen, wie "Let's wörk togesser" ("Let's Work Together", Wilbert Harrison), "Karola Petersen" ("Carol", Chuck Berry) oder "Hey Joe" (u. a. Jimi Hendrix, The Leaves).

Aber schon auf dem ersten Album tauchten selbstgeschriebene humoristische Lieder auf, die auf Hochdeutsch, aber mit einem starken plattdeutschen Akzent vorgetragen werden.

Torfmoorholm

Ein Teil der Torfrocklieder spielt in der Gegenwart und handelt vom ländlichen Leben der Torfstecher im fiktiven Dorf Torfmoorholm ("Rut mit'n Torf"). Es geht um Charaktere wie "Willi Wühlkelle" vom Amt für Altertumsforschung, "Presslufthammer B-B-B-B-Bernhard", den Torfstechermeister "Adular Zech" oder Baggerführer "Hannes Kabeltod" in Liedern, die die moderne Berufswelt auf der Baustelle o. ä., den Musikern nicht unbekannt, persiflieren. Berühmt werden auch die satirischen Aufarbeitungen der Auswüchse der Freizeitgesellschaft ("Die Sonntagsjäger", "Haut mir doch bitte nicht mehr auf die Lippe").

Haithabu

Andererseits spinnen sie volkstümlich historisch Geschichten um die Wikinger-Siedlung "Haithabu", eine archäologische Fundstätte in Schleswig-Holstein. Zentrale Figur dieser Geschichten ist Rollo der Wikinger, ein trinkfreudiger, rauhbeiniger, rothaariger Wikingerhäuptling, der angeblich an der "Überfahrt nach Amerika" führend beteiligt gewesen sein soll. Fiktive Quelle der Wikingerlieder ist nach Aussagen der Gruppe ein Runenstein in Torfmoorholm.

In der Figur von Rollo dem Wikinger sind offensichtlich die geschichtliche Figur des Normannenfürsten "Rollo des Wikingers" und die englische Comic-Figur Hägar der Schreckliche vermengt worden.

Torfrock auf Tour

Das Verständnis für den Humor von Torfrock ist weitgehend auf den norddeutschen Raum beschränkt, in anderen Gegenden Deutschlands bleibt die Band im großen und ganzen unbekannt und unverstanden. So kommentiert bei einer Tournee durch Süddeutschland im Jahre 1991 eine Rezensentin des Bayerischen Rundfunks die Musik und den Humor der Band als für Süddeutsche so unverständlich wie die "Musik einer thailändischen Punkband". Nichtsdestotrotz erreichten zumindest einzelne Lieder wie "Presslufthammer B-B-B-B-Bernhard" und "Volle Granate, Renate" auch jenseits des Nordens einige Bekanntheit.

Seit Ende der 80er Jahre gibt Torfrock jährlich zu Weihnachten in verschiedenen norddeutschen Städten Konzerte mit dem Namen "Bagalutenwiehnacht". Bei den Konzerten sieht man jedes Jahr Torfrockfans auf dem Weg zum Konzert durch die Städte ziehen. Viele haben dabei rote Weihnachtsmützen auf oder sind als Wikinger verkleidet. Dem Alkohol wird dabei meist schon zu Hause reichlich zugesprochen. Wie bei vielen Bands aus der Rockszene ist während Konzerten das Werfen von leeren Bierbechern in die Menge sehr beliebt, wobei dabei immer viele Besucher mit Bierresten überschüttet werden.