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Helioseismologie

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Die Helioseismologie ist der wissenschaftliche Zweig der solaren Astrophysik und gleichzeitig ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, welches die Eigenschwingung der Sonne analysiert und daraus Erkenntnisse über deren inneren Aufbau gewinnt.

Namentlich ist der Begriff der Helioseismologie sowohl an Helio (griechisch für Sonne) und Seismologie (Erdbebenkunde) angelehnt.

Die Grundperiode der Eigenschwingung unseres Zentralgestirns beträgt etwa fünf Minuten und konnte mittels verschiedener terrestrischer Beobachtungen und durch Raumsonden wie SOHO recht genau ermittelt werden.

Die detaillierte Analyse der Beobachtungs- bzw. Schwingungsdaten erlaubt genaue Rückschlüsse auf verschiedene physikalische Kenngrößen der Sonne (z.B. die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schall im Inneren). Gleichzeitig ermöglichen sie, die Verteilung von Temperatur und magnetischen Feldern unter der Oberfläche der Sonne zu visualisieren.

Neuen Erkenntnissen zu Folge ist die Eigenschwingung auch für die erstmals 1877 entdeckten überschallschnellen Plasmajets an der Sonnenoberfläche verantwortlich. Im Regelfall werden die Schallwellen im Inneren der Sonne gebremst. Gelegentlich können diese Wellen jedoch auch die Oberfläche erreichen und sorgen für einen Materieauswurf. Das Plasma wird dabei mit bis zu 80.000 km/h bis zu 5.000 km hoch geschleudert.