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Vered Noam

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Vered Noam

Vered Noam (hebräisch ורד נעם Wered Noʿam) geborene Elitzur (* 1960 in Jerusalem) ist Professorin für Talmudstudien an der Universität Tel Aviv (Rosenberg School of Jewish Studies and Archaeology). Als erste Frau wurde sie 2020 mit dem Israel-Preis in der Sektion Talmudstudien ausgezeichnet.

Leben und Lehre

Vered Elitzur wuchs im Jerusalemer Stadtteil Rechavia auf. Ihr Vater war Yehuda Elitzur (1911-1997[1]), ein Professor für Bibelwissenschaften an der Bar-Ilan-Universität. Ihre Mutter, die Pädagogin Rivka Elitzur (1920-1979[1]), ist bekannt als Kinderbuchautorin.

Vered Noam bezeichnete ihr Elternhaus als „wirklich schönes, glückliches religiös-zionistisches Zuhause“.[2] Sie war das jüngste von fünf Geschwistern. Ihr älterer Bruder Uri Elitzur (gest. 2014) war ein Aktivist von Gusch Emunim, Absolvent der Merkas haRaw Kook-Jeschiwa und später als Journalist und Publizist eine Persönlichkeit der israelischen Siedlerbewegung.[3] Ein weiterer Bruder, Yoel Elitzur, ist Professor für Land-Israel-Studien am Herzog Kolleg für Lehrer in Allon Schewut im Westjordanland.[1]

Schon früh interessierte sich Vered Elitzur für den Talmud. Sie besuchte die Evelina de Rothschild-Oberschule; dort wurde kein Talmudunterricht für Mädchen erteilt. Daher nahm sie zweimal wöchentlich an Talmudkursen der neu eröffneten Pelech-Mädchenschule teil und qualifizierte sich so für ein Talmudstudium an der Hebräischen Universität Jerusalem (M.A. 1989, Ph.D. 1997, jeweils summa cum laude).

Seit 2008 ist sie Associate Professor, seit 2014 Lehrstuhlinhaberin für Talmudstudien an der Universität Tel Aviv.

Vered Noams Forschungsschwerpunkt ist die Zeit des Zweiten Tempels als dem Bindeglied zwischen biblischem Judentum und rabbinischem Judentum. Insbesondere befasst sie sich mit der Entwicklung der Halacha seit Abfassung der Schriftrollen vom Toten Meer.

Vered Noam ist unter anderem Mitherausgeberin der Reihe Dead Sea Discoveries (DSD) und der Zeitschrift Jewish Studies Quarterly. Ihr Buch Shifting Images of the Hasmoneans: Second Temple Legends and their Reception in Josephus and Rabbinic Literature war Finalist in der Auswahl für den National Jewish Book Award 2018.

Vered Noam ist verheiratet mit Elchanan Noam, dem Eigentümer einer Finanzberatungsfirma. Die Eheleute wohnen in Kfar Adumim; sie haben sechs Kinder.

Einzelnachweise

  1. a b c BnF Data: Yoel Elitzur.
  2. Linda Gradstein: Meet Prof. Noam Vered, the 1st woman to win the Israel Prize for Talmud. In: The Jerusalem Post, 27. April 2020.
  3. Adiv Sterman: Leading pro-settler journalist Uri Elitzur dies at 68. In: The Times of Israel, 22. Mai 2014.