Cachaça
Der Cachaça (Aussprache: [brasilianischer Zuckerrohr-Schnaps, der früher und hochsprachlich auch Aguardente (= heiß brennendes Wasser) und umgangssprachlich auch oft Pinga (= Fusel) genannt wird.
], „Kaschassa“) ist einHeute existieren auf dem brasilianischen Markt mit Cachaça und Aguardente zwei unterschiedliche Produkte. Aguardente gilt als billiges, industriell hergestelltes Massenprodukt ohne jegliche schonende Behandlung. Ein guter Cachaça kommt meistens aus zwei Regionen Brasiliens, aus dem Nordosten oder aus Minas Gerais, wo er in zahlreichen Cachaçarias komplett von Hand verarbeitet wird. Die Herstellung folgt alten Traditionen, in der nur das sog. Herz (Mittelstück in der Länge) des Zuckerrohrs verwendet wird. Zuerst wird durch Auspressen des Zuckerrohres „Caldo de Cana“ (eine Art Zuckerrohrsaft) gewonnen, welcher dann 24 Stunden in Edelstahlfässern gärt und schließlich destilliert wird. Ein Zeichen für einen guten Cachaça ist die Farbe. Sie ist typisch gold-braun und stammt von der zwei bis drei Jahre langen Alterung des Cachaça in Holzfässern. In den meisten Supermärkten in Europa findet man nur billiges Aguardente. Gute Cachaças sind in manchen Internet-Shops zu finden und kosten um die 70 % mehr.
Als Rohstoff für die Herstellung von Cachaça dient, im Gegensatz zum Rum, welcher meistens aus Melasse hergestellt wird, das noch grüne Zuckerrohr. Darum sollte man Cachaça nicht mit Rum verwechseln. Herstellungsprozess, Ausgangsprodukt und damit auch der Geschmack sind deutlich verschieden.
Der bekannteste Cocktail, der Cachaça enthält, ist der Caipirinha. Diesem Getränk verdankt der Cachaça seinen großen Erfolg als eine der Trendspirituosen der 90er Jahre in Europa. Cachaça ist auch die Basis aller Batidas.