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Gewöhnliche Moosbeere

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gewöhnliche Moosbeere
Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Heidekrautartige (Ericales)
Vorlage:Familia: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Vorlage:Genus: Heidelbeeren (Vaccinium)
Vorlage:Subgenus: Moosbeeren
(V. subgenus Oxycoccus)
Vorlage:Species: Gewöhnliche Moosbeere
Wissenschaftlicher Name
Vaccinium oxycoccos
L.

Die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos, syn. Oxycoccus palustris Pers.) ist ein Vertreter der Heidelbeeren (Vaccinium) innerhalb der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist eine Charakterpflanze der Regenmoore, insbesondere von Schwingrasen, kommt aber auch in Zwischenmooren und Bruchwäldern vor.

Beschreibung

Einzelne Blüte der Gewöhnlichen Moosbeere.

Die Gewöhnliche Moosbeere ist ein immergrüner, fadenförmig niederliegend wachsender Zwergstrauch (holziger Chamaephyt), der bis zu einen Meter weit kriechen kann. Sie wird etwa zwei bis sechs Zentimeter hoch. Die Blätter sind ledrig, eliptisch bis lanzettlich mit der größten Breite am Grund. Sie sind oberseits dunkelgrün, unterseits weißlich grün, ganzrandig und mit zur Spitze hin umgerolltem Rand und kahl. Sie werden fünf bis zehn Millimeter lang.

Die rosafarbenen, endständigen Blüten sitzen zu ein- bis viert auf bis zu fünf Zentimeter langen Blütenstielen. Diese hat zwei rote, ein bis zweieinhalb Millimeter lange Vorblätter. Die Krone der Blüten wird fünf bis sieben Millimeter lang und hat vier bis fünf zurückgeschlagene Zipfel. Die Früchte erreichen bis zu acht Millimeter im Durchmesser. Sie sind gelbrot bis rot. Die Pflanze blüht von Mai bis August. Die Früchte reifen ab August.

Standort und Verbreitung

Die Moosbeere benötigt sauren Moorböden. Sie ist in Deutschland im entsprechenden Biotop häufig. Allgemein ist die moosbeere zirkumpolar verbreitet, bis zum 71° n.B. Daher ist sie in Skandinavien, im Baltikum, Nordrussland, Japan und Nordamerika anzutreffen. In den Alpen wächst sie bis zu einer Höhe von 1500 m.

Ökologie

Früchte im September

Die Blüten der Moosbeere werden durch Insekten bestäubt (Entomogamie). Die Samen werden den durch Verzehr der Früchte und Ausscheidung der Samen durch Tiere verbreitet (Endochorie).

Sie Pflanze ist eine Halblichtpflanze, das heißt sie wächst bei vollem Licht erträgt aber bedingt eine Beschattung. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf nassen und ausgesprochen stickstoffarmen, meist sauren bis mäßig sauren Böden.[1]

Der Bau der Pflanze als Anpassung an Wasserverfügbarkeit und Gasstoffwechsel spiegelt ihre Standortbedinungen wieder. Die Moosbeere ist skleromorph. Die ledrigen, etwa zwölf Millimeter langen Blätter sind durch Festigungsgewebe hart. Die Blattunterseite ist wachsig und schützt die Blätter so vor Wasserverlusten im Winter.[2]

Inhaltsstoffe

Die Moosbeere ist essbar. Die Beeren sind reich an Vitamin C (15 - 30 mg/100 g), Mineralstoffen (0,2 - 0,3 %), Pektin (0,4 - 0,8 %), organische Säuren (vor allem Zitronensäure, Benzoesäure und Chlorogensäure) und Zucker (2,4 - 6,1 %).

Ihre roten Beeren haben einen leicht bitteren Geschmack, der etwas dem der Preiselbeeren ähnelt. Moosbeeren passen zu Wildschwein-, Hirsch- oder Rehbraten. Regional werden sie auch zu Eierkuchen und Quarkgerichten gereicht.

Literatur

  • M. Natkevičaitė-Ivanauskienė. Lietuvos TSR flora Bd. V. Vilnius, 1976.
Commons: Gewöhnliche Moosbeere – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Heinz Ellenberg, H.E. Weber, R. Düll, V. Wirth, W. Werner, D. Paulißen: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. Scripta Geobotanica 18, Verlag Erich Goltze, 1992. ISBN 3-88452-518-2
  2. nach Flora Web [1], abgerufen am 11. August 2006