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Ludwig IV. (HRR)

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Ludwig der Bayer
Erzbischof Peter Aspelt von Mainz, Grabmal im Dom zu Mainz. Der Kirchenfürst ist in voller Amtstracht dargestellt. Über dem damals noch glockenförmigen Messgewand, der Kasel, trägt er als Zeichen seiner erzbischöflichen Würde das kreuzgeschmückte weiße Pallium. Die drei Könige stellen die von ihm gekrönten Johann von Böhmen, Heinrich VII. und Ludwig den Bayern dar. Die Könige sind kleiner dargestellt, um den Erzbischof als Hauptperson herauszustellen. Die architektonische Umrahmung zeigt gotische Formen.

Ludwig der Bayer, oder Ludwig IV. aus der Dynastie Wittelsbach, wurde 1. April 1282 in München geboren. Er war Herzog von Bayern, Pfalzgraf, deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Ludwig starb am 11. Oktober, 1347 bei Fürstenfeldbruck und wurde in der Frauenkirche, München beigesetzt.

Ludwig war der Sohn des Herzogs von Oberbayern, Ludwig II. (dem Strengen) und Mathilde von Habsburg.

Nach dem Tod seines Vaters 1294 wurde Ludwig bis 1301 zeitweise bei seinen österreichischen Verwandten in Wien erzogen. 1301 wurde er an der Seite seines Bruders Rudolf als Mitregent Herzog von Bayern. Um 1308 heiratet er in Schlesien die Herzogstochter Beatrix, die jedoch schon 1322 verstirbt. Als Ludwig von seinem Bruder 1310 die Teilung des Herzogtums erzwingt (1313 söhnen sich die beiden wieder aus) und überdies seinen habsburgischen Vetter Friedrich den Schönen in der Schlacht bei Gammelsdorf besiegt, ist er bereits ein geachteter deutscher Fürst und wird 1314 von der Mehrheit der Kurfürsten als erster Wittelsbacher zum deutschen König gewählt. Am 28. September 1322 besiegt er bei Mühldorf am Inn endgültig den als Gegenkönig auftretenden Friedrich den Schönen und festigt seine Position im Reich. 1324 heiratet er in Köln Margarete von Holland († 1356), Gräfin von Hennegau und Holland und vergrößert damit seine Hausmacht. Ludwig bemühte sich vergeblich um die Anerkennung durch Papst Johannes XXII., der sich im Thronkonflikt die Verhältnisse offen zu halten wollte. Dadurch drängte er Ludwig in eine antikuriale Haltung. Wegen Mißachtung der Kurie in einem Streit um die Trennung von päpstlichen und königlichen Kompetenzen verhängte Johannes am 23. März 1324 den Kirchenbann über den König. Dies war der Beginn einer Auseinandesetzung, die Ludwig zeitlebens begleiten sollte. Während seines Italienzuges von 1327 bis 1330 lies er sich zum König von Italien und am17. Januar 1328 von Sciarra Colonna, einem Vertreter des römischen Volkes (Nicht vom Papst!) zum Kaiser krönen. Luwdig erklärte den Papst für abgesetzt und ernannte Nikolaus V. zum Gegenpapst. 1340 erbt Ludwig Niederbayern, 1345 durch seine Frau Margarete Holland, Friesland, Seeland und Hennegau.

1346 wird mit Unterstützung der Kurie und des französischen Königshofes Karl IV. zum Gegenkönig gewählt. Der Entscheidungsschlacht zwischen den beiden Königen, bei der Ludwig wohl im Vorteil gewesen wäre, kam der Tod Ludwigs bei Kloster Fürstenfeld zuvor.

Siehe auch: Liste der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Liste der Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern

Vorgänger Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Nachfolger
Heinrich VII. von Luxemburg Herrscher des Heiligen Römischen Reichs Karl IV.