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Gaia-X

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GAIA-X ist ein Projekt zum Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa, das von Vertretern der deutschen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft getragen wird.[1][2] Der Name des Projektes leitet sich von einer der ersten aus dem Chaos entstandenen griechischen Gottheiten Gaia ab, die in der Mythologie als personifizierte Erde für die Gebärerin steht.[3] Der breiten Öffentlichkeit wurde das Projekt beim Digital-Gipfel 2019 in Dortmund vorgestellt.

Ziele

Die Ziele des Projektes sind die Erhaltung einer europäischen „Datensouveränität“ gegen „Oligopoltendenzen in der Plattformökonomie“, Reduzierung der „Abhängigkeit“ von „internationalen Anbietern“, Attraktivierung von „Cloud-Diensten in der Breite“ durch vertrauenswürdigere Leistungsangebote und die Schaffung eines „Ökosystems für Innovationen“, so dass „diejenigen die Innovationen vorantreiben, auch diejenigen sind, die davon ökonomisch profitieren.“[4]

Lösung

Die Projektziele sollen durch Vernetzung vorhandener zentraler und dezentraler Infrastrukturen zu einem System erreicht werden, die gemeinsam ein „digitales Ökosystem“ bilden. Merkmale dieses Ökosystems sind

Umsetzung

Um die GAIA-X Projektziele zu erreichen, ist im ersten Halbjahr 2020 eine rechtsfähige Organisation gegründet worden. Zeitgleich soll der Test des technischen Konzepts im zweiten Quartal 2020 vorangetrieben werden, dem bis Anfang 2021 der „Livebetrieb“ mit Serviceanbietern- und Nutzern folgen soll. Anfang Juni 2020 begann die erweiterte Projektphase mit über 300 Unternehmen und Organisationen. Das Projekt soll dem Airbus-Konsortium nachgebildet werden. Zu den Gründungsmitgliedern gehören u.a. Amadeus, Atos, Beckhoff Automation, Bosch, der deutsche Internetknoten De-Cix, die Deutsche Telekom, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Friedhelm-Loh-Gruppe, PlusServer, Orange, SAP und Siemens.[5]

Rezeption

In den Medien und in der Fachöffentlichkeit werden die Erfolgsaussichten dieses Projektes überwiegend skeptisch beurteilt.[6][7][8][9][10]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Eine vernetzte Dateninfrastruktur als Wiege eines vitalen, europäischen Ökosystems. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 29. Oktober 2019, abgerufen am 10. November 2019.
  2. Mitwirkende Institutionen am Projekt-Konzept: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Bundesministerium für Bildung und Forschung, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e.V., SAP SE, Robert Bosch GmbH, German Edge Cloud, ein Friedhelm Loh Group Unternehmen, Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik, Festo AG & Co. KG, Deutsche Telekom AG, DE-CIX Group AG
  3. Thomas Sigmund, Christof Kerkmann, Moritz Koch, Dietmar Neuerer: Projekt GAIA-X - Digitale Aufholjagd: Altmaiers Cloud-Alternative für Europa, Handelsblatt vom 28. Oktober 2019, abgerufen am 13. November 2019
  4. Ziele des Projekts GAIA-X, Seiten 6 bis 9
  5. heise online: Bundeswirtschaftsminister: Gaia-X als weltweiter Goldstandard für Cloud-Dienste. Abgerufen am 6. Juni 2020.
  6. Jana Stegemann: Cloudprojekt Gaia-X - Göttin auf der Wolke. Süddeutsche Zeitung, 29. Oktober 2019, abgerufen am 10. November 2019.
  7. Eike Kühl: Gaia X: Der Traum von der europäischen Wolke. In: Die Zeit. 29. Oktober 2019, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 1. November 2019]).
  8. Torsten Kleinz: Digitalgipfel: Die datensouveräne Wollmilch-Cloud. heise online, 29. Oktober 2019, abgerufen am 10. November 2019.
  9. Nico Lumma: Die „europäische Cloud“ ist eine Kopfgeburt, die nicht überleben wird. Gruenderszene.de, 31. Oktober 2019, abgerufen am 10. November 2019.
  10. Stefan Krempl: Gaia X: IT-Wirtschaft sieht digitale Souveränität mit europäischer Cloud gestärkt. heise online, 30. Oktober 2019, abgerufen am 10. November 2019.