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Galway

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Stadt Galway
Wappen
Wappen der Stadt Galway
Wahlspruch
Laudatio Ejus Manet In Seculum Seculi
Grafschaft: County Galway
Provinz: Connacht
Basisdaten
Fläche: 50,57 km²
Einwohner: 71.983 (2006)
Telefonvorwahl: +353/91
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Offizielle Website: www.galway.net

Galway (ausgespr. /ˈgɔlweɪ/; irisch Gaillimh, /ˈgal´iv´/) ist die Hauptstadt der Grafschaft County Galway in der Provinz Connacht in der Republik Irland.

Geografie

Mündung des Corrib in Galway
Galway: Hafen mit Kathedrale im Hintergrund und Spanish Arch (rechts)

Die Stadt liegt an der Westküste Irlands am nordöstlichen Ufer der Galway Bay. Der stark dem Tidenhub ausgesetzte Fluss Corrib durchfließt die Stadt und mündet in die Bucht.

Bevölkerung

Mit 71.983 Einwohnern (Stand 2006) ist Galway die bevölkerungsreichste Stadt des County Galway und des gesamten Westen Irlands. Die Stadt erlebt als Sitz einer Universität in den letzten 20 Jahren sowohl ein starkes Bevölkerungswachstum, was sie zur „jugendlichsten“ Stadt Irlands macht, als auch einen starken Zuwachs an wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung. Sie ist neben Dublin in dieser Hinsicht die bedeutendste Stadt Irlands.

Geschichte

Karte von Galway aus dem Jahre 1651

Bereits 1124 erfolgte die Errichtung einer Burg nahe dem kleinen Fischerdorf. Im Jahre 1232 besetzte Richard de Burgh das Dorf und baute es zum anglo-normannischen Vorposten im Westen Irlands aus. Das Stadtrecht wurde 1396 durch Richard II. gewährt und vierzehn Adelsfamilien (Tribes) lenkten den Handel und die Geschicke der Stadt. Die Namen der Familien waren Athy, Blake, Bodkin, Browne, Darcy, Deane, Font, French, Joyce, Kirwin, Lynch, Martyn, Morris und Skerrett. Die Stadt war dann ständigen Attacken von den im Umland lebenden irischen Clans ausgesetzt, wobei es den Einheimischen zeitweilig verwehrt war, die Stadt zu betreten.

Im 15. Jahrhundert ging der englische Einfluss zurück, während sich die Handelsbeziehungen mit Spanien und Portugal noch verstärkten und den Reichtum der Stadt mehrten. 1473 wurde Galway durch einen Großbrand zerstört, jedoch anschließend wieder aufgebaut. Cromwell stürmte die Stadt 1652, und auch Wilhelm von Oranien verschonte sie 1691, nach seinem Sieg gegen Jakob II. im „Krieg der zwei Könige“, nicht.

Siehe auch: Belagerung von Galway

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Drei National Roads führen nach Galway: die N17 von Norden her (Tuam, Sligo, Donegal), die N6 aus dem Osten (Athlone, Dublin) und die N18 aus dem Süden (Shannon, Limerick und Cork). Die Planungen sehen einen Ausbau der Straßen zu Motorways zwischen 2010 und 2020 vor. Die Fahrzeit nach Dublin beträgt ungefähr drei Stunden, die zum Shannon Airport rund 90 Minuten. Um nach Limerick zu gelangen, benötigt man zwei Stunden. Verschiedene Busunternehmen wie Bus Éireann oder Citylink stellen den Linienverkehr mit größeren Städten sicher.

Schienenverkehr

Insgesamt sechs Züge verkehren pro Tag zwischen Dublin und Galway. Weitere Haltestellen sind Athenry, Ballinasloe, Athlone, Tullamore und Kildare (Stadt). Die Fahrzeit beträgt ungefähr drei Stunden. Die Bahnverbindung wird von Iarnród Éireann (Irish Rail) unterhalten. Der Bahnhof befindet sich am Eyre Square.

Luftverkehr

Fünf Flüge täglich starten vom Galway Airport Richtung Dublin. Ebenso stellen London wie auch Birmingham, Edinburgh, Manchester und Lorient Flugziele dar. Weitere Flughäfen in der Nähe sind der Shannon International Airport und der Knock Airport.

Institutionen und Einrichtungen

Bildung und Forschung

In Galway gibt es das Galway-Mayo Institute of Technology und die National University of Ireland, Galway. Öffentliche Bibliotheken (Galway Library) stehen der Bevölkerung zur Verfügung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Jährliche kulturelle Ereignisse stellen das Galway Early Music Festival (Mai), das Galway Film Fleadh (Juli), das Galway Arts Festival (Juli), die Galway Races (August), das Galway International Oyster Festival (September) und das Baboró Galway International Arts Festival for Children (Oktober) dar.

Theater

Es gibt das Theater Taebhdhearc na Gaillimhe, in dem die irische Kultur und Sprache gepflegt werden.

Sehenswürdigkeiten

Innenansicht der Sankt-Nicholas-Kirche

Eyre Square

Der Stadtplatz befindet sich in der Nähe des Bahnhofs und wurde in den letzten Jahren baulich umgestaltet und Anfang 2006 fertiggestellt. Er bietet jetzt neben einem großen Denkmal viele kleinere Rasenflächen und Bänke, die von vielen Menschen zum Sitzen, Spielen, Jonglieren, Skateboardfahren etc. genutzt werden. Die vielen Bäume spenden angenehmen Schatten. Die Straßen um den Square sind nur noch an zwei Längsseiten befahrbar, bieten aber gute Anbindungen an das Busnetz und den nahen Bahnhof.

Spanish Arch

Torbogen, Blake's Castle Im Hafen, nahe der Innenstadt, findet der Besucher einen Gedenkstein, auf dem behauptet wird, dass Christoph Columbus, Genueser Seemann, hier den Tip bekam, mal nach Westen zu segeln.

Shop Street

Die Shop Street ist die Haupteinkaufsstraße von Galway. Vor einigen Jahren wurde sie komplett neu gestaltet und zur Fußgängerzone umgewandelt.

Lynch's Castle

Das 16. Jahrhundert erbaute Castle ist mit Wappenschildern verziert und heute Sitz einer Bank. Das Castle war der damalige Wohnsitz der Familie Lynch, welche mehrheitlich die Bürgermeister zwischen 1480 und 1650 stellte. Das Stadtoberhaupt James Lynch zeichnete sich durch seinen besonderen Gerechtigkeitssinn aus. So verurteilte er der Überlieferung nach einst seinen eigenen Sohn wegen Mordes an einem jungen spanischen Edelmann zum Tode, der als Gast in Galway weilte und zum Rivalen um die Gunst eines Mädchens geworden war. Da niemand dieses Urteil in der Stadt vollstrecken wollte, hängte er ihn persönlich und zog sich daraufhin in ein Kloster zurück. Irrtümlich wird mit diesem Ereignis oftmals der Begriff Lynchjustiz in Verbindung gebracht.

Salmon Weir Bridge

Salthill

Salthill ist das Vergnügungsviertel von Galway. Hier befinden sich neben Hotels und Pubs insbesondere Spielhallen und Nachtclubs. Als Nachtclubs gelten in Irland Tanzlokale, deren Ausschanklizenz nicht mit der für Pubs üblichen Sperrstunde endete. Insbesondere ist Salthill auch kein "Rotlichtbezirk", wie man sie in Deutschland findet, da solche nach irischem Recht verboten sind.

Cathedral

1965 vollendete Bischofskirche mit markanter Kuppel, deren Errichtung die Stadt dem Bankrott nahe brachte. Die Architektur des Bauwerks ist umstritten wie auch der ehemalige Bischof Eamonn Casey.

Salmon Weir Bridge

Die Salmon Weir Bridge geht zwischen dem Gerichtsgebäude und der Kathedrale über den Fluß Corrib. Von Mitte April bis Juli kann man hier Fischschwärme von Lachs auf Ihren Weg aufwärts des Flusses Corrib sehen. Während der Lachs-Saison stehen meist Touristen auf der Brücke, die den Anglern zusehen und bei jedem Fang klatschen - nicht immer zur Freude derer.

Claddagh

Claddagh ist eine ehemals vor den Toren der Stadt Galway, jenseits des Corrib, gelegene alte Fischersiedlung. Das ist bis heute an der markanten Bebauung mit weitgehend kleinen, anderthalbgeschossigen Häuschen ersichtlich, die sich von der Umgebung deutlich abhebt. Leider wurden die ursprünglichen Hütten Anfang der 1930er Jahre ohne Ausnahme durch die heutige Bebauung ersetzt, die daher leider keinen Aufschluss über das originale Dorf erlaubt. Claddagh hatte eine eigene Monarchie und war vom englisch regierten Galway unabhängig. Auch wurde in Claddagh, der für Buffy Fans bekannte "Claddagh Ring" geschmiedet. Auf dem Ring sieht man ein Herz, welches von 2 Händen gehalten wird und eine Krone ist über dem Herz.

Museen

Das kleine städtische Museum von Galway am Spanish Arch ist kürzlich nach einem Umbau wieder eröffnet worden.

Medien

Die lokale Zeitung ist durch den kostenlosen Galway Advertiser vertreten. Die Radiostation Galway Bay FM berichtet über lokale Ereignisse.

Kinos

Pubs und Restaurants

In Galway findet sich eine große Anzahl von Pubs, wie sie für Irland typisch sind. Etliche davon bieten täglich oder zumindest regelmäßig Live-Musik an, von traditioneller irischer Folklore bis zu modernem Pop. Markante Pubs sind das insbesondere bei der jüngeren Generation beliebte "King´s Head", "Taaffe´s", "Murphy´s Bar" das "Bunch of Grapes", das "Quays" im Latin Quarter oder das "Crane´s". Letzteres liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und bietet in einem eigenen Raum im Obergeschoss allabendlich live gespielte Folkmusik. Die Preise für eine Pint (0,568 l) der dunklen Stout-Biere liegen bei etwa 3,50 Euro (Stand: 03/2006). Die hellen Lager-Biere kosten etwas mehr. Empfehlenswert ist auch das "Barfood", das in verschiedenen Pubs insbesondere zur Mittagszeit angeboten wird. In praktisch jedem Pub gibt es zu Mittag die "Soup of the Day" oder einen köstlichen "Chowder" (Fischsuppe), beides recht billig und gut.

Da es bereits angesichts der geringen Auswahl entsprechender Gerichte schwerfällt, die "typisch irische Küche" zu definieren, findet man in Galway eigentlich keine Restaurants mit ausschließlich irischer Speisekarte. Wegen der Küstenlage gibt es in Galway aber viele Restaurants, die schmackhafte und frische Fischgerichte anbieten. Auf solche spezialisiert ist beispielsweise "McDonagh`s Seafood", das direkt am flußseitigen Eingang zur Altstadt gelegen ist. Gutes Essen und eine reichhaltige Auswahl in altrustikalem Ambiente bietet zum Beispiel auch "McSwiggan´s Restaurant", am oberen Ende der Altstadt in der Nähe des Eyre Square gelegen. Daneben gibt es in Galway eine Vielzahl ausländischer Restaurants, vor allem mit italienischer und chinesischer Küche. Die Restaurantpreise liegen etwa 15 bis 20 Prozent über denen in Deutschland. Neben den Restaurants sind auch die zahlreichen kleinen "Take-away"-Läden empfehlenswert, bei denen man das Essen mitnehmen kann, die in aller Regel aber auch zwischen 10 und 15 Sitzplätzen bieten. Hier liegen die Preise zudem niedriger.

Seit 2004 gilt in allen irischen Gaststätten ein generelles Rauchverbot.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

Aktuell

Geschichte

  • James Hardiman (1782-1855): The history of the town and county of the town of Galway. From the earliest period to the present time. Dublin 1820. Online in englisch

Reise