VW Golf III
VW Golf III | |
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Hersteller: | Volkswagen AG |
Produktionszeitraum: | 1991-1997 |
Länge: | 4020 mm |
Breite: | 1695 mm bis 1710 mm |
Höhe: | 1425 mm 1405 mm |
Leergewicht (kg): | 960 kg |
Radstand: | 2475 mm |
Typbezeichnung: | 1H |
Leistung: | 60PS bis 190PS |
Vorgängermodell: | VW Golf II |
Nachfolgemodell: | VW Golf IV |
Allgemeines


Der Golf III wurde 1991 als dritte Generation der Golf-Reihe des Automobilkonzerns Volkswagen eingeführt. Erstmalig lieferbar mit Airbag sowie Diesel-Direkteinspritzern, schreibt dieses Modell in zahlreichen Versionen die Erfolgsgeschichte beider Vorgänger fort.
Modellgeschichte
- November 1991: Vorstellung des Golf III mit 7 Motorisierungen: Die Motorenspanne reicht vom 1.4l mit 60 PS, den 1,8l mit 75 bzw. 90 PS über den 2,0l mit 115 PS (GTI) bis hin zum neu entwickelten VR6-Motor mit 2,8 Litern Hubraum und 174 PS. Dazu sind auch zwei Diesel mit je 1,9l Hubraum und 64 PS bzw. 75 PS (als Turbodiesel) verfügbar. Der Golf ist in den Ausstattungsvarianten CL (Classic Line), GL (Grand Line), GT (Gran Turismo) und GT Special zu bekommen. GTI und VR6 erhalten serienmäßig das sog. "Plus-Fahrwerk", welches um 15 mm tiefer gelegt ist.
- 1992: Airbag als Extra, Rückrufaktion
- 1993: Golf Variant, europaweiter Start des Dauer-Sondermodells Europe, Golf Cabrio, Einführung neuer Motoren: Golf GTI 16V mit 2,0l und 150 PS, Golf TDI mit 1,9l und 90 PS, 1,6l mit 75 PS sowie Allrad-Golf Syncro mit 90 PS. Der VR6 ist nun mit Automatik erhältlich.
- 1994: Sondermodelle: Pink Floyd, Savoy, Highline, GTI Edition und New Orleans, "Öko-Golf"; Ecomatic mit Schwungnutzautomatik, elektronische Wegfahrsperre wird Serienausstattung, neues Topmodell wird der VR6 mit 2,9l-Motor Syncroantrieb und 190 PS
- 1994: Die Bundeswehr beschafft den VW Golf III als "PKW leicht" in bronzegrün (RAL 6031). 1995 befanden sich im Bestand der Teilstreitkräfte sowie der zivilen Bundeswehrverwaltung ca. 5000 Fahrzeuge des Typs VW Golf II und III.
- 1995: Sondermodelle: "Avenue", VR6 Edition, Rolling Stones, Colour Concept (in den Wagenfarben rot, gelb, blau, grün oder schwarz) sowie Movie , Elektro-Golf "Citystromer" mit 24 PS, Airbag wird Serienausstattung, ein neuer SDI Diesel-Motor erscheint mit 1,9l und 64 PS
- 1996: Sondermodelle: Bon Jovi und 20 Jahre GTI, neue Motoren: 1,9l TDI mit 110 PS sowie ein neuer 1,6l-Motor mit 100 PS. ABS für alle Modelle serienmäßig, Seitenairbags als Extra. Die Ausstattungsvarianten Trendline und Comfortline ersetzen CL und GL; GT entfällt
- 1997: Sondermodelle: Joker und Family (ersetzt Europe) und das letzte Sondermodell der Art-Edition-Reihe ist der limitierte Otmar Alt.
- August 1997: Ende der Produktion nach 6 Jahren und 4.663.438 gebauten Einheiten, davon 4.085.300 als Golf Limousine.
Golf TDI
Nachdem 1988 als erster Hersteller FIAT im Modell Fiat Croma TD i.d. einen turboaufgeladenen, direkteinspritzenden Dieselmotor mit einer Leistung von 66 kW (90 PS) herausbrachte, folgte der Audi 100 1989 mit einem ähnlichen Motor mit 2,5 Litern Hubraum, fünf Zylindern und 88 kW (120 PS) Leistung.
Das Konzept erhielt bei VAG die geschützte Marketingbezeichnung TDI. Erstmals wurde eine im Hubraum auf 1,9 Liter verkleinerte Variante mit vier Zylindern ab 1992 im Audi 80 eingesetzt, ab 1993 dann im Golf III als Golf TDI.
Der Motor mit Verteiler-Einspritzpumpe erzeugte zunächst eine Leistung von 66 kW (90 PS).
Durch Selektion der Serienmotoren und Anpassung von Parametern der Motor-Regelelektronik in Kombination mit Turboladern mit variabler Turbinengeometrie (VTG) wurden 81 kW (110 PS) und vor allem ein höheres Drehmoment in niedrigen Drehzahlbereichen erreicht.
Gebaut in der Wolfsburger Waffenschmiede.
GTI-Varianten des Golf III
- Golf GTI: 2,0l 8V 85 kW (mit KAT), max. Drehmoment 166 Nm, Motorkennbuchstaben (zeitliche Bauweise): 2E; ADY; AGG; AKR
- Golf GTI 16V: 2,0l 16V 110 kW (mit KAT), max. Drehmoment 180 Nm, Motorkennbuchstaben: ABF
- Golf GTI TDI: 1,9l 81 kW (wurde so als Sondermodell "20 Jahre GTI" von 1996 bis 1997 gebaut, war jedoch auch außerhalb dieser Sonderbaureihe erhältlich), max. Drehmoment 235 Nm, Motorkennbuchstaben: AFN
"20 Jahre GTI"-Jubiläumsmodell
- GTI 8V: 85 kW (115 PS, 166 Nm)
- GTI 16V: 110 kW (150 PS, 180 Nm)
- GTI TDI: 81 kW (110 PS, 235 Nm)
Golf VR6/V6/V5
Eine weitere Neuheit in der Kompaktklasse war der Einbau eines Sechszylindermotors in Querlage in den relativ schmalen Motorraum des Golf III. Es handelt sich allerdings nicht um einen klassischen V-Motor mit einem Zylinderwinkel von 90 oder 60 Grad. Der VR6 war mit seinem Zylinderwinkel von 15 Grad eine Mischung aus einem V- und Reihenmotor. Der VR6 Motor ist der stärkste Motor des Golf 3. Gegenüber einem normalen V-Motor besitzt das VR-Konzept nur einen Zylinderkopf und einen einfach zu bearbeitenden Motorblock, jedoch eine – genau wie ein Reihenmotor – siebenfach gelagerte Kurbelwelle. Die Nachteile sind relativ komplizierte Kettenführungen, sehr geringe Abstände zwischen den Zylindern und asymmetrische Gaskanallängen. Die Wände zwischen den Zylindern lassen Hubraumerweiterungen nur in Grenzen zu. Bereits im Golf III löste der VR6-Motor den 16-Ventil-Motor mit 2 Liter Hubraum ab. Es gab einen 2.8 VR6 mit 128 kW und einen nur mit Allradantrieb lieferbaren 2.9 VR6 mit 140 kW (190 PS). Ab dem Golf IV hieß der VR6-Motor aus marketingtechnischen Gründen V6, die Ventilzahl wurde von 12 auf 24 (4 Ventile pro Zylinder) erhöht und die Leistung wuchs von 140 kW auf 150 kW (204 PS). Das Grundkonzept des VR-Motors blieb aber dasselbe.
Dieses fand auch beim V5 (2.3 V5) Anwendung, der im Prinzip ein um einen Zylinder reduzierter 2.8-l-VR6 mit zwei Ventilen pro Zylinder war und im Golf IV und Bora angeboten wurde. Diesen Motor gab es parallel zum vierzylindrigen 1.8 Turbo, beide leisteten 110 kW (150 PS). Das gilt auch für den Passat (3B), wo er unter der Bezeichnung VR5 angeboten wurde. Ab dem Modelljahr 2001 wurde der V5 mit vier statt bisher zwei Ventilen pro Zylinder angeboten, die Leistung wuchs dadurch auf 125 kW (170 PS).
Golf SDI
Die Bezeichnung SDI (Saugdiesel mit Direkteinspritzung) steht für einen Dieselmotor, der mit dem TDI weitgehend baugleich ist, bis auf fehlenden Turbolader und Ladeluftkühlung. Sensorik und Aktorik können entsprechend vereinfacht werden.
Die Leistung beträgt 47 kW (64 PS) bei einem Hubraum von 1,9 Liter. Seit Februar 2004 ist ein SDI mit 2 Litern Hubraum und einer maximalen Leistung von 55 kW (75 PS) bei 140 Newtonmetern Drehmoment im Golf V erhältlich. Bei diesem Aggregat-Typ wird erstmalig die aus den TDI-Motoren bekannte Pumpe-Düse-Direkteinspritzung eingesetzt.
Der Golf 2.0 SDI erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 163 km/h. Wegen recht hohen Leergewichtes (VW Golf III und nachfolgende Generationen) schafft ein SDI nur mäßige Beschleunigungswerte, die für den Stadtverkehr jedoch ausreichend sind.
Konkurrenzprodukte
Konkurrenten des VW Golf in Deutschland waren und sind u.a.
- Golf III: Opel Astra F, Ford Escort, Toyota Corolla, Nissan Sunny, Mazda 323, Citroen ZX, Fiat Bravo, Renault 19, Peugeot 309, Peugeot 306
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