Zum Inhalt springen

Gadara (Umm Qais)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. August 2006 um 17:30 Uhr durch RobotQuistnix (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: el:Αντιόχεια (της Σεμίραμης), es:Umm Qais, sv:Umm Qais). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Gadara ist der Name zweier antiker Städte im Nahen Osten.

Gadara in Jordanien (Umm Qais)

Das bekanntere Gadara – heute Umm Qais im heutigen Jordanien – lag östlich des Jordan und gehörte zu den griechisch geprägten Städten der Dekapolis. Bekannt ist diese Stadt für ihre beiden Theater; das sogenannte Nordtheater bot Platz für 6000 Besucher.

Bei Grabungen ab 1974 im Auftrag des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes wurde eine byzantinische Zentralkirche freigelegt. Bald darauf begann eine fruchtbare Kooperation zwischen diesem Institut und dem Deutschen Archäologischen Institut bei der Erforschung des antiken Ortes und seines Hinterlandes.

Geschichte

Gadara war vermutlich eine ptolemäische Festung, die durch Antiochos III. um 200 v. Chr. zerstört wurde. Hundert Jahre später wurde die Siedlung von dem Hasmonäer Alexander Jannäus ein weiteres Mal zerstört. Pompeius eroberte die Stadt für das römische Reich im Jahr 64 v. Chr. Sie wurde Teil der Dekapolis. Zeitweise unterstand Gadara Herodes dem Großen, nach seinem Tod im Jahr 4 v. Chr. wurde es Teil der römischen Provinz Syria, später der Provinz Arabia Petraea. Als römische Stadt kam Garara zu erheblicher Bedeutung. In den folgenden Jahrhundert wurde es christlich, bis es nach der Schlacht am Jarmuk im Jahr 636 unter arabischen Einfluss geriet. Im 7. und 8. Jahrhundert wurde die Stadt von schweren Erdbeben zerstört.

Gadara in Judäa

Ein weiteres Gadara lag in Judäa im Nordosten von Jericho.

Gadara ist ein römisch-katholisches Titularbistum. Unklar ist aber, welche der beiden Städte dieses Namens die Bischofsstadt war.

Literatur

  • Thomas Maria Weber: Gadara Decapolitana. Untersuchungen zur Topographie, Geschichte, Architektur und der Bildenden Kunst einer "Polis Hellenis" im Ostjordanland. Harrassowitz, Wiesbaden 2002 (Gadara - Umm Q¯es, 1; Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins, 30) ISBN 3-447-03981-7
  • Adolf Hoffmann, Susanne Kerner (Hrsg.): Gadara – Gerasa und die Dekapolis. Zabern, Mainz 2002 (Zaberns Bildbände zur Archäologie) ISBN 3-8053-2687-4

Siehe auch

Vorlage:Koordinate Artikel