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Benedikt Fontana (Vogt)

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Benedikt Fontana (* um 1450 in Oberhalbstein; † 22. Mai 1499 in Calven) war ein Vogt und Ministerialer und starb in der Schlacht an der Calven angeblich einen Märtyrertod.

Benedikt Fontana stammt aus Salux im Oberhalbstein. Sein Vater war ein Ministraler im Dienste des Bischofs von Chur. Fontana wurde 1493 zum bischöflichen Vogt an der Südgrenze der Drei Bünde eingesetzt und amtete später auch als Ministerialer im Gotteshausbund im Oberhalbstein. In dieser Funktion schuf er sich einen guten Namen in der Bevölkerung.

Heldentod

1499, im Schwabenkrieg erwarb er sich als Hauptmann Ruhm, als er in der Schlacht am Calven starb. Über seinen Tod wird die folgende Geschichte erzählt:

Benedikt Fontana wurde durch eine Kanonenkugel getroffen, als er an der Spitze der Bündner Truppen den Österreichern entgegenstürmte. Das Gesicht den Kameraden zugewandt, spornte er mit letzter Kraft zum Sieg an: "Achtet meiner nicht, heute noch Bündner und die Bünde oder nimmermehr!" Dies hatte offenbar genützt, denn die Bündner schlugen die Habsburger in die Flucht.

Geschichtsschreibung

Sein Heldentod wurde in den Chroniken jedoch lange Zeit gar nicht erwähnt. Erst der Bündner Historiker Simon Lemnius rückte Mitte des 16. Jahrhunderts Fontanas Rolle in der Schlacht ins Zentrum und verhalf ihm somit zu einem Ruhmesplatz in der Bündner Geschichte. 1771 fand er Eingang in Johann Conrad Füsslis eidgenössischen Darstellungen Erdbeschreibung, aber im bedeutendsten Schweizer Geschichtswerk des 19. Jahrhunderts, in Johann von Müllers Geschichten der Eidgenossenschaft, wird die Calvenschlacht jedoch ohne Benedikt Fontana aufgeführt. Fontanas Durchbruch zum Bündner Nationalhelden wird in der Bündnergeschichte (1870-1874) von Conradin von Moor vollzogen und seine Heldenverehrung fand im ausklingenden 19. Jahrhundert in verschiedenen Anlässen ihren Höhepunkt.

Denkmal

In Chur auf dem Fontanaplatz steht ein im Jahr 1903 von Richard Kissling geschaffenes Monument, welches an Fontana erinnert.