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Return to Castle Wolfenstein

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Return to Castle Wolfenstein (RtCW) ist ein Ego-Shooter, der von Gray Matter Interactive und Nerve Software entwickelt wurde und von Activision vertrieben wird. Ausführender Produzent war id Software. Im März 2003 erschien die erweiterte Version Return to Castle Wolfenstein: Operation Resurrection für die PlayStation 2. Im selben Jahr veröffentlichte id Software Return to Castle Wolfenstein: Tides of War für die Xbox.


Rechtslage

In Deutschland sind sowohl die englische Originalversion als auch die deutsche, entschärfte Version indiziert. Der Besitz der ungeschnittenen Demoversion ist allerdings wegen des massiven Einsatzes an nationalsozialistischen Symbolen verboten, darauf deutet auch eine Warnmeldung vor der Installation der Demo hin. In der deutschen Version wurden die Hakenkreuze durch das Logo des Spiels (eine Kombination aus einem stilisiertem Doppeladler und dem Buchstaben W) ersetzt.

Vorgänger

Jahr Name
1981 Castle Wolfenstein
1983 Beyond Castle Wolfenstein
1992 Wolfenstein 3D
2001 Return to Castle Wolfenstein
2003 Return to Castle Wolfenstein: Operation Resurrection
2003 Return to Castle Wolfenstein: Tides of War


Return to Castle Wolfenstein ist der Nachfolger des in Deutschland beschlagnahmten Ego-Shooters Wolfenstein 3D. Die Ursprünge dieses Spiels gehen aber bereits in die frühen 80er Jahren zurück. Bereits für den Apple II wurde die Ursprungsversion Castle Wolfenstein als eines der ersten kommerziellen Computerspiele angeboten. Ziel des noch recht einfach gehaltenen Spiels war es, als feindlicher Einzelkämpfer in das Schloß einzudringen, die Wachen auszuschalten und Hitler zu beseitigen. Zwei Jahre nach dessen Voröffentlichung kam Beyond Castle Wolfenstein auf den Markt.

Auszeichnungen

Return to Castle Wolfenstein war 2002 für den Game Developers Choice Award in der Kategorie Excellence in Programming nominiert.

GameStar wählte die deutsche Fassung von Return to Castle Wolfenstein 2001 zum "Spiel des Jahres".

Inhalte

In dem auf der Quake-III-Engine basierenden Spiel übernimmt man die Rolle eines US-amrikanischen Geheimagenten zur Zeit des 2. Weltkrieges, der gegen die Nazis kämpft. Das Spiel legt dabei wenig Wert auf historische Authentizität, sondern lässt in der Art eines Abenteuerfilms fantastische Elemente einfließen, die sich um okkulte Rituale und geheime Superwaffen der Nazis drehen.

Ähnlich wie der direkte Vorgänger Wolfenstein 3D genießt auch dieses Spiel einen Kultstatus gerade auch bei deutschen Spielern, da karikaturhaft wirkende, überzogene SS-Leute in Fantasieuniformen und mit Hakenkreuzen verzierte Cyborgs an unrealistischen Orten wie riesenhaften Burgen und fiktiven Städten wie Kugelstadt eine gewisse Komik enthalten. Kugelstadt erinnert übrigens stark an das umkämpfte Berlin des Kriegsendes. Es gibt aber auch reale Städtenamen, wie etwa Paderborn, welches im Spiel neben einem Staudamm liegt und damit nicht dem realen Vorbild entspricht.

Dazu kommt die Sprachausgabe, die zwar nicht mehr wie im Vorgänger frei erfundene, deutsch klingende Wörter enthält, aber mit gebellten Befehlen und übertrieben gerolltem R der deutschen Widersacher immer noch klischeehaft wirkt. Ebenfalls präsent sind teilweise auch wieder halb deutsche, teilübersetzte Wörter (bspw. „Achtung! Intruder alert, intruder alert!“ oder „Wunderbar! I see you finally fixed the elevator.“), grammatikalisch inkorrekte Übersetzungen (bspw.. „This is the pinnacle of all my research: Das Uber-Soldat. The Super-Soldier.“) oder absichtliche, nur für den Deutschsprachigen erkennbare Witze wie Reichsminister Wolfgang Ungeschickt oder Hauptmann B. Vorsicht, was wohl eine Anspielung auf den englischen Ausdruck be careful sein soll. Daneben gibt es natürlich auch die Witze über (vermeintliche) deutsche Essgewohnheiten (bspw. „Mhm, what a tasty Sauerbraten!“)

Auch tauchen Wörter auf, bei denen offenbar nicht viel Wert auf Rechtschreibung gelegt wurde, wie z. B. das Wort Schufstaffel.

RtCW enthält aufgrund seiner Thematik sehr viele nationalsozialistische Bildinhalte. So hängen z. B. in Räumen Hakenkreuzflaggen, Führerbilder und Propaganda-Plakate. Hinzu kommt, dass in manchen Abschnitten Volksempfänger herumstehen, aus denen Bruchstücke von Hitlers Reichstagsreden und das Horst-Wessel-Lied, welches bereits in Wolfenstein 3D als Hintergrundmusik zu hören war, erklingen.

Handlung

Im Jahre 943 wurde der grausame König Heinrich I. von einem Magier mittels eines Zaubers besiegt. 1000 Jahre später findet die SS bei Ausgrabungen Heinrichs Grab und beginnt mit den Versuchen, ihn wieder zum Leben zu erwecken, um damit ein „modernes dunkles Reich“ aufzubauen und Hitler den Endsieg zu ermöglichen.

Der Spieler schlüpft in die Gestalt des US-Rangers B.J. Blazkowicz, der herausfinden soll, was die Deutschen auf Burg Wolfenstein planen. Jedoch wird er während der Infiltration zusammen mit seinem Kollegen erwischt. Während sein Kollege auf dem Tisch eines SS-Arztes den Tod findet, gelingt es Blazkowicz einen Soldaten zu überwältigen und zu fliehen. Während seiner Flucht erfährt er von Himmlers okkulten Plänen, und macht sich daran sie zu vereiteln.

Level

Mission 1: Ominious Rumors

  • Level 1: Escape
  • Level 2: Castle Wolfenstein
  • Level 3: Tram Ride

Der Spieler befreit sich aus der Gefangenschaft und muss versuchen, aus der Burg Wolfenstein zu fliehen und in einen nahegelegenen Ort zu gelangen, wo sich Mitglieder des Kreisauer Zirkels befinden.

Mission 2: Dark Secret

  • Level 1: Village
  • Level 2: Catacombs
  • Level 3: Crypt
  • Level 4: Defiled Church
  • Level 5: Tomb

Nahe des Dorfes findet der Spieler den Eingang zu den Katakomben, wo jedoch als Zombies wiedererweckte Sachsenkrieger die deutschen Soldaten abschlachten. Er gelangt schließlich in eine uralte unterirdische Kirche und ein Grabstädte, wo ihn ein erster Endgegner erwartet.

Mission 3: Weapons of Vengeance

  • Level 1: Forest Compound
  • Level 2: Rocket Base
  • Level 3: Radar installation
  • Level 4: Air Base Assault

Mission 4: Deadly Designs

  • Level 1: Kuglestadt
  • Level 2: The Bombed Factory
  • Level 3: The Train Yards
  • Level 4: Secret Weapons Facility

Mission 5: Deathshead's Playground

  • Level 1: Ice Station Norway
  • Level 2: X-Labs
  • Level 3: Super Soldier Chamber

Mission 6: Return Engagement

  • Level 1: Bramburg Dam
  • Level 2: Paderborn Village
  • Level 3: Chateau Schufstaffel
  • Level 4: Unhallowed Ground

Mission 7: Operation Resurrection

  • Level 1: The Dig
  • Level 2: Return to Castle Wolfenstein
  • Level 3: Heinrich I.

In diesen Abschnitten kehrt man zur Burg zurück, wo Heinrich I. inzwischen wiedererweckt wurde. Nach Gefechten mit Dämonen und den Ubersoldiers muss der Spieler Heinrich als Endgegner vernichten.

Personen

B.J. Blazkowicz

Der Hauptakteur des Spieles, den man spielt. Ein US Ranger, der mit einem Kollegen für den OSA eine Infiltrationsmission auf Schloss Wolfenstein machte. Konnte aus der Gefangenschaft der Nazis fliehen und kam hinter Himmlers Plan Heinrich I. wiederzuerwecken.

Agent One

Der nur unter dem Decknamen Agent One bekannte Agent war ebenfalls an der Infiltration des Schlosses beteiligt, konnte jedoch im Gegensatz zu seinem Kollegen B.J. Blazkowicz nicht entkommen und fand den Tod auf dem Seziertisch eines übereifrigen SS-Arztes.

Kessler

Kessler ist ein in Wulfsburg ansässiges Mitglied des Kreisauer Zirkels, der Blazkowicz hilft, in die Nazi-Einrichtung zu kommen und händigt ihm sogar eine britsiche Sten-Gun aus.

Helga von Bülow

Das Oberhaupt von Himmlers SS Paranormal Division. Stirbt auf dem Ruinengelände einer alten Kirche durch ein von ihr erwecktes Monster.

Deathshead

Bei Deathshead handelt es sich ein Mitglied der SS, das das Projekt Übersoldat leitete und genetische Experimente vornahm.

Ungereimtheiten

1. Es gab keine weiblichen Einheiten der (kämpfenden) SS.

2. Die V2-Raketen wurden erst im Jahre 1944 getestet.

3. Die Panzerfaust 60 gab es ebenfalls erst ab 1944.

4. Das in der US-Version des Spiels als Cobra bezeichnete Raketenflugzeug heißt eigentlich Natter.

5. Gelegentlich pfeifen deutsche Soldaten die Melodie von Wolf Biermanns Lied Soldat, Soldat. Das Lied entstand aber erst gut 20 Jahre später.

6. Auf den Briefköpfen der deutschen Nachrichten tauchen teilweise falsche Datumsangaben auf, z. B. aus dem Jahre 1945.

7. Einige Uniformen widersprechen den offiziellen damaligen Vorgaben. So trägt beispielsweise eine fiktive SS-Einheit, die im Spiel "Himmlers schwarze Garde" genannt wird, den Reichsadler auf der Brust, was nur Einheiten der Wehrmacht erlaubt war. Auf SS-Uniformen wurde der Adler stattdessen auf dem linken Oberarm platziert. Auch sehr viele Soldaten haben zu hohe Ränge, falsche Kragenspiegel und tragen Hakenkreuzarmbinden, was jedoch nur bei der allgemeinen SS gebrauch war.

8. Im Spiel werden britische Sten-MPs von der SS benutzt. Keine deutsche Einheit war je mit dieser Waffe ausgerüstet.

9. Heinrich I., der als erster deutscher König gilt, was im Spiel auch gesagt wird, starb bereits im Jahre 936.

10. In manchen Gängen hängen Propagandaplakate, die vom Wahlkampf stammen, oder für SS-Auslandsorganisationen gelten (z.b in finnischer Sprache).

Historischer Hintergrund

  • Heinrich Himmler wurde 1935 erstmals auf den Slawenbezwinger Heinrich I. aufmerksam, den er als Vorreiter der Ostpolitik sah. Himmler glaubte sogar, dass er eine Reinkarnation dessen sei. Seinen privaten Raum auf der Wewelsburg benannte er nach diesem, ebenso wie militärische Unternehmen im Osten Europas.
  • Der Name der Stadt wurde wahrscheinlich für das Spiel verwendet, weil Heinrich Himmler die nahe Paderborn gelegene Wewelsburg zur Ordensburg der SS ausbauen wollte, um dort eine Gralsstätte einzurichten. Paderborn wird im Spiel auch als Okkultistenstadt dargestellt.
  • Die im Spiel vorkommende Teslagun ist nach dem US-amerikanischen Wissenschaftler Nikola Tesla benannt, der die Tesla-Ströme entdeckte.
  • Die OSA (Office of Secret Actions) ist eine fiktive Organisation, wenn ihr Name auch stark an das OSS, das Office of Strategic Services - der Vorläuferorganisation der CIA und der US-amerikanischen Geheimdienst während des 2.Weltkrieges - angelehnt ist.

Deutsche Version

In Deutschland wurde zuerst eine deutsche zensierte Fassung ab 16 herausgegeben, die inzwischen jedoch ebenfalls indiziert wurde.

Dort kämpft man nicht gegen die Nazis, sondern gegen den „Wolfsclan“. Heinrich Himmler wurde in Heinrich Höller umgetauft und alle nationalsozialistischen Zeichen fehlen. So wird Statt den Hakenkreuzen der Wolfenstein-Adler, der auch auf der Packung zu sehen ist, auf Fahnen oder Uniformen dargestellt.

Die dargestellte Gewalt wurde nicht eingeschränkt oder entfernt, daher wurde auch die deutsche Version indiziert.

Add-Ons

Bisher erschienen als Add-Ons Return to Castle Wolfenstein: Operation Resurrection für die PS2 und Return to Castle Wolfenstein: Tides of War" für die X-Box.

Wolfenstein: Enemy Territory

Enemy Territory ist ein Add-On zu Return to Castle Wolfenstein. Nun wird der Nachfolger Wolfenstein: Enemy Territory kostenlos zum Download angeboten. Es handelt sich dabei um ein stark verändertes Spiel (basierend auf der gleichen Engine).

Castle Wolfenstein (RTCW 2)

Castle Wolfenstein wird frühestens Mitte 2007 erscheinen. Es handelt sich dabei um den Nachfolger von Return to Castle Wolfenstein (2001), spielerisch sind keine allzu großen Änderungen zu erwarten. Sicher ist, dass es keine Ladezeiten mehr geben wird - der Spieler erkundet die Welt und währenddessen wird diese geladen. Das Spiel wird zwar primär für die X-Box 360 entwickelt (RTCW 1 wurde noch primär für PC entwickelt, kam dann auch für PS2 und X-Box raus), soll aber auch für den PC erscheinen.

siehe Hauptartikel Return to Castle Wolfenstein 2.

Ähnliche Spiele

Ubersoldier

Das in Russland entwickelte Spiel „East Front II“ - von einer deutschen Firma weltweit unter dem Namen "Ubersoldier" veröffentlicht - hat einige Elemente von RtCW übernommen. So handelt auch dieses Spiel von mit Hilfe okkulter Rituale erzeugten Supersoldaten. Der Spieler selbst übernimmt die Rolle eines im 2.Weltkrieg umgekommenen deutschen Soldaten, der zum Ubersoldier wiederbelebt wurde. Der Begriff „Ubersoldat“ kam das erste Mal in RtCW vor.