Zum Inhalt springen

Füllhorn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. August 2006 um 16:53 Uhr durch RobotQuistnix (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: pt:Cornucópia). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Füllhorn zu Füßen allegorischer Frauenfiguren (Hofburg, Wien)

Das Füllhorn (lat. cornu copiae, „Horn der Fülle“) ist ein mythologisches Symbol des Glückes. Es ist mit Blumen und Früchten gefüllt und steht für Fruchtbarkeit, Reichtum und Überfluss.

Tyche mit Füllhorn (griech. Drachme, 2. Jh.)

Vom Aussehen her ist das Füllhorn ein trichter- oder tütenförmig geformter Flechtkorb, der vor allem zur Weinlese Verwendung gefunden haben dürfte. In der griechischen Mythologie gehörte das Füllhorn zuerst zu der mythischen Ziege Amaltheia, die damit Zeus aufzog, wird dann aber auch von den Gottheiten der Erde Gaia, des Friedens Eirene, des Schicksals Tyche und des Reichtums Pluto verwendet.

In der Darstellung der vier Jahreszeiten findet es sich entsprechend seiner frugalen Ernteassoziationen vor allem dem Herbst zugeordnet. Das Füllhorn kann aber auch, wie bei der Darstellung der römischen Flora, mit dem Frühling in Verbindung gebracht werden, weicht in neuzeitlichen Darstellungen hier aber dem Blumengebinde, wie bei Giuseppe Arcimboldos Flora (Ende 16. Jh.), Rembrandts Saskia als Flora (1634) und auch noch Louis-Marin Bonnets Tête de Flore (1769) oder der Countess Kaganek (1782) von Élisabeth Vigée-Lebrun. Schon Tizians Flora (um 1515) hält jedoch nur wenige Knospen in den Händen. Von den alttestamentlichen Figuren ist es dann vor allem der Prophet Joel, der mit einem Füllhorn gezeigt wird.

Literatur

Commons: Füllhorn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien