Zum Inhalt springen

Kaspar Schlick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. August 2006 um 16:48 Uhr durch AHZ (Diskussion | Beiträge) (Feler behebt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kaspar Schlick (* um 1396 in Eger ; † 19. Juli 1449 in Wien), war Reichsgraf und Kanzler des Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation.

Schlick, Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Heinrich Schlick in Eger, war der erste Kanzler einer bürgerlichen Herkunft.

Er besuchte die Universität in Leipzig und trat danach in die Dienste des böhmischen Königs Sigismund. 1415 bis 1417 begleitete er den König auf seinen Reisen nach Spanien, Frankreich und England. 1416 wirde er zum Schreiber ernannt, 1426 königlicher Sekretär, 1427 Protonotar 1429 zum königlichen Vizekanzler und 1433 zum Kanzler des römisch-deuschen Kaisers Sigismund, ein Amt, dass er bis auf kurze Unterbrechung bis zu seinem Tod ausübte. Schlick war Reichskanzler von 1433-1448 unter Kaiser Sigismund, König Albrecht II. und Friedrich III.. Als einflussreicher Politiker des Kaisers nahm er an mehreren Feldzügen gegen die Türken und Hussiten teil, verhandelte im Namen des Königs in Preußen, Polen und Litauen und leitete innenpolitisch Verhandlungen mit den Hussiten. Sigismund begleitete er zum Konzil von Basel und nahm an seiner kaiserlichen Krönung in Rom teil. In seiner Position fungierte er als Unterhändler mit dem Papst.

Auch unter dem König Albrecht II., dem er bei der Durchsetzung der königlichen Folge in Böhmen unterstützte, blieb Schlick, trotz innenpolitischer Opposition, in seinem Amt.

Schlick wurde 1442 in den königlichen Rat des Friedrich III. aufgenommen und 1443 wieder zum Kanzler ernannt. Sein Einfluss nahm jedoch mit der Zeit ab, da sich seine Vorstellungen nicht immer mit denen des Kaisers deckten. 1449 zog er sich von seinem Amt zurück, beteiligte sich dann aber an der königlichen Nachfolge des Königs Ladislaus und verhandelte in seinem Namen 1447 in Mailand.

Neben der Politik, interessierte sich Schlick auch für die Kunst und Wissenschaft. Er unterstützte begabte Künstler und Wissenschaftler wie Enea Silvio Piccolomini.

Schlick war mit Agnes, Tochter des Herzogs Konrad von Oels-Kosel verheiratet. Für seine Verdienste erhielt er Ländereien im Egerland und Weißkirchen in Ungarn.

Biographie

  • František Alois Vacek: Des Staatskanzlers Grafen Caspar von Schick (Jugend und Bildungsgeschichte )
  • Heinrich Gradl: Zur Herkunft der Schlicke, (Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen 20, 1882)
  • Karl Schellhass: Das Vicekanzellariat Caspar Schicks, (Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 4, 1890)
  • Max Dvorák: Die Fälschungen des Reichskanzlers Kaspar Schick, (MIÖG 22, 1901)
  • Alfred Pennrich: Die Urkundenfälschungen des Reichskanzlers Kaspar Schicknebst Beiträgen zu seinem Leben, 1901
  • Otto Hufnagel: Caspar Schicks letztes Hervortreten in der Politik nebst einem kritischen Beitrag zu dem Fälschungsproblem (Diss. Leipzig), 1910
  • Otto Hufnagel: Caspar Schick als Kanzler Friedrichs III., (MIÖG Erg.Bd. 8, 1911)
  • Rudolf Schreiber: Die Elbogner Urbare der Grafen von Schick. (Sudetendeutsches Historisches Archiv, 1934)
  • Artur Zechel: Studien über Kaspar Schick Anfänge/Erstes Kanzleramt/Fälschungsfrage. Ein Beitrag zur Geschichte und Diplomatik des 15. Jahrhunderts (Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte 15, 1939)
  • Paul-Joachim Heinig, War Kaspar Schick ein Fälscher ?, in: Fälschungen im Mittelalter, Teil III: Diplomatische Fälschungen (I) , 1988