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Manchester United

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Manchester United (offiziell: Manchester United Football Club) - auch bekannt unter dem Spitznamen The Red Devils - ist ein englischer Fußballverein aus Old Trafford in Greater Manchester. Weitere gängige Kurzformen sind Man United und United, sowie im deutschsprachigen Sprachraum auch oft nur ManU. Das Team trägt seine Heimspiele im berühmten Stadion Old Trafford aus. Manchester United war bis 2005 der umsatzstärkste Fußballverein der Welt und wurde 2006 von Real Madrid abgelöst.

Manchester United wurde 1902 gegründet und ging aus dem 1878 entstandenen Verein Newton Heath hervor.

Traditionell einer der größten und am meisten unterstützten Vereine Englands, erreichte United unter Trainer Sir Alex Ferguson eine Dominanz in nationalen Wettbewerben in den 1990ern, wie zuletzt der FC Liverpool Mitte der 1970er und den frühen 1980ern. Der Höhepunkt dieser Ära war 1999, als der Klub das Triple, bestehend aus der englischen Meisterschaft, dem FA Cup und der UEFA Champions League, gewann.

Mit der Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League 06/07 erreichte „ManU“ die elfte Teilnahme in Folge. Ungeachtet dieser Leistung war Manchester United lange Zeit nicht fähig, die nationale Dominanz auch in internationalen Wettbewerben umzusetzen. Die beiden Europapokalsiege von 1968 und 1999 sind die bislang einzigen Finalteilnahmen des Vereins in der Königsklasse.

Geschichte

Der Klub wurde als Newton Heath L&Y Railway Football Club 1878 gegründet und war eine Arbeitermannschaft des Lancashire and Yorkshire Railway Betriebswerkes in Newton Heath. Unter diesem Namen war man im Jahr 1889 Gründungsmitglied der Liga „Football Alliance“. Nach dem Zusammenschluss der Football Alliance mit der Football League trat man dieser 1892 bei.

1902 drohte dem Verein der Konkurs. J.H. Davies übernahm die Schulden und rettete so den Verein. Am 26. April 1902 erfolgte auf seinen Wunsch die Umbenennung in Manchester United. Er änderte die Vereinsfarben von gold/grün zum heutigen rot/weiß. 1908 und 1911 konnte Manchester United die Liga gewinnen. In den folgenden Jahrzehnten blieben weitere Erfolge aus. Zwischenzeitlich stieg man in die Second Division ab und selbst ein Abstieg in die Third Division drohte. Erst 1938 gelang die dauerhafte Rückkehr in die First Division.

Mit der Berufung von Matt Busby als Trainer begann 1945 eine neue Ära für den Verein. In den ersten drei Nachkriegsspielzeiten erreichte man den zweiten Platz. 1948 holte man mit dem FA Cup den ersten Titel nach langer Pause. 1952 folgte die englische Meisterschaft. Busby setzte auf eine konsequente Jugendarbeit. Dies brachte dem Team den Spitznamen „Busby Babes“. Nach mittelmäßigen Platzierungen gelang 1956 der erneute Gewinn der Meisterschaft. Das Durchschnittsalter der Mannschaft betrug dabei 22 Jahre. 1957 wurde man zum ersten englischen Vertreter im Europapokal und erreichte das Halbfinale.

1958 folgte die Tragödie. Am 6. Februar flog man von einem Europacupspiel gegen Roter Stern Belgrad (3:3 nach 3:0-Führung) nach Hause, als das Flugzeug beim Start nach einer Zwischenlandung auf dem Flughafen München-Riem während eines Schneesturms verunglückte. Acht Spieler starben, zwei erlitten Verletzungen, die ihr Karriereende bedeuteten. Unter den Toten waren unter anderem Roger Byrne, Tommy Taylor und Duncan Edwards, der wenige Tage nach dem Absturz seinen schweren Verletzungen erlag. Der 21-jährige Duncan Edwards war damals vielleicht das größte englische Talent, das viele Experten auf dem Weg zu einem der größten Spieler Englands sahen. Unter den Verletzten waren unter anderem Bobby Charlton, Bill Foulkes und Torhüter Harry Gregg.

Nach seiner Genesung übernahm Busby das Traineramt erneut. Er musste das Team komplett neu aufbauen. Um dies zu erreichen wurden einige namhafte Spieler eingekauft. 1960 konnte der FA Cup gewonnen werden. 1965 und 1967 wurde die Meisterschaft gewonnen. 1968 wurde nach Siegen über Hibernian Edinburgh, FC Sarajevo, Górnik Zabrze und Real Madrid das Finale des Europapokals der Landesmeister erreicht. Am 29. Mai wurde Benfica Lissabon im Wembley-Stadion mit 4:1 nach Verlängerung geschlagen. Ein Jahr später trat Busby als Trainer zurück.

In den folgenden Jahren geriet der Verein in eine schwere Krise. Verschiedene Trainer konnten den Verein nicht zurück auf die Erfolgsspur führen. 1974 stieg man in die in Second Division ab. Der direkte Wiederaufstieg gelang. 1976 erreicht man das Finale des FA Cup, den man 1977 gewinnen konnte. 1978 wurde erneut das Finale erreicht und 1980 wurde man Vizemeister. Nachdem auch 1981 kein Titel errungen werden konnte wurde Ron Atkinson der neue Trainer. Mit dem Einkauf von Bryan Robson für 1.5 Millionen Pfund wurde ein britischer Rekordtransfer getätigt. Weitere Transfers folgten und mit ihnen kam der Erfolg zurück. 1983 und 1985 konnte der FA Cup gewonnen werden. In der Saison 85/86 wurde man nach 10 siegreichen Spielen zum Saisonauftakt zum Favoriten auf den Meistertitel. Die Mannschaft brach ein und wurde nur vierter. Nachdem in der folgenden Saison der Abstieg drohte wurde Atkinson entlassen.

Die Nachfolge trat Alex Ferguson an. Die Saison wurde im Mittelfeld abgeschlossen. 1988 wurde man Vizemeister. 1990 stand Ferguson kurz vor seiner Entlassung. Ein Erfolg im FA Cup, den man später gewinnen konnte, hielt ihn im Amt. 1991 konnte man das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger gegen den FC Barcelona gewinnen. Im selben Jahr ging der Club an die Börse. Die Einnahmen betrugen 18 Millionen Pfund. 1992 konnte der Ligapokal gewonnen werden und man wurde erneut Vizemeister. Mit dem Neuzugang Éric Cantona konnte 1993 zum ersten Mal seit 26 Jahren die englische Meisterschaft gewonnen werden. Im Todesjahr von Matt Busby gelang Manchester das erste Double der Vereinsgeschichte. In der Saison 94/95 wurde Cantona für 8 Monate gesperrt nachdem er einen gegnerischen Fan mit einem Fußtritt angriff. In diesem Jahr wurden beide Titel knapp verpasst. Nach der Saison wurden einige Leistungsträger verkauft. Trotz vorhandener finanzieller Mittel kaufte Ferguson keine Starspieler, sondern setzte auf junge Spieler wie David Beckham (20) oder Gary Neville (20). Nach der Rückkehr von Cantona startete Manchester eine Aufholjagd an deren Ende der erneute Gewinn des Doubles stand. 1997 konnte man die vierte Meisterschaft in 5 Jahren feiern. Nach einer titellosen Saison folgte 1999 das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte. Als erster englischer Verein konnte man das Triple gewinnen. Im Finale der Champions League besiegte man dabei in Barcelona den FC Bayern München. Nach einem 1:0 Rückstand nach 90 Minuten drehte Manchester das Spiel durch Tore von Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solskjær in der Nachspielzeit. Ferguson wurde aus Anerkennung für seine Verdienste zum Ritter geschlagen.

Übernahme durch Malcolm Glazer

Im März 2003 begann Malcolm Glazer (76-jähriger Milliardär aus den USA) damit, Aktien von Manchester United aufzukaufen. Er erhöhte seinen Anteil bis 2005 auf 28 Prozent, und nach langem Tauziehen sicherte sich der Milliardär am 12. Mai 2005 weitere 29 Prozent, die er den irischen Unternehmern John Magnier und John Paul MacManus abkaufte. Damit hielt er die Mehrheit und bot für die übrigen Aktien. Der Gesamtwert seiner Offerte: 790 Mio. £.

Das zum Kauf aufgenommene Darlehen schrieb Glazer auf den Verein um, so dass Manchester United jährlich 20 Mio. Pfund zur Tilgung aufwenden muss.

Am 16. Mai 2005 konnte Glazer seinen Anteil auf 75 % erhöhen, was ihm erlaubte den Club von der Börse zu nehmen. Am 28. Juni gehörten ihm bereits 98 % der Aktien, womit eine Zwangsabfindung der restlichen Kleinaktionäre ermöglicht wurde. Somit ist der Verein nun Privateigentum der Glazer-Familie. Malcolm Glazer's Söhne Joel, Avram und Bryan wurden in den Vorstand berufen.

Mit Protestaktionen hatten viele Fans bis zuletzt versucht, die Übernahme durch Glazer, dem auch das American Football Team der Tampa Bay Buccaneers gehört, zu verhindern. Fans des Vereins, die schon vorher mit der zunehmenden Kommerzialisierung, den hohen Kartenpreisen und der schwindenden Einflussnahme unzufrieden waren, gründeten daraufhin den neuen Klub FC United of Manchester. Zu den Spielen von Manchester United (Premier League) kamen in der Saison 2005/2006 durchschnittlich 68.765 Zuschauer pro Heimspiel.

Erfolge

Spieler

Aktueller Kader

Name Rückennummer Nationalität geboren im Verein seit letzter Verein
Tor
Tom Heaton Engländer 1986 2006 Royal Antwerpen (Leihe)
Tim Howard 1 US-Amerikaner 1979 2003 ausgeliehen an: FC Everton
Edwin Van der Sar 19 Niederländer 1970 2005 FC Fulham
Ben Foster 26 Engländer 1983 2005 ausgeliehen an: FC Watford
Tomasz Kuszczak 29 Pole 1982 2006 West Bromwich Albion
Luke Steele 30 Engländer 1984 2002 Coventry City (Leihe)
Abwehr
Gary Neville 2 Engländer 1975 1992 eigene Jugend
Patrice Evra 3 Franzose 1981 2005 AS Monaco
Gabriel Heinze 4 Argentinier 1978 2004 Paris St. Germain
Rio Ferdinand 5 Engländer 1978 2002 Leeds United
Wes Brown 6 Engländer 1979 1996 eigene Jugend
Nemanja Vidić 15 Serbe 1981 2005 Spartak Moskau
Phillip Bardsley 26 Engländer 1985 2004 FC Burnley (Leihe)
Mickaël Silvestre 27 Franzose 1977 1999 Inter Mailand
Gerard Piqué Bernabeu 28 Spanier 1987 2004 ausgeliehen an: Real Zaragoza
Mittelfeld
Cristiano Ronaldo 7 Portugiese 1985 2003 Sporting Lissabon
Ryan Giggs 11 Waliser 1973 1990 Manchester City (Jugend)
Park Ji-Sung 13 Südkoreaner 1981 2005 PSV Eindhoven
Alan Smith 14 Engländer 1980 2004 Leeds United
Michael Carrick 16 Engländer 1981 2006 Tottenham Hotspur
Liam Miller 17 Ire 1981 2004 Leeds United (Leihe)
Paul Scholes 18 Engländer 1974 1993 eigene Jugend
John O'Shea 22 Ire 1981 2001 Royal Antwerpen (Leihe)
Kieran Richardson 23 Engländer 1984 2002 West Bromwich Albion (Leihe)
Darren Fletcher 24 Schotte 1984 2000 eigene Jugend
David Jones 31 Engländer 1984 2004 NEC Nijmegen (Leihe)
Chris Eagles 33 Engländer 1985 2004 FC Watford (Leihe)
Sturm
Wayne Rooney 8 Engländer 1985 2004 FC Everton
Louis Saha 9 Franzose 1978 2003 FC Fulham
Ole Gunnar Solskjær 20 Norweger 1973 1996 Molde FK
Giuseppe Rossi 42 Italiener 1987 2004 FC Parma (Jugend)
Fraizer Campbell 51 Engländer 1987 2004 ausgeliehen an: Royal Antwerpen
Stand: August 2006

Reserve

Inaktive Spieler

Vor der Busby-Ära

1950er-60er

1970er-1980er

1990er

2000er

Trainer

Siehe auch