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Dominikanisches Spanisch

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Diese Seite beschäftigt sich mit sprachlichen Besonderheiten in spanischen Dialekten, wie sie in der Dominikanischen Republik vorkommen.

Grammatik

Bezüglich der Grammatik gelten die Regeln für das in Lateinamerika übliche Spanisch. So wird also wie überall außerhalb Spaniens auch hier die 2. Person Plural durch die Höflichkeitsform der 3. Person Plural ersetzt.

Aussprache

Typisch für die Aussprache ist – wie in vielen Teilen Lateinamerikas und in Andalusien – das Nichtaussprechen der Zischlaute "s", "z", "x", "j" usw. am Silbenende. Wenn die Wörter dann auf Vokal enden, werden diese gelängt (was es sonst im Spanischen nicht gibt, da im Spanischen normalerweise alle Vokale kurz sind).

Beispiele (so geschrieben wie gesprochen):

el arroz - el arro (mit langem o gesprochen!)
la luz - la lu (langes u)
el reloj - el relo (wieder langes o)

Im Dominikanischen wird also so gezählt (geschrieben wie gesprochen:

statt: uno - dos - tres - cuatro - cinco -seis - siete - ocho - nueve - diez
uno - - trê - cuatro - cinco - sei - siete - ocho - nueve - diê
(Circumflex = Länge); Abweichungen kursiv

Die Buchstaben "r" und "l" werden gerade von gering gebildeten Dominkanern nicht sauber auseinandergehalten und untereinander vertauscht und teilweise (regional unterschiedlich) auch noch gegen den Buchstaben "i" getauscht. Ganz konfus wird es, wenn Dominikaner dann versuchen, gepflegt zu sprechen, dann tauschen sie nämlich ggf. falsch "zurück".

Beispiele:

verde (grün) - velde
falda (Rock) - farda
Dominikaner, die solche Fehler machen, können in der Regel keinen Unterschied zwischen "una falda verde" = richtig und "una farda velde" = falsch hören.
porqué (warum) - poiqué
algo (was) - aigo
hoy (heute) - hor (aus dem i wird ein r gemacht, obwohl das i richtig ist)

Beispiel: Aussprache des Verbs "molestar" kann sein "moletá" (vor allem im Süden, z.B. Santo Domingo), "moletai" (vor allem an der Nordküste bzw. im Cibao-Tal) oder "moletal".

Beispiele für speziell dominikanische Ausdrücke

  • die Apfelsine – spanisch: la naranja – dominikanisch: la china
  • die Banane – spanisch: la banana oder el plátano – dominikanisch: el guineo (el plátano steht im Dominikanischen für Kochbanane)
  • die Maracuja – spanisch: la maracuyá – dominikanisch: la chinola
  • die Papaya – spanisch: la papaya – dominikanisch: la lechoza
  • ein bißchen – spanisch: un poco – dominikanisch auch: un chin
  • ein kleines bißchen - spanisch: un poquito – dominikanisch auch: un chin chin
  • ein kleines Baby/Kind: el pequeño - dominikanisch: el chichi
  • der Junge - spanisch: chico, niño – dominikanisch: varón, muchacho; auch: tiguerito (kleiner Tiger)
  • das Mädchen - spanisch: chica, niña – dominikanisch: hembra (bedeutet im Spanischen "Weibchen"), muchacha
  • besonderer Ausdruck für Bus: Guagua für Mini-Bus oder Sammeltaxi: micro-concho
(dieser Ausdruck wird auch für die grossen Schaben genutzt die als Gua-Gua bezeichnet werden weil diese soviele Nachkommen haben, wie Mitfahrer in den überfüllten Sammeltaxen und Bussen mitgenommen werden)
  • el concho: Motorradtaxi (so was gibt es in Spanien nicht, daher auch kein spanisches Wort)
  • la pasola - Mofa à la Vespa; das sind niemals Motorradtaxis


  • Schimpfwörter, die im Dominikanischen – im Gegensatz zum reinen Castellano – häufig gebraucht werden:
    • el maricón - etwa: schwules Arschloch
    • la maricona - etwa: lesbische Arschgeige
    • el mariconazo / la mariconaza - steigert das noch (Riesenarschloch)
- im kastilischen Spanisch ist el marica der Schwule/die Tunte und ebenfalls pejorativ gebraucht.
Auch wenn man unter Dominikanern häufig Schimpfwörter hört, sollte man sich als Ausländer hüten, sie zu gebrauchen.

Beispiele für Anglizismen

  • el celular – das Handy, Mobiltelefon
  • el clóset – der Schrank
  • full – voll
  • my friendcito – mein (kleiner) Freund