Konzerthausorchester
Konzerthausorchester
Im August 2006 wurde aus dem Berliner Sinfonie-Orchester das Konzerthausorchester Berlin. Der neue Name zeigt, wie sehr das Orchester mit seinem Haus, dem Konzerthaus Berlin, verbunden ist und betont die programmatisch intensive Beteiligung am Angebots-Profil des Konzerthauses Berlin. Die Umbenennung erfolgte mit dem Antritt des neuen Chefdirigenten Lothar Zagrosek.
1952 gegründet, erfuhr das damalige Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) unter Kurt Sanderling als Chefdirigent (1960-1977) seine entscheidende Profilierung. Mit Sanderling konnte das Orchester internationale Anerkennung erwerben und musizierte regelmäßig mit zahlreichen Stars der Musikszene wie David Oistrach und Emil Gilels. Obwohl das Orchester für seine Konzerte zwischen mehreren Spielorten wechseln musste, gelang es Sanderling, eine große Stammhörerschaft für seine erfolgreichen Abonnementreihen aufzubauen. Einen besonderen Schwerpunkt legte Sanderling auf die Werke von Dmitri Schostakowitsch und Gustav Mahler. Von Schostakowtisch konnte das Konzerhausorchester in dieser Zeit viele Werke zur deutschen Erstaufführung bringen.
1977-1983 amtierte Günter Herbig als Chefdirigent. Er setzte insbesondere die unter Sanderling begonnene Reihe erfolgreicher Tonträgerveröffentlichung fort. Unter Herbigs Leitung unternahm das Orchester seine bisher umfangreichste Tournee und legte damit den Grundstein für die vielen Auslandstätigkeiten des Orchesters. 1984 übernahm Claus Peter Flor die Leitung des Orchesters (1984-1991). Im Jahr seines Amtsantrittes wurde Schinkels berühmtes Schauspielhaus als Konzerthaus wiedereröffnet. Damit erhielt das Konzerthausorchester am schönsten Platz Berlins, dem Gendarmenmarkt, eine feste Spielstätte für seine Konzertreihen. Von diesem Heimathafen aus führte Flor das Orchester in zahlreichen Gastspielreisen um die ganze Welt und festigt auch international dessen hervorragenden Ruf.
Nach dem Fall der Berliner Mauer entschied sich das Orchester für den Dänen Michael Schønwandt als Chefdirigenten. In seiner Amtszeit (1992-1998) wurde das damalige BSO offiziell zum Hausorchester des Konzerthauses Berlin. Schønwandt folgt 2001 Eliahu Inbal (2001-2006), der das mittlerweile 50-jährige Orchester in die nächste Generation leitete. Neue, junge Musiker aus allen Teilen der Welt veränderten das Ensemble sichtbar. 2001 absolvierte das Orchester eine außerordentlich erfolgreiche Japan-Tournee durch 13 Städte. 2005 war das Orchester zu Gast in China, Japan und Korea, 2006 stehen Tourneen durch Spanien und Deutschland auf dem Programm.
Heute gehört das Konzerthausorchester mit seinen fast 15.000 Abonnenten zu den Klangkörpern mit der größten Stamm-Hörerschaft in ganz Deutschland. Ab August 2006 beginnt unter neuem Namen ein weiteres spannendes Kapitel in seiner Geschichte: Mit Lothar Zagrosek wird das Konzerthausorchester Berlin sein Repertoire und die Stilistik kontinuierlich erweitern, um zukünftig sinfonische Musik aus allen Epochen gleichermaßen kompetent zu interpretieren.