A Day in the Life
A Day in the Life ist ein Song von John Lennon und Paul McCartney ,der 1967 auf der Beatles LP Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band veröffentlicht wurde. Die Aufnahmen fanden am 19./20. Januar und am 3./10./22. Februar 1967 in den Abbey Road Studios statt. Das Lied setzt sich aus zwei Songfragmenten zusammen, die Lennon und McCartney unabhängig voneinander schrieben. Durch seinen impressionistischen Text und die innovative Produktionstechnik wurde dieses Lied ein Höhepunkt in der Karriere der Beatles und ein Meilenstein in der Geschichte der Pop Musik.
Zum Inhalt:
Lennon schrieb den Hauptteil und bezog seine Inspiration dabei aus der Daily Mail vom 17. Januar 1967.In der ersten Strophe bezieht er sich auf einen Bericht über den Tod von Tara Browne,ein junger Millionär, der mit den Beatles und anderen britischen Bands befreundet war. Er starb bei einem Verkehrsunfall am 18. Dezember 1966,als er mit seinem Lotus Elan auf einem geparketen Kleinbus prallte.In der zweiten Strophe zeigt sich Lennon als teilnahmsloser Betrachter,der zu sieht, wie die englische Armee den Krieg gewinnt.Mit ziemlicher Sicherheit bezieht er sich dabei auf Richard Lesters Film How I Won The War,in dem Lennon drei Monate zuvor mitgewirkt hatte.Ob er damit auch auf den Vietnamkrieg eingehen wollte, kann im Nachhinein nicht geklärt werden. In der dritten Strophe greift er eine Artikel über Schlaglöcher in Blackburn, Lancashire auf.Diese wurden aufgrund einer Anweisung gezählt und die Schätzung aufgestellt, das es zirka 4000 Löcher waren,wonach ein Loch auf 26 Bewohner des Landkreises kamen. Diesen absurden Vergleich verstärkte Lennon, in dem er sagte,jetzt wisse man, wie viele Löcher man brauche, um die Royal Albert Hall zu füllen. Zwischen Strophe zwei und drei schiebt sich eine kleine musikalische Skizze von Paul McCartney über eine von Routine beherrschten Leben: Aufwachen, frisieren,den Bus erwischen, eine Zigarette rauchen, etc. McCartney dachte dabei an seine Schulzeit. Dieser Bezug zur Banalität des Alltags,kann als ergänzender Gegenpol zu Lennons Songteil gesehen werden, der eher moralisch-gesellschaftliche Probleme anspricht.
Zu den Aufnahmen:
Bei der Aufnahme der Basisspuren hatten die Beatles noch keine Idee wie Lennons und McCartneys Teile verbunden werden sollten.Deswegen ließen sie einfach 24 Takte frei,die später gefüllt werden sollten.In der endgültigen Aufnahme kann man noch die Stimme von Mal Evans durchhören,der die 24 Takte mitzählt und am Ende einen Wecker klingeln läßt,eine hervorragende Einleitung für McCartneys Teil. Schon bald entwickelten sie die (kostspielige) Idee,die Brücke von einem Symphonieorchester spielen zu lassen. Dabei sollten die Musiker auf der tiefsten Note ihrer Instrumente beginnen,und zwar ganz leise,und auf dem höchsten Ton ,einem E-Dur-Dreiklang,in voller Lautstärke enden.George Martin kümmerte sich um die Umsetzung und Anweisungen.Er reduzierte das Orchester von 80 auf 40 Stimmen. Musiker der Londoner Philharmoniker kamen dann am 10. Februar 1967 für die Aufnahmen ins Studio.Die Band wollte aus der Session eine Party machen und lud allerlei Freunde ein,darunter auch Mick Jagger und Marianne Faithful. Sie verteilten Pappnasen und Luftballons und hielten das ganze auf 16-mm-Film fest. Der vorgesehene Soundcluster wurde dann in fünf Durchgängen aufgenommen. Die Stimmen wurde viermal gedoppelt,so daß man insgesamt 160 Stimmen auf der Aufnahme hört. Für den Schluss wollten die Beatles einen überwältigenden Akkord,der lange nachklingt. Lennon,McCartney, Mal Evans und George Martin spielten diesen dann ,so laut wie möglich, gleichzeitig auf drei Klavieren. Um den Nachklang so gut es ging einzufangen,mußte stets die Aufnahmelautstärke auf konstanten Niveau gehalten werden. Gegen Ende des war das Aufnahmelevel so hoch,daß man das Rascheln von Papier und das Quietschen eines Stuhls hört. Jemand gibt ein "Shhh!" von sich,als wäre es die Anweisung möglichst still zu sein. Es gibt Behauptungen,man könne auch die Klimaanlage des Studios hören,was allerdings außer Acht läßt,das die Aufnahme im Februar gemacht wurde. Insgesamt benötigte man etwa 36 Stunden Produktionszeit.
Das Lied wurde vorläufig von der BBC nicht im Radio gespielt,weil man dort der Meinung war,das Lied würde Drogen verherrlichen.Wahrscheinlich bezog sich das auf die Textzeile ..."I´d love to turn you on...". Über dieses Lied wurde in der folgenden Zeit mehr Unsinn verbreitet,als über jedes andere Beatleslied. Jedenfalls war zu Beginn nicht klar,daß es mal ganz wunderbar den Abschluß für Sgt. Pepper bilden würde. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Beatles noch keine klare Vorstellung,worum bei dieser LP gehen sollte.
Sonstiges:
Die BBC strahlte 1992 die Dokumentation The Making of Sgt. Pepper aus. Darin berichten viele Beteiligte von der kreativen Arbeit im Studio.
Quellen:
- Olaf Benzinger: Meisterwerke kurz und bündig – Sgt. Pepper´s Lonely Hearts Club Band der Beatles. ISBN 3492231373
- Mark Lewisohn: The Complete Beatles Recording Sessions. London: Hamlyn 1988.
- Ian MacDonald: The Beatles - Das Song Lexikon ISBN 3761814267