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Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege

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Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege

Gründung 1991
Trägerschaft staatlich
Ort Güstrow
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern
Land Deutschland Deutschland
Direktorin Marion Rauchert
Studierende 466 WS 2012/13[1]
Website www.fh-guestrow.de

Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege (FHöVPR bzw. FHÖ) mit Sitz in Güstrow ist eine nicht rechtsfähige Körperschaft im Geschäftsbereich des Innenministeriums des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Geschichte

Das Institut für Lehrerbildung (1952)

Hochschule für Lehrerbildung und Lehrerbildungsanstalt in der NS-Zeit

Auf dem Gelände der heutigen Einrichtung wurde ab 1938 ein Backsteingebäude nach Plänen von Hermann Oeding in „nordischer Bauweise“ für eine Hochschule für Lehrerbildung für Mecklenburg errichtet und 1943 fertiggestellt. Es sollte die bestehende Rostocker Einrichtung aufnehmen, die aber bereits 1941 zur Lehrerbildungsanstalt wie im ganzen Deutschen Reich kriegsbedingt abgestuft wurde.[2]

Pädagogische Hochschule Güstrow

Während der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) befand sich in den Gebäuden, die noch um das Kultur- und Wirtschaftsgebäude erweitert wurden, ab 1949/50 ein Institut für Lehrerbildung, ab 1953 ein Pädagogisches Institut, das am 13. März 1972 zur Pädagogischen Hochschule „Liselotte Herrmann“ mit Promotionsrecht und Habilitationsmöglichkeit erhöht wurde, die etwa 2000 bis 2500 Studierende aufwies.[3] Die PH diente der Ausbildung von Diplomlehrern und war unter den Rektoren Hans-Joachim Lutter[4] und Rainer Tichatschke[5] (ab 1988) vor allem mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet.[6] Bekannt war der Germanist Karl-Ernst Sommerfeldt, einen Namen hatten auch der Biologiedidaktiker Erwin Zabel[7], der Mathematikmethodiker Hans-Dieter Sill[8] und der Physiker Dietrich Kremp. Eine besondere Bedeutung hatte diese Einrichtung auch, weil an ihr Deutschlehrer für das „befreundete sozialistische Ausland“ ausgebildet wurden, was dem Erscheinungsbild der Studentenschaft etwas unerwartet Weltläufiges vermittelte. 1990/1991 wurde die Einrichtung aufgelöst, was bereits in der DDR geplant worden war, als die Lehrerausbildung an die 1988 gegründete Pädagogische Hochschule Neubrandenburg verlegt werden sollte. Nun wurde die PH Güstrow 1991 in die Universität Rostock integriert. Der Name Liselotte Herrmanns wurde abgelegt, während ihr Denkmal als Verfolgte nationalsozialistischer Gewalt- und Willkürherrschaft sich unverändert vor der Hochschule befindet.

Eröffnung der Fachhochschule 1991

Liselotte-Herrmann-Denkmal, Goldberger Straße 12, Güstrow

Am 19. August 1991 wurde die neue Fachhochschule für öffentliche Verwaltung eröffnet. Die Einrichtung umfasste 1991 neben den heutigen Fachbereichen noch die Bereiche Forstwirtschaft und Sozialverwaltung. Diese Fachbereiche wurden 1996 (Forstwirtschaft) und 1999 (Sozialverwaltung) geschlossen.

Sektionen

Sektion Allgemeine Verwaltung

  • Fachbereich Allgemeine Verwaltung
  • Ausbildungsinstitut für Kommunal- und Landesverwaltung
  • Institut für Fortbildung und Verwaltungsmodernisierung

Sektion Steuerverwaltung

Sektion Polizei

  • Fachbereich Polizei

Sektion Rechtspflege

  • Fachbereich Rechtspflege

Die an die Fachhochschule angegliederte Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz mit Sitz in Malchow ist die zentrale Ausbildungsstätte für die öffentlichen Feuerwehren des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Bekannte Angehörige

Commons: Fachhochschule Güstrow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt: Studierendenzahlen Studierende und Studienanfänger/-innen nach Hochschularten, Ländern und Hochschulen, WS 2012/13, S. 66–113 (abgerufen am 3. November 2013)
  2. Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-v (Hrsg.): Alles Platte?: Architektur im Norden der DDR als kulturelles Erbe. Ch. Links, Berlin 2018, S. 68 f.
  3. Erwin Zabel: PH Güstrow. Abgerufen am 8. Januar 2019.
  4. Lutter, Hans-Joachim. In: G. Baumgartner, D. Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. Saur, München u. a. 1996, S. 499 (google.de).
  5. Rainer Tichatschke: CV. Universität Trier, abgerufen am 4. Januar 2019.
  6. Lexikon der Organisationen und Institutionen. In: Andreas u. a. (Hrsg.): So funktionierte die DDR. B. 2. rororo, Reinbek 1994, ISBN 3-499-16349-7, S. 778.
  7. Erwin Zabel: Lebenslauf. Abgerufen am 8. Januar 2019.
  8. Hans Dieter Sill: Lebenslauf. Universität Rostock, abgerufen am 4. Januar 2019.

Koordinaten: 53° 47′ 1″ N, 12° 10′ 37,6″ O