Alaska (Schiff, 1944)

Die USS Alaska (CB-1) war das Führungsschiff von Schlachtkreuzern, im deutschen besser als große Kreuzer bekannt. Sie war der Kompromiss aus schneller Kreuzer mit starker Haupt-Artillerie. Alaska wurde am 17. Dezember 1941 in der Marinewerft Camden, bei New York, auf Kiel gelegt. Stapellauf war am 15. August 1943. Das Schiff wurde von Mrs. Ernest Gruening getauft, Frau des Gouverneurs von Alaska. Die in Dienststellung erfolgte am 17. Juni 1944 in der Marinewerft von Philadelphia mit Kapitän Peter K. Fischer als kommandierenden Offizier. Alaska wurde nach dem 49 Bundesstaat der USA benannt, das 1959 eingegliedert wurde.
Geschichte
Fertigstellung/Probefahrten

Nach dem Alaska nach der in Dienststellung endgültig ausgerüstet worden war, verlegte sie am 6. August 1944 den Delaware River hinunter nach Hampton Roads, begleitet von den Zerstörern Simpson (DD-221) und Brome (DD-210). Sie absolvierte sehr umfangreiche und intensive Probefahrten, zuerst in der der Chesapeake Bay, später im Golf von Paria, bei den westindischen Inseln in der Nähe von Trinidad. Hierbei wurde sie von der Zerstörern Bainbridge (DD-246) und Decature (DD-341) begleitet. Nach dieser Probezeit fuhr Alaska wieder zur Marinewerft von Philadelphia zurück, damit die festgestellten Mängel behoben werden konnten: dazu zählten die Verbesserung der Feuerleitkontrolle ihrer 12,7-cm Batterien durch Mark 57 Feuerleitstände.

Gefechtsausbildung
Alaska verließ Philadelphia am 12. November 1944 mit Richtung karibischer See, begleitet von Thomas E. Fraser (DM-24). Sie absolvierte zwei Wochen lang intensive Gefechtsausbildung in den Gewässern von Guantanamo Bay, Kuba. Am 2. Dezember nahm sie dann Kurs auf den Pazifik, den sie nach einem Transit durch den Panamakanal am 4. Dezember erreichte. Alaska verlegt dann nach San Francisco, dass sie am 12. Dezember 1944 erreichte. Hier absolvierte Alaska noch Gefechtsübungen in Landzielbeschuss und Luftabwehr, bevor sie Einsatzbereitschaft melden konnte.

Im Pazifik
Am 8. Januar 1945 nahm Alaska Kurs auf Hawaii, dass sie am 13. erreichte. Während diesem Zwischenstopp löste Kapitän Kenneth M. Noble Kapitän Fischer ab, da dieser inzwischen Flaggoffizier geworden war. Während dieser zeit standen weitere Ausbildungziele auf dem Plan. Danach wurde Alaska Teil der Task Group 12.2 (kurz TG, dt. Aufgabengruppe), mit der sie am 29. Januar Ulithi, den Flottenankerplatz bei der Karolinen-Inselgruppe, erreichte. Hier wurde sie am 6. Februar Teil der TG 58.5, eine Aufgabengruppe innerhalb der Task Force 58 (kurz TF, dt. Aufgabeneinheit).
Iwo Jima-Kampagne
Die erste Aufgabe, an der Alaska mit der TF 58 teilnahm, war der Schutz der Flugzeugträger während der Operationen gegen Iwo Jima. Hier konnte Alaska genug Erfahrung sammeln, die sie später bei den Operationen gegen Okinawa einbringen konnte. Bei den ersten Operationen machte es schlechtes Wetter nicht notwendig, ihr Luftabwehrfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Während der Operation wurde sie zur TG 58.4 zugeteilt, die Landeoperationen gegen Iwo Jima zu sichern. Auch hier wurde ihre Luftabwehrstärke nicht auf die Probe gestellt. Nach 19 Tagen wurde Alaska zurück nach Ulithi beordert, wo sie ihre Vorräte ergänzte und kleinere Reperaturen ausgeführt wurden.
Okinawa, die Vorbereitungen
Mit der Entscheidung, Okinawa anfang April 1945 einzunehmen, war klar, dass die japanische Marine mit aller Macht versuchen würde, diese zu verhindern. Weiterhin war klar, dass die amerikanischen Einheiten mit verstärkten Luftangriffen rechnen musste. Denn hier ging es um einen Schlag gegen das japanische Heimtland, nämlich die Flugplätze Kyushu, Shikoku, und Honshu.
Dabei war Alaska teil des Abwehrschirms rund um die Flugzeugträger, Yorktown (CV-10), Intrepid (CV-11), Independence (CVL-22) und Langley (CVL-27), mit der Aufgabe, diese kapitalen Schiffe zu schützen.
Die Einsatzorder sah vor, das Alaska der TF 58 am 14. März folgen sollte, die nordwestlich der Karolinen kreutzte. Am 16. März wurde eine Versorgung in See durchgeführt. Dir TF 58 erreichte Kyushu in den frühen Morgenstunden des 18. März. An diesem Tag sollten die Flugplätze Usa, oita und Saeki angegriffen werden. Drei weitere Task Groups waren an dieser Aktion beteiligt, 58.1, 58.2 und 58.3. Dabei wurden 107 Flugzeuge am Boden und 77 von 142 in der Luft zerstört.
Der erste Feindkontakt von Alaska war ein Luftangriff auf sich selber, der erfolgreich abgewehrt werden konnte. Kurz darauf wurde ein Flugzeug gesichtet, dass sich im Tiefflug direkt voraus näherte und eröffnete sofort das Feuer, wobei auch Treffer erzielt wurden. Leider handelte es sich bei dem Flugzeug um eine F6F Hellcat, die in diesem Fall unter friendly fire geraten war. Der Pilot konnte die beschädigte Maschine wassern und konnte unverletzt von einem anderen Schiff, dass in der Nähe kreuzte, aufgenommen werden.
Die Bilanz dieses Tages wurde noch erweitert, weil die Selbstmordflüge der Japaner nicht enden wollten. Währen der CAPs (engl. Combat Air Control), die geflogen wurden, konnten dutzende von Flugzeugen mit unerfahrenen Piloten abgeschossen werden. Weitere Flugzeugabschüsse wurden vom Flugabwehrfeuer der Begleitschiffe erzielt.
Am nächsten Morgen, dem 19. März, offenbarten Luftaufklärungsbilder eine große Anzahl von Überwassereinheiten in den Inlandgewässern von Japan. Daraufhin wurden Luftoperationen gegen diese Einheiten gestartet, und zwar in Kobe, Kure und Hiroshima. Schweres Luftabwehrfeuer der Japaner lies die Erfolge dürftig ausfallen.
Der Gegenangriff der Japaner lies nicht lange auf sich warten. Dieser Angriff traf die TG 58.2, die 20 sm nördlich des TF 58-Verbandes kreuzte. Die beiden Flugzeugträger Franklin (CV-13) und Wasp (CV-18) erlitten Bombentreffer. Von Alaska aus gesehen wurde ein Blitz registriert, dem eine riesige Rauchsäule folgte. Am Nachmittag zog sich die TF 58 in Richtung südwesten zurück, die schwer beschädigte Franklin schützend, während weiterhin Lufangriffe auf die Flugplätze von Kyushu geflogen wurden um die Japaner unter Druck zu setzen, so dass diese wiederum möglichst keine Gegenangriffe mehr fliegen konnten. Zum weiteren Schutz von Franklin wurde die Task Unit 58.2.9 (kurz TU, dt. Aufgabenteileinheit) gebildet.
Diese Einheit bestand aus Alaska selber, ihrem Schwesterschiff Guam (CB-2), dem leichten Kreuzer Santa Fe (CL-60) und 3 Zerstörer-Divisionen. Diese Streitmacht sollte "Big Ben", so der Spitzname von Franklin, mit der bestmöglichen Geschwindigkeit nach Guam begleiten, zum Teil noch geschützt durch die verbliebenen Einheiten der TG 58.2. Der Anfang dieser Rückreise verlief ereignislos, ab und zu unterbrochen von Bogy-Sichtungen (nicht identifizierte Flugzeuge), die sich aber als amerikanische Aufklärungsflugzeuge vom Typ PB4Y erwiesen.
Am nächsten Morgen wurde ein Bogy in 56 km Entfernung gesichtet. Alaska konnte eine Luftaufklärungspatrolie (CAP) von Hancock (CV-19) heranführen, die diesen Bogy stellen und abschießen konnte.
Am 22. März war die Reise mit der beschädigten Franklin zu Ende und Alaska wurde Teil der TG 58.4. Ihr Treibstoff wurde am gleichen tag von Chicopee (AO-34) ergänzt. In der Nacht meldete Haggard (DD-555) ein U-Boot in 22 km Entfernung. Haggard und Uhlmann (DD-687) wurden mit der Aufklärung und Zerstörung beauftragt. Dieser Auftrag wurde am nächsten Morgen mit einem Rammstoß von Haggard erfolgreich ausgeführt, wobei Haggard so schwer beschädigt wurde, dass sie mit Uhlmann als Begleitung in die Basis zurückbeordert wurde.
Okinawa-Kampagne
Während der nächsten Tage wurden die Luftoperationen gegen Okinawa ausgeweitet. Der Tag für die geplante Landeoperation war auf Ostersonntag, dem 1. April 1945 festgelegt worden. Alaska war zur Absicherung der Flugzeugträger eingesetzt. Am 27. März wurde sie zur Landzielbeschießung von Minami Daito Shima, eine kleine Insel 258 km östlich von Okinawa gelegen, abkommandiert. Diese Aufgabenteileinheit, TU 58.4.9, setzte sich aus Alaska (CB-1), ihrem Schwesterschiff Guam (CB-2), den leichten Kreuzern San Diego (CL-53), Flint (CL-97) und dem Zerstörergeschwader 47 zusammen.
Der Verband fuhr auf die Westseite der Insel. Am Morgen des 28. März eröffnete Alaska das Feuer. Ihre Hauptbatterien feuerten 45 Salven Landeinwärts und ihre 12,7-cm Geschütze 352 Salven zur Luftabwehr. Von Land kam keine Gegenwehr.
Zurück in der TG 58.4, ergänzte Alaska seinen Brennstoffvorrat am Flottentanker Tomahawk (AO 88). Sie wurde weiterhin zum Schutz der Flugzeugträger eingesetzt, die weiterhin Luftoperationen zur Vorbereitung der Landung auf Okinawa durchführten. Die Landung wurde wie geplant am 1. April durchgeführt. Am 7. April kamen japanische Überwassereinheiten durch das Ost-Chinesische Meer mit Kurs auf Okinawa, um die Landeoperation zu stören. Diese Einheiten wurden aber selber durch massive Luftangriffe der TF 58 von Admiral Marc Mitscher in ihrem Vormarsch gestört. Bei diesen Luftangriffen wurde das Schlachtschiff Yamato, ein Kreuzer und vier Zerstörer versenkt.
Alaska war in den nächsten Tagen noch sehr erfolgreich: am 11. April schoss sie ein japanische Flugzeug und eine japanische Raketenbombe (Codename Baka) ab. Am 16. April wurden von Alaska selber drei Feindflugzeuge abgeschossen und bei drei weiteren Flugzeugen war sie beteiligt. In der Nacht vom 21. April auf den 22. April und vom 29. April auf den 30. April schoss Alaska mehrere Feindflugzeuge ab.
Erholung
Am 14. Mai war Alaska nach Ulithi zurück gekehrt, damit sich ihre Besatzung erholen konnte und das Schiff selber Vorräte ergänzen konnte und kleinere Reparaturen durchgeführt werden konnten. Hiernach fuhr Alaska bei der 3. Foltte in der Task Force 38, genauer gesagt in der Task Group 38.4. Die Neuanmömmlinge in dieser Einheiten waren das Schlachtschiff Iowa (BB-61) und der Flugzeugträger Ticonderoga (CV-14). Auch in dieser Einheit war Alaska zum Schutz der Flugzeugträger eingesetzt.
Weitere Einsätze
Die TG 38.4 wurde nach zwei Wochen nach San Pedro Bucht, Leyte, beordert, wo sie sich den nächsten Monat, vom 13. Juni bis zum 13. Juli, aufhielt. Nach dieser Einsatzperiode wurde Alaska wieder eine Ruhepause gegönnt. Nach dieser Pause fuhr Alaska in der neu gebildeten [Task Force 95]]. Diese TF wurde in Ost-Chinesische Meer beordert. Dieses Meer war ein beliebtes Jagdgebiet von amerikanischen U-Booten und Flugzeugen, aber seit Pearl Habor war bisher keine amerikanische Überwassereinheit in diese Seegebit eingefahren. Aber es gab keine Feindeinheiten in diesem Gebiet. Die japanischen Luftangriffe wurde allesamt von den CAPs der Flugzeugträger zunichte gemacht.
Ende des Krieges
Nach dem der Krieg mitte August beendet wurde, wurde Alaska in die 7. Flotte eingegliedert, um an der Flottenparade im gelben Meer und im Golf von Chihli teil zumehmen. Am 8. September 1945 erreichte Alaska Jinsen (später Incheon), Korea, wo sie die Landung von Truppen auf Jinsen unterstützte. Sie blieb bis zum 26. September in diesem Einsatzgebiet. Dann wurde sie nach Tsingtao beordert, wo Alaska bis zum 13. November blieb, um die Landung der 6. Marine-Division zu in diesem nordchinesischen Hafen zu unterstützen. Sie wurde wieder zu Jinsen abkommandiert, um dort amerikanische Soldaten aufzunehmen und in die Heimat zurück zu fahren. Diese Operation wurde als Magic Carpet (fliegender Teppich) bekannt. Am 14. September fuhr Alaska Richtung Heimat, um noch einen Zwischenstopp in Pearl Habor einzulegen und um dann nach San Francisco weiterzufahren.
Unrühmliches Ende
Am 13. Dezember 1945 verlegte Alaska durch den Panama-Kanal wieder in den Atlantik, um dann am 18. Dezember die Marinewerft von Boston zu erreichen. Hier wurden die Vorbereitung für ihre Inaktivierung getroffen. Am 1. Februar 1946 verlegte Alaska nach Bayonne, N.J., zu ihrem Liegeplatz für die Inaktivierung. Am 13. August wurde sie inaktiviert und der Reserve zugeführt. Am 17. Februar 1947 wurde sie außer Dienst gestellt aber in Reserve belassen.
Alaska kehrte nie wieder in den aktiven Dienst zurück. Ihr Name wurde am 1. Juni 1960 von der Namensliste gestrichen und am 30. Juni 1960 an die Lipserr Division der Firma Luria Brothers zur Abwrackung verkauft.
Alaska erhielt drei Battle Star Auszeichnungen für Verdienste im zweiten Weltkrieg.
Auf diesem Bild ist Alaska mit dem Tarnschema 32/1D (Hellgrau, matten Grau und Schwarz) auf dem Delaware River am 30. Juli 1944 zu sehen, in der nähe der Marinewerft von Philadelphia.
Technische Daten
Standardverdrängung | 31.500 ts |
Konstruktionsverdrängung | 32.744 ts |
Einsatzverdrängung | 34.253 ts |
Länge in KWL | 241,25 m |
Länge ü.a. | 246,43 m |
Breite in KWL | 26,8 m |
Verdrängung ü.a. | 27,67 m |
Tiefgang | 9,57 m |
Antriebsanlage |
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Konstruktionsleistung | 150.000 PS |
Einsatzleistung | 173.808 PS |
Konstruktionsgeschwindigkeit | 33 kn |
Einsatzgeschwindigkeit | 32,72 kn |
Brennnstoffvorrat | 3618 t |
Reichweite | 12.000 sm bei 15 kn |
Besatzung | rund 2250 |
Bewaffnung |
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Panzerung |
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Flugzeug(e) | 4 x SC-1 Seahawk |
Katapulte | 2 x 20,67 m mittschiffs schwenkbar |
Radar |
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Literatur
- Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1921–1997. Bernard & Graefe, ISBN 3-7637-6225-6