Trotzdem Verlag
siehe diskussion -- Enlarge 19:23, 9. Aug 2006 (CEST)
Der Trotzdem-Verlag ist ein Klein-Verlag, der 1978 gegründet wurde und überwiegend anarchistische Literatur sowie die anarchistische Zeitschrift Schwarzer Faden herausgibt.
Verlagsgeschichte
Der Trotzdem-Verlag wurde nach Vorarbeiten im IISG Amsterdam (Institut für Soziale Geschichte) und aufgrund zahlreicher Diskussionen in sogenannten Berufsperspektive-AKs der Universität Tübingen als Alternativprojekt 1978 in Reutlingen (Baden-Württemberg) gegründet. Ziel des anarchistischen Projekts war es, "in der damaligen BRD zum Erhalt und zur Weiterentwicklung einer lebendigen und radikalen linken Kultur beizutragen". Von Anfang an verstand sich der Verlag als ein Projekt der Gegenöffentlichkeit und als Teil der Alternativbewegung mit der Ausrichtung Ideen zur Selbstorganisation, Selbstverwaltung, Kultur von unten, widerständige Geschichte und Theorie und Geschichte des Anarchismus zu verbreiten und damit zu einer lebendigen Diskussion beizutragen. Ab Mai 1980 wurde im Trotzdem-Verlag die anarchistische Zeitschrift Schwarzer Faden herausgegeben. 2001 wurde der Trotzdem-Verlag zusammen mit 120 GenossInnen in eine Genossenschaft überführt. Mitbegründer war Wolfgang Haug, der auch von 2001 bis 2003 Vorstandsmitglied blieb, danach sich aber zurückzog, so dass die Geschäftsführung an Dieter Schmdit und Uli Steinheimer überging. Der Verlagssitz befindet sich derzeit in Frankfurt/M.
Verlagsstruktur
Der Verlag versteht seine Arbeitsstruktur als eine bewusst politische anarchistische Genossenschaft. Genossenschaftler und Genossenschaftlerinnen erhalten zudem ein Drittel Rabatt auf den Erwerb der Publikationen.
Inhaltliche Schwerpunkte
Der Trotzdem-Verlag führt ein Programm zu anarchistischer und libertärer Literatur:
- Anarchistische Theorie und Geschichte (u.a. Bücher zum spanischen Bürgerkrieg, von Augustin Souchy, (Gottfried Mergner/Thomas Kleinspehn), (Clara und Paul Thalmann), (Heinz Auweder/Michael Schumann), (Walter G. Krivitsky); zur Münchener Räterepublik, über Gustav Landauer, über die Freie Arbeiter Union (FAUD), über die (Diggers), über (Anarchistische Zeitschriften) von (Holger Jenrich), (Arno Maierbrugger)
- Klassiker des Anarchismus (Michael Bakunin, Peter Kropotkin, Paul Lafargue, Alexander Berkmann, William Morris, Erich Mühsam), (Johann Most)
- libertäre Pädagogik (Ulrich Klemm), (Heribert Baumann), (Leo Tolstoi), (Jugendzentrumsbewegung)
- Comics und Kinderbücher von (Peter Reichelt)
- aktuelle libertäre Theorie und Wissenschaft (u.a Murray Bookchin, Janet Biehl, Rolf Cantzen), Staats- und Gesellschaftskritk (u.a. Noam Chomsky, Michael Wilk, Wolfgang Haug, (Herby Sachs), (Michael Albert), (Takis Fotopoulos)
- Belletristik (Haasis, Peter-Paul Zahl, Bjorneboe),
- die Reihe Libertäre Wissenschaft, Philosophie (Lyotard, Michel Foucault)
- seit 1980 die Zeitschrift Schwarzer Faden, dessen letzte Ausgabe (Nummer 77) 2004 erschien.
- seit 1992 Übernahme der Emigrantenzeitschrift Dinge Der Zeit, deren letzte Ausgabe nach 50-jährigem Bestehen im August 1997 erschien.