Riesa
Wappen | Karte |
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Karte Riesa in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Dresden |
Kreis: | Riesa-Großenhain |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 109,5 m ü. NN |
Fläche: | 58,70 km² |
Einwohner: | 36.758 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 626 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 01587, 01589, 01591 |
Vorwahlen: | 03525 |
Kfz-Kennzeichen: | RG, RIE, GRH |
Gemeindeschlüssel: | 14 2 85 250 |
Stadtgliederung: | 16 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 01589 Riesa |
Offizielle Webseite: | www.riesa.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@riesa.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Gerti Töpfer |
Die Stadt Riesa befindet sich in der Mitte Sachsens, etwa auf halber Strecke zwischen Dresden und Leipzig. Sie ist die größte Stadt im Landkreis Riesa-Großenhain.
Geographie
Angrenzende Gemeinden sind Hirschstein, Nünchritz, Stauchitz, Zeithain und die Stadt Strehla im Landkreis Riesa-Großenhain sowie Liebschützberg im Landkreis Torgau-Oschatz.
Geschichte
Riesaer Sage
Einst kam ein Riese auf seiner Wanderschaft an das Ufer der Elbe. Bevor er den Fluss überschritt, machte er eine kurze Rast. Er spürte in seinem Stiefel ein Drücken, welches von den auf der langen Wanderschaft angesammelten Sandkörnchen beziehungsweise kleine Steinchen hervorgerufen wurde. Er setze sich ans Ufer, stöhnend zog er seinen Stiefel aus und drehte ihn. Heraus kam ein großer Hügel, aus dem die ersten Häuser von Riesa erschaffen wurden.
Zeittafel
Riesa wird im Jahr 1119 erstmals urkundlich in einer Urkunde des Papstes Kalixt II. (Papst) als Kloster „Rezoa“ erwähnt. Dies ist die lateinische Form des slawischen Wortes „Riesowe“ – „Ort am Fluss“. Der Ort wurde von Bischof Dietrich von Naumburg gegründet. Im Jahr 1623 wurde den Marktflecken Riesa das Stadtrecht verleihen verbunden mit dem Recht, zweimal im Jahr Märkte abhalten zu können. In der Stadt wird 1820 erstmals eine Poststation errichtet. Als 1839 der erste Zug über die neue Elbbrücke fuhr, begann eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung. Der Güterumschlag vom Schiff auf die Schiene brachte der Gemeinde bedeutende Einnahmen. Mit dem Eisenhammerwerk wurde 1843 der Grundstein für die Ansiedlung bedeutender Industrien gelegt. Im Jahr 1848 erscheint mit dem „Elbe-Blatt“ die erste Wochenzeitung, aus der sich später das „Riesaer Tageblatt“ entwickelt, welches bis zum 23. April 1945 und wieder ab 1991 publiziert wird. Mit der 1878 fertiggestellten Stahlgitterbrücke entstand eine Straßenverbindung über die Elbe. 1888 wurde der Binnenhafen fertiggestellt. Schon 1912 wird zwischen Riesa und Lauchhammer die erste Hochspannungsleitung für 110 kV der Welt gebaut. Seit 1952 ist Riesa Kreisstadt im Bezirk Dresden. Diesen Status verliert sie wieder, wird aber 1994 Große Kreisstadt.
Eingemeindungen
Gröba und Weida (1923), Merzdorf (1925), Pausitz und Poppitz (1950), Mergendorf (1961), Pochra und Canitz (1974), Nickritz, Jahnishausen und Mautitz (1994), Leutewitz (1996)
Einwohnerentwicklung

Mit der industriellen Revolution konnte Riesa vor allem seit Beginn des 20. Jahrhunderts zur Stadt heranwachsen. 1952 wurde Riesa Kreisstadt. Nach der Wende 1989/90 sank die Einwohnerzahl Riesas - wie in den meisten anderen mittelgroßen Städten Ostdeutschlands - rapide. Vor allem die Schließung des Stahlwerks und der damit verbundene Anstieg der Arbeitslosigkeit führte dazu, dass die Einwohnerzahl von fast 52.000 Einwohnern (1981) auf heute nur noch knapp 37.000 Einwohner gefallen ist.
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1575 bis 1960
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1981 bis 2001
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2002 bis 2005
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1: Stand 29. Oktober
2: Stand 31. August
3: Stand 30. Juni
Politik
Stadtrat
Zusammensetzung des Stadtrates 2004 - 2009
- CDU : 13 Sitze
- SPD : 5 Sitze
- PDS : 7 Sitze
- FDP : 1 Sitz
- Bürgerbewegung Riesa : 2 Sitze
- NPD : 2 Sitze
Bürgermeister
Bürgermeisterin ist Gerti Töpfer (*CDU).
Städtepartnerschaften
- Mannheim (Baden-Württemberg)
- Sandy City (USA)
- Villerupt (Frankreich)
- Rotherham (Großbritannien)
- Suzhou (Volksrepublik China)
- Glogau (Polen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kultur
- Städtisches Zentrum für Geschichte und Kunst - Stadtmuseum
- Städtische Galerie
- Heimattiergarten
- Stadtbibliothek
- Kulturwerkstatt ART
Musik
- Neue Elbland-Philharmonie Sachsen
- Bläserensemble Riesa e.V.
- Konzertchor Riesa e.V.
Bauwerke
- "Elbquelle": großformatige Eisenskulptur (25 m hoch) in Form einer Eiche des deutschen Künstlers Jörg Immendorff am Hotel Mercure und der Erlebnisgastronomie "Riesenhügel".
- Rathaus
- ehemaliges Benediktinerkloster: erste urkundliche Erwähnung im 12. Jahrhundert
- Klosterkirche St. Marien
- Trinitatiskirche
- Volkshaus im Stil Bauhaus
Wirtschaft und Infrastruktur
Die große Kreisstadt Riesa war zu DDR-Zeiten eine klassische Industriestadt. Insbesondere das Stahlwerk, mit über 13000 Beschäftigten das größte metallurgische Kombinat der DDR, prägte das Gesicht der Stadt. Die Wende 1989/90 führte zum Zusammenbruch der alten Industrien und einer starken Einwohnerabwanderung aus Riesa.
Durch die Kooperation mit einem schwäbischen Teigwarenhersteller konnte die tradionsreiche Riesaer Nudelproduktion weitergeführt werden.
Seit Mitte der 1990er Jahre bekämpft die Stadt die sich verbreitende Lethargie mit einem durchaus außergewöhnlichen Konzept: Durch die Ansiedlung einer großen Sport- und Konzerthalle, der "erdgas arena", erlangte Riesa überregionale Bedeutung durch die spektakuläre Veranstaltung von hochkarätigen Wettkämpfen von Randsportarten, so etwa der Sumō-Weltmeisterschaft 1999. Die Anzahl der dadurch geschaffenen Arbeitsplätze ist zwar gering, doch der Imagewechsel von der Stahl- zur Sportstadt scheint nach innen und außen zu funktionieren. Vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung war die Beteiligung Riesas an der Olympia-2012-Kampagne Leipzigs.
Verkehr
Riesa liegt verkehrstechnisch günstig an den Eisenbahnfernstrecken Leipzig-Dresden und Berlin-Chemnitz. Es bestehen ICE-Verbindungen nach Düsseldorf, Köln und Frankfurt am Main. Außerdem besitzt Riesa einen Binnenhafen der Elbe, einen Flugplatz sowie einen Anschluss an die nahe Bundesautobahn 14.Entlang der Stadt führt der Elberadweg.
ansässige Unternehmen (Auswahl)
- Goodyear Dunlop Tires Germany - Werk Riesa: Herstellung von PKW-Reifen, 400 Beschäftigte (2005)
- ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi (ca. 500 Mitarbeiter)
- BuS Elektronik GmbH & Co. KG - Herstellung von Leiterplatten , 550 Beschäftigte
- Teigwaren Riesa GmbH mit Nudelcenter und gläserner Produktion, ca. 100 Beschäftigte - einzigartige Nudelfirma
- AFG Arbonia Riesa : Herstellung von Heizköpern ca.230 Mitarbeiter
Bildung & Forschung
In Riesa befinden sich 5 Grundschulen, davon die Trinitatisschule in freier Trägerschaft. Darüber hinaus gibt es 2 Mittelschulen und 2 Gymnasien. Das Werner-Heisenberg-Gymnasium ist Nachfolger der mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Spezialschule „Friedrich Engels“. Gegenwärtig werden umfangreiche Baumaßnahmen zur Umsetzung des Schulkonzeptes insbesondere für Mittelschulen und Gymnasien durchgeführt.
Zudem hat Riesa eine Berufsakademie (BA), die ein Studium mit Diplomabschluss in 9 verschiedenen Fächern ermöglicht. Desweiteren gibt es eine privat geführte Management-Akademie.
Mit dem VFUP Riesa e.V. hat Riesa einen bekannten Forschungsdienstleister auf den Gebieten Rohrherstellung, Umformtechnik und Weiterbildung für Industriemitarbeiter.
Persönlichkeiten
- Wolfram Köhler (* 8. März 1968), CDU-Politiker, bis 2003 Oberbürgermeister von Riesa. Köhler leitete den Imagewechsel Riesas von der Stahl- zur Sportstadt ein. Er entwickelte die Idee einer sächsischen Olympiabewerbung. Bei der Neugestaltung der Schullandschaft Riesas konnte er weniger Erfolge verbuchen, insbesondere im gymnasialen Bereich blieben seine Änderungen umstritten. Köhler kandidierte im September 2004 erfolgreich für den sächsischen Landtag. Nach einigen Monaten gab er dieses Amt wieder ab da bei der Wahl sein Wohnsitz nicht in Sachsen lag.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ulf Kirsten, deutscher Fußball-Nationalspieler, gilt als einer der besten deutschen Torjäger der 1980er und 1990er Jahre (SV Königsblau Gohlis, BSG Chemie Riesa, BSG Stahl Riesa, SG Dynamo Dresden, Bayer Leverkusen)
- Rolf Moebius, deutscher Schauspieler
- Dieter Noll, deutscher Schriftsteller
- Klaus Tonndorf, deutscher Politiker
- Maik Wagefeld, ist deutscher Fußballspieler (aktiv bei Lok Riesa, FC Stahl Riesa 98, 1.FC Nürnberg und FC Dynamo Dresden)
- Monika Zehrt, ehemalige Leichtathletin der DDR
- Heiko Peschke, ist deutscher Fußballspieler (ehemals KFC Uerdingen)
- Ralf Hauptmann, ist deutscher Fußballspieler (ehemals 1.FC Köln)
- Lothar Kurbjuweit, DDR-Fußballnationalspieler (ehemals BSG Stahl Riesa, FC Carl-Zeiss Jena)
Weblinks
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