Zum Inhalt springen

Siegelung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Mai 2020 um 11:59 Uhr durch Ktiv (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Siegelung ist eine Zeremonie der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die im Tempel stattfindet. Sie wird von einem durch den Präsidenten der Kirche berufenen melchisedekischen Priestertumsträger geleitet. Dabei knien die Braut und der Bräutigam gemeinsam am Altar und werden durch sie miteinander verheiratet.

Bedeutung des Rituals

Eine Frau kann durch die Siegelung nur mit einem Mann verbunden werden, ein Mann dagegen mit mehreren Frauen (in aufeinanderfolgenden Ehen). Wenn ein Paar durch die Siegelung miteinander verbunden wird, sind die Kinder aus dieser Ehe durch die Siegelung dem Ehemann zugeordnet. Stirbt dieser, und die Frau hat weitere Kinder aus einer zweiten Ehe, werden diese „in den Bund geboren“, d.h. ihrem ersten verstorbenen Mann zugeordnet.[1]

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Siegelung, um nach mormonischer Lehre mit allen Angehörigen – Vorfahren und Nachfahren – in Ewigkeit vereint zu sein, ist die Beachtung von Regeln und Geboten, die der Bischof (Gemeindevorsteher) mit einer schriftlichen Empfehlung zum Betreten des Tempels, Tempelempfehlungsschein genannt, attestiert. Zusätzlich zur persönlichen Würdigkeit müssen die Brautleute bereits das Endowment empfangen haben, und der Mann muss Träger des melchisedekischen Priestertums sein.

Die Siegelung kann auch stellvertretend für Verstorbene durchgeführt werden.

Einzelnachweise

  1. Marie Cornwall, Tim B. Heaton, Lawrence Alfred Young: Contemporary Mormonism: Social Science Perspectives. University of Illinois Press, Urbana / Chicago 1994, S. 262.