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Ginseng

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Araliengewächse
Datei:Ginseng.JPG
Eingelegte Ginsengwurzeln auf einem Markt in Seoul
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Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Doldenblütlerartige (Apiales)
Vorlage:Familia: Araliengewächse (Araliaceae)
Vorlage:Genus: Ginseng (Panax)
Vorlage:Species: Ginseng
Wissenschaftlicher Name
Panax ginseng
L.
roter Ginseng

Als Ginseng (chinesisch: 人參 = renshen, Gilgen, Samwurzel, Kraftwurz, wissenschaftlicher Name Panax ginseng C. A. Meyer) wird die knollige Wurzel des Panax bezeichnet, einem Araliengewächs, das hauptsächlich in Gebirgs- und Waldregionen in Korea, im nordöstlichen China und im östlichen Sibirien vorkommt. Neben dem echten Ginseng werden noch einige verwandte oder ähnliche Pflanzen ebenfalls als Ginseng bezeichnet.

Die Bezeichnung Ginseng leitet sich vom Chinesischen renshen ab. Die Bezeichnung Panax für die Pflanze leitet sich über das Lateinische vom Griechischen panax her, was so viel wie Allheilmittel meint, und wird zurückgeführt auf den Namen Panakeia, einer Tochter des Äskulap, dem griechischen Gott der Heilkunst.

Der Panax erreicht etwa eine Größe von 80 cm, er hat langgestielte, fünffingrige Blätter und kleine weißlich-grüne in Dolden stehende Blüten, die später scharlachrote Beeren bilden.

Die dem Ginseng zugeschriebene gesundheitliche Bedeutung beruht unter anderem auf den enthaltenen Ginsenosiden bzw. Triterpensaponinen.

Ginsenganbau

Schon früh nutzten die Koreaner den in der Wildnis ausgegrabenen Ginseng (koreanisch: 인삼 = insam) zu medizinischen Zwecken. Um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten, begannen sie mit dem Anbau, der wiederum zur Entwicklung von Methoden zur Lagerung und Verarbeitung führte. Roter Ginseng wurde erstmals 1080 in der Goryeo-Zeit hergestellt. 1556 während der Joseon-Zeit wurde die Produktion seitens der Regierung kontrolliert. Der Ginseng-Anbau ist mühsam und erfordert neben den notwendigen Kenntnissen vor allem Geduld. Auf dafür geeigneten Böden wird die Pflanze unter Abdeckungen gezogen, die vor der Sonne schützen - wilder Ginseng wächst ausschließlich in schattigen Wäldern. Nach frühestens 3 Jahren können die Wurzeln geerntet werden. Je älter die Pflanze, desto besser. Daher ist eine optimale Wirkung erst nach 6-7 Jahren zu erwarten. Begehrt ist wilder Ginseng, dem größere Heilkraft nachgesagt wird. Für große Wurzeln, die entsprechend oft 10 Jahre und älter sind, werden stolze Preise gezahlt. Zur Herstellung von rotem Ginseng wird frischer Ginseng nach dem Dämpfen so lange getrocknet, bis der Wassergehalt weniger als 14 Prozent beträgt. Während des Trocknens verändern die Wurzeln ihre Farbe und werden hart und dunkelbraun. Der niedrige Wassergehalt schützt vor Verunreinigungen, Schimmel und Bakterien und ermöglicht eine leichte Lagerung und einen einfachen Transport.

Die weltweit größte Produktionsstätte für roten Ginseng ist die KGC Ginseng-Fabrik im Buyeo-gun, Provinz Chungcheongnam-do. Ginseng wird zu einer Vielzahl von Produkten verarbeitet. An erster Stelle steht Tee, einmal als Instant-Pulver in Portionstütchen und dann als dickes, sirupähnliches Konzentrat, das bitter schmeckt und traditionell mit Honig gesüßt wird. Mit Alkohol aufgesetzt ergibt Ginseng einen wohlschmeckenden Schnaps. Ginseng-Kapseln und Ginseng-Seife sind weitere Produkte. Laut einer Untersuchung ist roter Ginseng das bei Touristen beliebteste Mitbringsel aus Korea. Auch in Niedersachsen und Brandenburg wird Ginseng angebaut. Eine neuere Entwicklung aus Korea ist der Zusatz von Ginseng in Kaffee. Der sogenannte Ginsengkaffee wird in Fernost und auch in Europa als Alternative zu herkömmlichen Kaffee herangezogen. Bei einem hohen Kaffeekonsum setzt man mit Ginsengkaffee auf die Beruhigende Wirkung des Ginseng, welcher die Nerven schont.

Die einzigen Ginseng-Gärten Deutschlands, die auch im Rahmen kostenloser Führungen besichtigt werden können, befinden sich im niedersächsischen Walsrode und im brandenburgischen Gräfendorf. Hier, auf der FloraFarm, wird echter koreanischer Ginseng in Arzneimittelqualität angebaut und nach sechsjähriger Reifezeit direkt vor Ort oder über den Versand in Form von Kapseln, Wurzeln und Kosmetik vermarktet. Im Ginsenghof Gräfendorf wird Ginseng nach den strengen Richtlinien der EG-Verordnung "ökologischer Landbau" -2092/91EWG produziert.

Wirkung

Ginseng findet seine gesundheitsfördernde Anwendung als Universalmittel. Im speziellen wirkt Ginseng als stimulierendes und anregendes Herz- und Kreislaufmittel, als Aphrodisiakum, Antidepressivum und als Nervennahrung. Neben den allgemein anregenden Eigenschaften ist Ginseng eine starke Immunstimulans. Ginseng fördert den Aufbau von Körpereiweiß, verbessert die Merk- und Konzentrationsfähigkeit ebenso wie die seelische und körperliche Belastbarkeit. Daneben übt die Wurzel einen günstigen Einfluss auf Altersdiabetes, Depressionen in den Wechseljahren und auf nachlassende Lust an sexuellen Aktivitäten aus. Sie regt den Stoffwechsel an, reguliert den Blutfettspiegel und senkt den Blutdruck. Bei hoher Dosierung soll sich allerdings auch ein Hochdruck einstellen, sofern eine entsprechende Veranlagung besteht. Ginseng kann bei chronischen Atemwegserkrankungen die Genesung beschleunigen. Ginseng-Präparate beeinflussen die Blutgerinnung und können zu einer verlängerten Blutungszeit führen. Deshalb ist vor operativen Eingriffen die Einnahme dem Chirurgen mitzuteilen. Es ist aber kein Arzneimittel gegen Krankheiten.