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Ustertag

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Die Versammlung in Uster am 22.11.1830 auf einem zeitgenössischen Bild

Am 22. November 1830 versammelten sich auf dem Zimiker-Hügel in Uster rund zehntausend Männer der zürcherischen Landschaft und verlangten eine neue Verfassung («Memorial von Uster»). Hauptanliegen war die Gleichstellung von Stadt und Land. Der Ustertag darf wegen seiner Wucht, seiner Zielgerichtetheit und der Schnelligkeit der Ereignisse wegen als Revolution bezeichnet werden. Er bedeutete die politische Wende zum modernen Kanton Zürich.

Der Ustertag von 1830 hatte eine deutliche Auswirkung auf die damalige Eidgenossenschaft und deren Verfassung von 1848. Jährlich wird das Ereignis in der reformierten Kirche von Uster mit einem prominenten Hauptredner gefeiert. 1994 sprach Bundesrat Dr. Kaspar Villiger: «Uster ist für die moderne Schweiz, was Sempach für die alte Eidgenossenschaft: ein entscheidender Durchbruch. Uster ist ein Beleg dafür, dass unser Volk in seiner Geschichte immer wieder die Kraft zur Erneuerung gefunden hat, ohne darüber seine historische und politische Identität zu verlieren.»

Für den Ustertag und ähnliche Volksaufstände wurde in der Umgangssprache das Wort Putsch verwendet und hat von da aus in der deutschen Hochsprache Eingang gefunden.