Cannes
Vorlage:Infobox französische Gemeinde Cannes (von lateinisch canna für Schilf) ist eine Stadt mit ca. 70.200 Einwohnern (2006) in Südfrankreich an der Côte d'Azur im Departement Alpes-Maritimes.
Geografie
Westlich von Cannes erhebt sich das Esterel-Gebirge. Es hat eine schöne Steilküste aus rotem Porphyr.
Die Einwohnerprognose geht von einem starken Bevölkerungswachstum auf 87.000 Einwohner bis 2010 aus.




Geschichte
Vom Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert war Cannes ein Fischerdorf. In den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts kamen französische und ausländische Adlige in die Gegend und bauten Ferienhäuser. Bis heute ist die Stadt ein Treffpunkt der Reichen und Schönen und hat sich einen mondänen Charakter erhalten.
- 1815: Napoléon Bonaparte lagert auf seiner Rückkehr von Elba bei Cannes.
- 1834: Der ehemalige Finanz- und Wirtschaftsminister von Großbritannien, Lord Brougham, entdeckt Cannes und lässt sich dort nieder. Ihm folgen rasch weitere Aristokraten.
- 1838: Bau des "Alten Hafens"
- 1868: Bau der Croisette.
- 1871: Auf der Croisette werden Palmen gepflanzt.
- 1912: Das Nobelhotel Carlton wird auf der Croisette eröffnet. In den nächsten Jahren folgen ihm etliche weitere Luxushotels.
- 1946: Das erste Filmfestival findet statt.
- 1982: Das neue "Palais des Festivals et des Congrès" wird eröffnet.
Regelmäßige Veranstaltungen
Besonders bekannt ist Cannes durch die jährlich im Mai stattfindenden Internationalen Filmfestspiele. Auch das jährliche Werbefestival „Cannes Lions International Advertising Festival“ ist international renommiert.
Von 1996 bis 2005 fand in Cannes die wichtigste Mobilfunkmesse Europas statt, der 3GSM World Congress.
Jährlich findet im März die MIPIM, weltgrößte Gewerbeimmobilien- und Betriebsansiedelungsmesse, im Palais des Festivals statt. Veranstalter ist REED MIDEM. Dauer vier Tage.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johan Micoud, Fußballspieler
- François Smesny, Schauspieler
Andere Persönlichkeiten
Folgende Personen haben in Cannes gelebt:
- Louis Blanc, Gründer der Sozialdemokratie in Frankreich
- Victor Cousin, französischer Philosoph und Kulturtheoretiker
- Friedrich Franz III., Großherzog zu Mecklenburg
- Charles Grant, Baron Glenelg, schottischer Politiker
- Jules Girard, französischer Literaturwissenschaftler
- Benjamin Godard, französischer Komponist
- Nikolai Judenitsch, russischer General
- Prosper Mérimée, französischer Schriftsteller
- Jacques Lucien Monod, französischer Biochemiker und Offizier der Ehrenlegion
- Edith Piaf, französische Chansonsängerin
- Auguste Regnaud de Saint-Jean d'Angely, General, Staatsmann und Marschall von Frankreich
- Eduard Rhein, deutscher Erfinder, Publizist und Schriftsteller
- Léon-Philippe Teisserenc de Bort, Entdecker der Stratosphäre
- Alexis de Tocqueville, Publizist und Politiker
Urlaub
Ein schöner Sandstrand lädt zum Baden und verweilen ein. Zudem ist die Parfümstadt Grasse (Fragonard, Molinard, ...) mit dem Bus erreichbar und Nizza liegt nur eine halbe Stunde entfernt. Cannes sind zwei Inseln (Sainte-Marguerite & Saint-Honorat) vorgelagert, wobei sich auf der Insel Sainte-Marguerite ein Museum (Musée de la Mer) mit dem Gefängnis des Mannes mit der eisernen Maske befindet.
Verkehr
Den öffentlichen Busverkehr in Cannes sowie den Orten Le Cannet und Mandelieu la Napoule betreibt Bus Azur. Die Überlandbusse der Rapides Côte d'Azur verbinden Cannes mit Nizza und Grasse (einfache Fahrt 1,30 €). Weiterhin ist Cannes an das Bahnnetz der SNCF angeschlossen. Es sind somit unter anderem die Orte Antibes (einfache Fahrt 2,30 €), Nizza (einfache Fahrt 5,50 €) und Monaco erreichbar. Die Bahnlinie geht direkt am Meer entlang.
Partnerstädte
- Madrid/Spanien seit 1957
- Royal Borough of Kensington and Chelsea/UK seit 1970
- Beverly Hills/USA seit 1986
- Shizuoka/Japan seit 1991
- Acapulco/Mexico seit 1994
- Sanya/China seit 1997
Literatur
- Ralf Nestmeyer: "Côte d'Azur". Reisehandbuch, Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2006. ISBN 3-89953-308-9
- Ralf Nestmeyer: "Provence und Côte d'Azur". Literarische Reisebilder aus dem Midi. Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-608-93654-8