Vaksince
Vaksince ist ein 10 Kilometer nördlich von Kumanovo gelegenes Dorf in Mazedonien. In unmittelbarer Nähe liegt auch der Grenzübergang Tabanovce zu Serbien.
Vaksince hat ungefähr 2000 Einwohner, die alle albanischsprachig sind.
Der mazedonisch-albanische Konflikt im Jahr 2001
Der Ort erlangte über die Grenzen Mazedoniens hinaus Bekanntheit, weil hier im Mai 2001 starke bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen albanischen Aufständischen, die der UCK angehörten, und der mazedonischen Armee begannen, wie sie einige Monate zuvor schon bei Tetovo ausgebrochen waren. Albanische Rebellen töteten zwei makedonische Soldaten und nahmen einen dritten bei Vaksince gefangen. Die makedonische Armee griff daraufhin das Dorf Vaksince mit Kampfhubschraubern und Artilleriefeuer an.
Die terroristischen Aktionen der UCK-Rebellen wurden von den beiden Albaner-Parteien in Mazedonien ebenso wie die Gefährdung albanischer Zivilisten durch Artilleriebeschuss seitens der Armee scharf verurteilt. Auch die albanische Regierung verurteilte die Rebellen und sprach sich für eine friedliche Lösung aus. Politische Sympathien für die Bewaffneten in Vaksince hegten nur Kosovo-Albaner, die der UCK nahestanden.
Insgesamt kamen 70 Zivilisten sowie einige UCK-Kämpfer und einige mazedonische Soldaten und Polizisten ums Leben. Den mazedonischen Truppen gelang es den Kommandanten der albanischen Aufständischen, Fadil Nimani, zu erschießen. Danach wurde der Beschuss des Ortes eingestellt.
Vasince gehörte zu den Orten, die in den folgenden Jahren von den internationalen Missionen der OSZE, Nato und EU intensiv beobachtet wurden. Die mazedonische Armee und Polizei hatte zeitweise keinerlei Kontrolle über Vasince. Im Herbst 2003 wurde das Dorf aber wieder von der mazedonischen Armee besetzt. Bis heute gibt es in dieser Region viele Albaner, die sich einem zukünftigen unabhängigen Staat Kosovo anschließen wollen.
Vaksince als symbolischer Ort des albanischen Nationalismus
Seit dem Konflikt des Jahres 2001 gilt Vaksince als Symbol des albanischen Widerstands gegen den mazedonischen Staat. 2003 wurde auch ein Denkmal für den getöteten Fadil Nimani errichtet.
Im Sommer 2005 bekam das Dorf ein weiteres Denkmal, diesmal für Bajram Vaksinca. Dieser gehörte 1912 zu den Kämpfern Isa Boletinis, dessen Truppe eine Rolle bei den Kämpfen um die Unabhängigkeit Albaniens spielte.
Literatur
- Hensell, Stephan: Typisch Balkan? Patronagenetzwerke, ethnische Zugehörigkeit und Gewaltdynamik in Mazedonien. In: Internationale Politik und Gesellschaft 4/2003. S. 131-146.