Reichstein-Synthese
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Die Reichstein-Synthese ist ein kombiniertes chemisch-mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung von Ascorbinsäure aus Traubenzucker, das in mehreren Schritten abläuft. Sie wurde vom Nobelpreisträger Tadeus Reichstein und seinem Kollegen Grüssner 1933 in den Laboren der ETH in Zürich entwickelt.
Die einzelnen Reaktionsschritte sind:
- Reduktion von D-Glukose zu D-Sorbit als Startreaktion (eine rein chemische Reaktion) mit Nickel als Katalysator unter hoher Temperatur und hohem Druck
- Mikrobiologische Oxidation (Fermentation) von D-Sorbit zu L-Sorbose (mit Acetobacter suboxidans) bei pH 4-6 und 30-35 °C
- Umwandlung der L-Sorbose zur Diisopropyliden-L-Sorbose unter Zugabe von Aceton und Schwefelsäure
- Oxidation mit Natriumhypochlorit (und weiteren Katalysatoren) bei 50-60 °C zur 2 oxo L-Gulonsäure
- unter Zugabe von Toluol und Trichlormethan Zyklisierung zur L-Ascorbinsäure
Die Synthese wurde patentiert und 1935 an Hoffmann-La Roche verkauft. Das erste kommerziell hergestelle Vitamin-C-Produkt war das Cebion von Merck.
Neuderdings werden kosteneffektivere fermentative Verfahren erprobt.