Okunsches Gesetz
Das Okunsche Gesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen der Arbeitslosenquote und dem Wirtschaftswachstum in einem Land. Es wurde von Arthur Okun 1962 durch empirische Beobachtungen hergeleitet und besagt, dass ein über die Trendrate hinausgehendes Wirtschaftswachstum (Bruttonationaleinkommen) die Arbeitslosigkeit senkt. Okun beobachtete in dem von ihm untersuchten Zeitraum eine Trendwachstumsrate in Höhe von 2,25% sowie einen Rückgang der Arbeitslosigkeit einen halben Prozentpunkt für jeden über der Trendwachstumsrate liegenden Prozentpunkt.
Sei die Veränderung der Arbeitslosenquote, die Wachstumsrate des Outputs und die Trendwachstumsrate 2,25% so ergibt sich für ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 4,25% eine Senkung der Arbeitslosenquote um einen Prozentpunkt:
Auch der Umkehrschluß (eine Senkung der Arbeitslosigkeit steigert das Wachstum) wird häufig so genannt. Die genaue Prozentangabe variiert jedoch je nach Volkswirtschaft und Betrachtungszeitraum und muss jeweils empirisch ermittelt werden. In den USA ergaben Beobachtungen eben diese 2,5 Prozent, während in Deutschland Untersuchungen zeigten, dass man in der deutschen Volkswirtschaft von einem Wert von 3 Prozent ausgehen muss.
Rüdiger Dornbusch und Stanley Fischer weisen daraufhin, dass der Status als Gesetz etwas übertrieben erscheint und dieser Zusammenhang vielmehr eine empirische Regelmäßigkeit [ist], die eine Faustregel liefert, um die Wirkung der Wachstumsraten auf die Reduktion der Arbeitslosenquoten abzuschätzen. [1]
Quellen
- ↑ Rüdiger Dornbusch, Stanley Fischer: Makroökonomik, 6. Auflage, 1995, R. Oldenbourg Verlag, München, ISBN 3-486-22800-5