Erik Lehnert
Erik Lehnert (* 2. August 1975[1] in Berlin) ist ein deutscher Philosoph und Publizist. Er ist seit 2008 Geschäftsführer des Instituts für Staatspolitik (IfS).
Leben
Lehnert wuchs in der DDR auf. Nach eigenen Angaben war seine Mutter in christlichen Friedenskreisen aktiv und heiratete 1995 den DDR-Dissidenten Rudolf Bahro. Lehnert sagt, dass er über den von Ernst Jünger angetanen Philosophen zu den Werken der Konservativen Revolution und den neurechten Kreisen um die Wochenzeitung Junge Freiheit fand. Bereits in der Schule habe er zu einer kleinen Gruppe gehört, die er als „die Rechten“ beschreibt.[2]
Lehnert studierte Philosophie, Geschichte sowie Ur- und Frühgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin (Magister Artium 2001) und war anschließend DFG-Stipendiat an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. 2006 wurde er bei Volker Gerhardt und Gerd Irrlitz an der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Dissertation Karl Jaspers und die Philosophische Anthropologie zum Dr. phil. promoviert.[3]
Er arbeitete als Lektor beim Verlag Edition Antaios und als Redakteur der Zeitschrift Sezession. Seit 2008 ist er Geschäftsführer des Instituts für Staatspolitik (IfS).[2]
Am 21. Oktober 2009 war Lehnert in der Sendung Friedman schaut hin eingeladen, um Thesen Thilo Sarrazins zum Thema Einwanderung zu diskutieren.[4] Wahrgenommen wurde sein Aufsatz im MarineForum, einem Fachblatt der Marine-Offizier-Vereinigung, in dem er die Aufnahme von Frauen in Kampfeinheiten der Bundeswehr beklagt und die Bundeswehr als „Experimentierfeld einer Gleichheitsideologie“ und „Feminisierung“ beschreibt. Diese Ideologie sei für den tödlichen Unfall einer Kadettin auf der Gorch Fock im November 2010 verantwortlich.[5]
Lehnert ist im Bundestagsbüro des AfD-Abgeordneten Harald Weyel tätig[2] sowie als Schriftführer im Vorstand der Desiderius-Erasmus-Stiftung.
Schriften (Auswahl)
Als Autor
- Finalität als Naturdetermination. Zur Naturteleologie bei Teilhard de Chardin. Ibidem-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-89821-173-8.
- Gerhard Nebel. Wächter des Normativen (= Reihe Perspektiven, Band 5). Edition Antaios, Schnellroda 2004, ISBN 3-935063-05-9. (hrsg. von Karlheinz Weißmann und Götz Kubitschek)
- Die Existenz als Grenze des Wissens. Grundzüge einer Kritik der Philosophischen Anthropologie bei Karl Jaspers (= Judentum – Christentum – Islam, Band 4). Ergon-Verlag, Würzburg 2006, ISBN 978-3-89913-534-3. (= zugl. Dissertation, HU Berlin, 2006)
- Wozu Politik? Vom Interesse am Gang der Welt (= Kaplaken, 19). Edition Antaios, Schnellroda 2010, ISBN 978-3-935063-88-3.
Als Herausgeber
- „Lasset uns Gutes thun und nicht müde werden“. 200 Jahre Luisenstift Berlin. Lukas-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86732-008-5.
- Zus. mit Karlheinz Weißmann: Staatspolitisches Handbuch. 4 Bände, Edition Antaios, Schnellroda 2009–2014.
- Zus. mit Götz Kubitschek: Joachim Fernau. Leben und Werk in Texten und Bildern. Edition Antaios, Schnellroda 2009, ISBN 978-3-935063-34-0.
- Zus. mit Günter Maschke: Carl Schmitt / Hans-Dietrich Sander. Werkstatt-Discorsi Briefwechsel 1967–1981. Edition Antaios, Schnellroda 2009, ISBN 978-3-935063-28-9.
Weblinks
- Literatur von und über Erik Lehnert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Erik Lehnert beim Verlag Edition Antaios
- Erik Lehnert bei der Zeitschrift Sezession
Einzelnachweise
- ↑ Vereinsregister des Amtsgerichts Stendal, Blatt 46786
- ↑ a b c Andreas Speit: AfD im Bundestag: Keine Bedenken bei rechten Gedanken. In: Die Tageszeitung: taz. 11. Januar 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 11. Januar 2018]).
- ↑ Simon Springmann, Asmus Trautsch (Hrsg.): Was ist Leben? Festgabe für Volker Gerhardt zum 65. Geburtstag. Duncker & Humblot, Berlin 2009, ISBN 978-3-428-13155-6, S. 289.
- ↑ Friedman über "Sarrazins Berlin". In: Aktuelle Nachrichten auf N24. N24 - Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH, 21. Oktober 2009, abgerufen am 22. Juli 2011 (siehe Video ab 26:35).
- ↑ Marine-Magazin verunglimpft Frauen an Bord. In: Spiegel Online. 8. Juli 2011, abgerufen am 16. Juli 2011.
Personendaten | |
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NAME | Lehnert, Erik |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph, Publizist der Neuen Rechten und Geschäftsführer des Instituts für Staatspolitik |
GEBURTSDATUM | 2. August 1975 |
GEBURTSORT | Berlin |