Portal Diskussion:Lübeck
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Vor über 70 Jahren verstorbene Fotografen
Da ja sich für die Artikelbebilderung ja immer wieder mal alte Postkarten oder ähnliche historische Fotografien mit Lübeck-Bezug anbieten, bei denen zwar der Name des Fotografen bekannt ist, nicht aber sein Todesdatum, habe ich mal versucht, die Daten für die am häufigsten auftauchenden Namen zusammenzutragen. Manche standen uns bereits zur Verfügung, andere erforderten Detektivarbeit (bei Ernst Crull, Julius Rogall und den Gebrüdern Coujad beispielsweise tappe ich immer noch im Finsteren). Ich hoffe, dass diese Liste es etwas leichter macht, den Rechtestatus von Fotos rasch zu bestimmen. Ergänzungen sind natürlich immer exzellent. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 18:46, 19. Sep. 2017 (CEST)
- Hervorragende Idee! Ich habe mal eine Tabelle daraus gemacht und ein paar Ergänzungen vorgenommen. --Jossi (Diskussion) 20:33, 19. Sep. 2017 (CEST)
- Oh, da ist ja einiges hinzugekommen! Vielen Dank, das wird sicher noch nützlich sein. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 20:59, 19. Sep. 2017 (CEST)
Name | Geburtsjahr | Todesjahr |
---|---|---|
Adolf Andresen | 1932 | |
Adolf Andresen jr. | ||
Richard Biester | 1875 | 1932 |
Alfred Brinkmann | 1939 | |
Karl Christeinicke | 1808 | 1882 |
Lorenz Christensen | 1868 | 1919 (siehe hier) |
Wilhelm Dahms | 1859 | 1939 Fotograf? |
Friedrich Drevsen | 1931? | |
David Eichmann | 1808 | nach 1874 |
Carl Ferdinand Heinrich Färber (Atelier Lubeca) | 1847 | 1911 |
Clara Gädeke | 1871 | 1943 |
Georg Gärtner | 1856 | 1929 |
August Godtknecht | 1824 | 1888 |
John William Harmston | 1822 | 1881 |
Carl Kindermann | 1832 | 1915 |
Conrad Kindermann | 1842 | 1926 |
Julius Krause | 1856 | 1916 |
Gottfreid Friedrich Lau | 1826 | 1883 |
Carl Gustav Linde | 1834 | 1915 |
Hermann Linde | 1831 | 1918 |
Willibald Leo von Lütgendorff | 1856 | 1937 |
Johannes Maaß | 1863 | 1930 |
Peter Mahlberg | 1913 | |
Hugo Meyer | 1856 | 1919 |
Ludwig Meyer | 1948 | |
Robert Mohrmann | 1880 | 1942 |
Johannes Nöhring | 1834 | 1913 |
Joseph Wilhelm Pero | 1808 | 1868 |
Johann Friedrich Petersen | 1840 | nach 1894 |
Bernhard Prill | 1855 | nach 1910 |
Carl Rettberg | 1808 | 1883 |
Leopold Riel | 1829 | 1872 |
Julius Rogall | 1855 | 1912 |
Johann Carl Heinrich Rose | 1831 | 1903 |
Johannes Rose | 1861 | |
Bernhard Schnoor | 1938 | |
Eberhard Schrammen | 1886 | 1947 |
Heinrich Schröder | 1846 | 1888 |
Hermann Schröder | 1839 | 1870 |
Hermann Schwegerle | 1848 | 1921 |
Wilhelm Stöltzner | 1817 | 1868 |
Paul Stuth | 1878 | nach 1911 |
August Tannhof | 1829 | nach 1871 |
Ernesto Tesdorpf | 1865 | 1913 |
Julius Thiele | 1847 | nach 1904 |
Willi Thieme (Fotograf des Ateliers Liebing & Thieme; Mitgründer Arthur Liebing war Drucker) | 31. Juli 1883 | 16. März 1948 |
Thora Margaretha Schuppe, geb. Thomsen (seit 1919 Fa. Thora Thomsen), Breite Str. 85/87 | 9. Juni 1891 | 11. Mai 1939 |
Konrad Schuppe (Fa. Thora Thomsen), Breite Str. 85/87 | 1942 | |
Hans (H. F. C.) Voss | 1910 | |
Hermann Westphal (Atelier Adele) | 1937 | |
Theodor Woelfer | 1871 | 1916 |
Ottmar Zieher | 1857 | 1924 |
Hermann Zunk | 1918 |
Und hier der Vollständigkeit halber noch ein paar wichtige Lübecker Fotografen, deren Bilder – leider, leider – noch nicht gemeinfrei sind:
Name | Geburtsjahr | Todesjahr |
---|---|---|
Julius Appel | 1876 | 1962 |
Karl Braune | 1896 | 1971 |
Wilhelm Castelli | 1901 | 1984 |
Hermann Feldt | 1872 | 1956 |
Heinrich Hahn (Große Burgstraße 33) | 1872 | 1953 |
Wilhelm Haase-Lampe | 1877 | 1950 |
Hildegard Heise | 1897 | 1979 |
Hans Kripgans | 1910 | 1996 |
Albert Renger-Patzsch | 1897 | 1966 |
Hans Sönnke | 1906 | 1982 |
Walter Wassner | 1894 | 1970 |
Unklar ist der Status von Robert Mohrmann (* 1880 † 1942 oder später). --Jossi (Diskussion) 21:02, 19. Sep. 2017 (CEST)
- Ich habe in den letzten Wochen allerlei gestöbert (dummerweise ohne mir im Detail die Quellen zu notieren - ich war nach einer Weile einfach genervt von den vielen Sackgassen und dem widerlichen Geruch alten Papiers), und im Zusammenhang mit Mohrmann habe ich - sofern denn ein Todesdatum überhaupt genannt wurde, es ist reichlich schwer, überhaupt etwas Aussagekräftiges zu entdecken - immer nur die grobe Angabe "1942" und ein einziges Mal das präzisere Datum "29. März 1942" gefunden. Wir dürfen also zumindest in gutem Glauben handeln. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 21:57, 19. Sep. 2017 (CEST)
- Wo habt ihr Herm. Westfahl (Atelier Adele)? 1930 Rente, gestorben vor 1939.--1970gemini) 15:02, 21. Sep. 2017 (CEST)
- Ich habe ihn rasch recherchiert. Hermann Westphal (sic) ist 1937 verstorben. Ich trage ihn gleich mal in die Liste ein. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 17:11, 21. Sep. 2017 (CEST)
- Wo habt ihr Herm. Westfahl (Atelier Adele)? 1930 Rente, gestorben vor 1939.--1970gemini) 15:02, 21. Sep. 2017 (CEST)
- Der Opticus Johann Carl Nicolaus Christeinicke (* 29. Februar 1808 in Lübeck) ist laut Sterberegister (abgerufen über ancestry.com) am 3. Juni 1882 in Schiffbek verstorben (in Liste korr.). --Concord (Diskussion) 21:30, 21. Sep. 2017 (CEST)
- Georg Paridon Friedrich Heinrich Gärtner ist am 23. Dezember 1856 in Ratzeburg geboren; † 1. März 1929, begraben in Travemünde. --Concord (Diskussion) 21:41, 21. Sep. 2017 (CEST)
- Hugo Meyer * 30. März 1856 in Lübeck. --Concord (Diskussion) 21:56, 21. Sep. 2017 (CEST)
Zur Vervollständigung fehlen noch Thora Thomsen (Nachf. v. Christensen bis ach WK2) und Albert Giesler (Eutin, Fürstentum Lübeck, bis 1927?).--1970gemini 15:02, 07. Okt. 2017 (CEST)
Ich habe hier noch ein weiteres Atelier:
- Liebi(n)g & Thieme
Es veröffentlichte u. a. 1930 und 1931.--1970gemini 08:31, 21. Feb. 2018 (CEST)
- Das 1921 gegründete Atelier Liebing & Thieme war ursprünglich in der Beckergrube 5 ansässig und wurde von Arthur Liebing und Willi Thieme geführt; es könnte möglich sein, zumindest die Sterbedaten der beiden über die alten Adressbücher zu ermitteln. Die Firma war übrigens auch ein Reprographie-Betrieb und wurde nach Aufgabe des Fotoateliers als solcher fortgeführt. Aktiv war das Unternehmen bis mindestens in die 1980er Jahre, erloschen ist es sogar erst am 22. Dezember 2006. Aber bei alten Fotos des Ateliers Liebing & Thieme würde ich einfach mal annehmen, dass sie innerhalb der Lebenszeit der Gründer entstanden. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:42, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Erste Nachforschungen ergaben, dass Arthur Liebing Steindrucker war, also als Fotograf wohl nicht in Frage kam. Dann dürfte Mitgründer Willi Thieme der fotografierende Teil des Unternehmens gewesen sein. Ich stöbere weiter... --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:47, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Update: Ich lag richtig. Der Fotograf der Firma war Willi Thieme. Mal sehen, wann er aus den Adressbüchern verschwindet.--Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:48, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Update zum Update: 1942 ist Willi Thieme noch im Adressbuch aufgeführt, 1951 jedoch nicht mehr. In den dazwischenliegenden Jahren erschienen keine Adressbücher. Dass er fortgezogen ist, halte ich angesichts des Weiterbestehens seiner Firma für unwahrscheinlich. Also ist er wohl zwischen 1942 und 1950 verstorben. Mal sehen, ob sich da noch mehr finden lässt.--Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:55, 25. Sep. 2018 (CEST)
- @Der Bischof mit der E-Gitarre:: Nach den Beerdigungsunterlagen (abgerufen über ancestry.com) ist der Fotograf Willi Thieme (* 31. Juli 1883 in Plagwitz), wohnhaft Breitestr. 27, am 16. März 1948 in seiner Wohnung verstorben und am 22. März 1948 auf Vorwerk beigesetzt worden. Damit ist er ab Neujahr 2019 gemeinfrei! --Concord (Diskussion) 03:01, 25. Sep. 2018 (CEST)
- @Concord: - Vielen Dank! Man soll sich ja nicht über den Tod eines Menschen freuen (auch wenn das Dahinscheiden schon einige Zeit zurückliegt), aber in diesem Fall hat es für den Fotografen den posthumen Effekt, dass sein Werk bald guten Gewissens wieder verbreitet werden kann und der Vergessenheit entrissen wird. Und das wünscht sich ja schließlich jeder Künstler, denke ich. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 03:12, 25. Sep. 2018 (CEST)
- @Der Bischof mit der E-Gitarre:: Nach den Beerdigungsunterlagen (abgerufen über ancestry.com) ist der Fotograf Willi Thieme (* 31. Juli 1883 in Plagwitz), wohnhaft Breitestr. 27, am 16. März 1948 in seiner Wohnung verstorben und am 22. März 1948 auf Vorwerk beigesetzt worden. Damit ist er ab Neujahr 2019 gemeinfrei! --Concord (Diskussion) 03:01, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Update zum Update: 1942 ist Willi Thieme noch im Adressbuch aufgeführt, 1951 jedoch nicht mehr. In den dazwischenliegenden Jahren erschienen keine Adressbücher. Dass er fortgezogen ist, halte ich angesichts des Weiterbestehens seiner Firma für unwahrscheinlich. Also ist er wohl zwischen 1942 und 1950 verstorben. Mal sehen, ob sich da noch mehr finden lässt.--Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:55, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Update: Ich lag richtig. Der Fotograf der Firma war Willi Thieme. Mal sehen, wann er aus den Adressbüchern verschwindet.--Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:48, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Erste Nachforschungen ergaben, dass Arthur Liebing Steindrucker war, also als Fotograf wohl nicht in Frage kam. Dann dürfte Mitgründer Willi Thieme der fotografierende Teil des Unternehmens gewesen sein. Ich stöbere weiter... --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:47, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Das 1921 gegründete Atelier Liebing & Thieme war ursprünglich in der Beckergrube 5 ansässig und wurde von Arthur Liebing und Willi Thieme geführt; es könnte möglich sein, zumindest die Sterbedaten der beiden über die alten Adressbücher zu ermitteln. Die Firma war übrigens auch ein Reprographie-Betrieb und wurde nach Aufgabe des Fotoateliers als solcher fortgeführt. Aktiv war das Unternehmen bis mindestens in die 1980er Jahre, erloschen ist es sogar erst am 22. Dezember 2006. Aber bei alten Fotos des Ateliers Liebing & Thieme würde ich einfach mal annehmen, dass sie innerhalb der Lebenszeit der Gründer entstanden. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:42, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Adolf Andresen jr. hatte beim Tode seines Vaters nur ein Fotowerkstatt. Als selbstständiger Fotograf taucht er erst einige Jahre später im Lübeckischen Adressbuch unter diesen auf.--1970gemini 15:29, 14. Jan. 2019 (CEST)
Weiss jemand, wann Thora Thomsen gestorben ist? Ich habe gerade den Bildband von 1929 zu Runge & Lenschow in die Hände bekommen, und da sind fast alle Aufnahmen von ihr... --Concord (Diskussion) 21:50, 11. Jul. 2019 (CEST)
- Oh selbst gefunden: 1939 (das ist früher als ich dachte...) Ich habe sie oben in die Liste eingefügt. --Concord (Diskussion) 22:00, 11. Jul. 2019 (CEST)
Sagt einem das Atelier Trautmann aus Schwartau, Weimarer Republik, vielleicht etwas?--1970gemini 21:47, 13. Jul. 2019 (CEST)
- Spontan kann ich dazu nur wenig sagen. 1925 war der Inhaber der Fotograf L. Trautmann und die Adresse war Lübecker Straße 13. Allerdings bestand das Unternehmen noch mindestens bis 1985 - da befand es sich in der Lübecker Straße 1, trug den Namen Foto-Kino Trautmann und der Inhaber war Wolfgang Trautmann. Das ist natürlich sehr dürftig. Ich will sehen, ob ich noch ein paar Details ans Licht bringen kann. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 00:26, 14. Jul. 2019 (CEST)
- Kleines erstes Update: L. Trautmann hieß mit vollem Namen Ludwig Trautmann und führte das Atelier bis mindestens 1964, wie das Telefonbuch zeigt. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 00:36, 14. Jul. 2019 (CEST)
Hans Sönnke (* 19. September 1906 in Danzig; † 1982 in Lübeck) hat (wg Bundesarchiv) schon eine eigene Commons-Kategorie:
, siehe auch Zeitreise: Das "Schlagbaum"-Foto und sein unbekannter Fotograf, NDR vom 1. September 2019 --Concord (Diskussion) 23:39, 1. Sep. 2019 (CEST)
- Ich suche noch immer nach Albert Giesler, Grossherzogl. Oldenburgischer Hoffotograf und Ratsherr, aus dem Fürstentum Lübeck. Fotos wurden noch 1937 veröffentlicht.--1970gemini 15:02, 4. Jan. 2020 (CEST)
- Der Hofphotograph Albert Johann Anton Giesler (* 29. Mai 1862 in Eutin), wohhaft Eutin, Kielerstr. 4, verstarb am 27. Oktober 1932 nach einem Schlaganfall in Eutin (nach Sterbeurkunde in ancestry.com) Gutes Neues Jahr! --Concord (Diskussion) 17:44, 4. Jan. 2020 (CET)
- Wer hat das Atelier Giesler fortgeführt? Lebensspanne und Dauer?--1970gemini 11:50, 5. Jan. 2020 (CEST)
- Bitte, gern geschehen... Seine Witwe (Minna) Maria (Henriette), geb. Hach (* 1868; † ?). Für weitere Informationen empfehle ich, in Klaus Giesler (Hrg.): Eutin 1888 bis 1955: aus dem Archiv des Hoffotografen Albert Giesler. Eutin: Struve 2006 ISBN 978-3-923457-81-6 9 Inhaltsverzeichnis) oder in den digitaliserten Beständen der Eutiner Landesbibliothek nachzuschauen oder Herrn Klaus Giesler, Blessenberg 38, 23701 Eutin, zu fragen. --Concord (Diskussion) 12:49, 5. Jan. 2020 (CET)
- Kommst Du evtl. an das Sterbedatum seiner Tochter Martha? Lt. des Buches führte sie das Geschäft weiter. --1970gemini 17:31, 7. Jan. 2020 (CEST)
- Leider nein. Nur an das Geburtsdatum (Martha Frida Marie Giesler, * 7. Dezember 1897 in Eutin). --Concord (Diskussion) 18:50, 7. Jan. 2020 (CET)
- Wer hat das Atelier Giesler fortgeführt? Lebensspanne und Dauer?--1970gemini 11:50, 5. Jan. 2020 (CEST)
- Der Hofphotograph Albert Johann Anton Giesler (* 29. Mai 1862 in Eutin), wohhaft Eutin, Kielerstr. 4, verstarb am 27. Oktober 1932 nach einem Schlaganfall in Eutin (nach Sterbeurkunde in ancestry.com) Gutes Neues Jahr! --Concord (Diskussion) 17:44, 4. Jan. 2020 (CET)
- Kann jemand etwas mit einem Johs. Moll jr., 1908 Gartenstraße 25, anfangen? Er fotografierte 1908 zur Eröffnung den HBF. --1970gemini 20:47, 22. Feb. 2020 (CEST)
Travemünde macht die Verwirrung komplett
Nun bin ich gänzlich orientierungslos. 1934 wurden in Travemünde eine Horst-Wessel-Allee und eine Schlageter-Allee ausgewiesen. Meine Vergleiche der Adressbücher von 1928 und 1942 zeigen, dass die Hausnummern Badegarten 7, 8 und 9 des Jahres 1928 im Jahre 1942 die Horst-Wessel-Allee 7, 8 und 9 waren. So weit, so gut. Ferner gab es 1942 dort eine ganze Reihe von Anschriften ohne Hausnummern, darunter das Kurhaus und das Restaurant-Hotel Autoliebchen. 1951 dann lag die Nummer 7 wieder im Badegarten, die Nummer 8 war nicht aufgeführt oder versteckt sich andernorts und das inzwischen zur Kurhaus-Klause umbenannte Autoliebchen trägt die Nummer 10 - ist allerdings jetzt der Außenallee zugeordnet. Wurde also die Außenallee 1934 in Horst-Wessel-Allee umbenannt (und dabei mit dem Badegarten zusammengelegt), und 1945 wurde der alte Zustand wieder hergestellt? Aber wie kommt es dann, dass die Nr. 9 nicht wieder zum Badegarten 9 wurde, sondern zur Außenallee 9? Der Badegarten existierte ja schließlich als Straße wieder (die Parkanlage namens Badegarten wurde 1952 in Dr.-Hermann-Zippel-Park umbenannt, aber ein Straßenname entstand nicht daraus). Und wann verschwand der Straßenname Badegarten endgültig? Ich kann das alles einfach nicht auf einen Nenner bringen. Vollends verwirrt werde ich durch die Schlageter-Allee. Ich fand Hinweise darauf, dass die parallel zur Außenallee verlaufende Parkallee 1934 zur Schlageter-Allee wurde, was Sinn ergäbe. Parkallee und Außenallee existierten unter diesen Namen bereits (ich sehe sie auf zwei Plänen von 1928 und 1929), aber sie erscheinen seltsamerweise weder in den Adressbüchern noch beim Tiefbauamt vor 1945. Und angeblich erhielt die Parkallee erst 1945 ihren Namen und eine andere Parkallee wurde im gleichen Jahr in Außenallee umbenannt. Ich steige da nicht mehr durch... --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 22:07, 23. Mär. 2020 (CET)
- Ich habe hier Pharus-Pläne von Travemünde von 1920 und 1936. 1936 ist die Horst-Wessel-Allee die heutige (und frühere) Außenallee und die Schlageter-Allee die Parkallee, die als Straße vom Lotsenberg bis zum Kurhaus durchgezeichnet ist (also nicht nur als Fußweg wie heute). 1920 ist die Parkallee ebenfalls eingetragen; die Außenallee ist als Straße eingezeichnet, aber ohne Namen (das kann natürlich ein Versehen sein). Ein Prospekt der Kurverwaltung von 1929 enthält einen Plan, der ebenfalls Parkallee und Außenallee zeigt; die Parkanlage heißt Kurgarten. Eine Straße „Badegarten“ erscheint auf keinem der Pläne. (Die Straße Am Lotsenberg heißt 1920 und 1929 noch Neustraße.) --Jossi (Diskussion) 00:50, 24. Mär. 2020 (CET)
- Ich danke dir dafür, dass du den Nebel zum Teil vertreibst. Ich denke, ich werde mir nicht weiter den Kopf zerbrechen und in die Liste für 1934-1945 die Parkallee als Schlageter-Allee sowie die Außenallee als Horst-Wessel-Allee eintragen. Die Sache mit dem Badegarten wurmt mich freilich weiter - da die Adressbücher auf Grundlage amtlicher Daten erstellt wurden, scheint es mir unwahrscheinlich, dass eine Straßenbezeichnung über viele Jahre hinweg aus der Luft gegriffen und sogar nach '45 für eine Weile ebenso frei erfunden wiederbelebt wurde. Manche Probleme löst man wohl am besten dadurch, dass man sie ignoriert. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 01:34, 24. Mär. 2020 (CET)
Holstenhaus
Aus gegebenem Anlass (Frage in einer FB-Gruppe) habe ich mal nach Infos dazu gesucht. In unseren Bildern heisst es zerstört 1942, auch beim Architekten Otto Engler kriegszerstört; in der Liste abgegangener Lübecker Bauwerke 1965 für die Errichtung eines bis heute bestehenden Neubaus abgebrochen. BAST schweigt sich aus. Was stimmt? Und wann übernahm (K)EPA das Haus? Zwei interessante Fundsachen: Lübeckische Blätter 1907 prangerten „die kaum glaubliche Verschandelung des Stadtbildes durch das Warenhaus Leibholz“ an, und in Uwe Johnsons Roman Jahrestage „wußte [Gesine Cresspahl] zu Hause zu erzählen von der neuen Ansicht des Holstenhauses, dem das Bauamt der Nazis neue Giebel angesetzt hatte“. Gibt es von dieser Entschandelung Fotos oder andere Quellen? --Concord (Diskussion) 01:14, 30. Mär. 2020 (CEST) PS: Ja , es gibt Abb.: Das Holstenhaus vor (unten) und nach Umbau und teilweisem Abbruch Vorentwurf: Oberbaurat Dr. Hespeler, Lübeck / Architekt: Martens/, in: Monatshefte für Baukunst und Städtebau 22 (1938), S. 495; ich schaue mal, ob man da ran kommt. Was mich daran erinnert, dass Otto Hespeler immer noch keinen Artikel hat... --Concord (Diskussion) 01:26, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Das Jugendstil-Kaufhaus wurde in der Tat erst 1965 abgebrochen. Es mag vielleicht im Krieg Schäden erlitten haben - immerhin ist das 150 Meter entfernte Bankhaus am Kohlmarkt ja auch ausgebrannt -, aber es ist definitiv nicht vernichtet worden. Dessen darf ich mir aus zwei Gründen sicher sein: 1) meine Mutter erlebte den alten Kaufhausbau in den 50er und 60er Jahren noch. 2 Dieses Foto von 1959 zeigt definitiv den rückwärtigen Baukörper des Kaufhauses (die Jugendstilfassade war nur eine dünne hübsche Furnierschicht vor einem massigen Klotz) mit den in den 30er Jahren zwecks Anpassung an die Stadtsilhouette nachträglich gestalteten Giebeln. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:56, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Vielleicht kommst Du über Heinrich Mahn - um 1908 Diplomingenieur, Oberlehrer an der Baugenossenschaftsschule in Lübeck sowie Vorsteher des lübeckischen Gewerbemuseums und noch nach dem Weltkrieg als der Architekturkritiker der Lübeckischen Blätter tätig - weiter. In seiner Baukritik des neuen Bahnhofs verwies er verächtlich auf die Warenhauswand. Leibholz existierte, wie ich mich zu erinnern meine, keine zwei Jahre bevor es schließen musste. Er hatte sich mit dem Haus unbeliebt gemacht und wurde gemieden (Hypothese aus Rückschluss). Das kurz danach in dessen Mauern eröffnete Holstenhaus ein wirtschaftlicher Erfolg.--1970gemini 08:11, 30. Mär. 2020 (CEST)
- (Quetsch) Heinz Mahn. --Concord (Diskussion) 16:36, 30. Mär. 2020 (CEST)
- (Quetsch)? Man lernt doch immer dazu. Aber ich könnte schwören, dass mich die Adessbuchrecherche um 1908 zu einem Heinrich führte. Kann es sein, dass auch er seinen Namen nach dem Krieg umänderte? Analog zu den Wilhelm, aus denen z. B. ein Willy, siehe Willy Rohr, wurde? Hier haben derzeit, nicht wie bei euch drüben, Büchereien und das Stadtarchiv geschlossen. Somit ist es mir derzeit nicht mgl. mal eben schnell dort nachzuschauen.--1970gemini 16:59, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Vielleicht kommst Du über Heinrich Mahn - um 1908 Diplomingenieur, Oberlehrer an der Baugenossenschaftsschule in Lübeck sowie Vorsteher des lübeckischen Gewerbemuseums und noch nach dem Weltkrieg als der Architekturkritiker der Lübeckischen Blätter tätig - weiter. In seiner Baukritik des neuen Bahnhofs verwies er verächtlich auf die Warenhauswand. Leibholz existierte, wie ich mich zu erinnern meine, keine zwei Jahre bevor es schließen musste. Er hatte sich mit dem Haus unbeliebt gemacht und wurde gemieden (Hypothese aus Rückschluss). Das kurz danach in dessen Mauern eröffnete Holstenhaus ein wirtschaftlicher Erfolg.--1970gemini 08:11, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Vllt sollten wir die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, die sog. Altstadtverbesserung der Nazizeit zu dokumentieren. Neben den Umgestaltungen öffentlicher Freiräume (zB rund ums Holstentor), der Entstuckung und den Wehrbauten war das ja ein voluminöses Gesamtkonzept unter dem Obertitel Verbesserung der Wohnbedingungen auf der Altstadtinsel, dem auch etliche Gänge und Höfe zum Opfer fielen. Für viele Jüngere dürfte der Unterschied zur Wiederaufbausubstanz der 1950er ohne Benennung kaum sichtbar sein. Auszuwertendes Eigenlob der Nazis findet sich zB in Der Wagen 1934 ff.--Kresspahl (Diskussion) 10:33, 30. Mär. 2020 (CEST)
- in der Tat. Unterschied? Welcher Unterschied? Das ist ja gerade eine frappierende Kontinuität... Sehr schön beschrieben in Manfred Eickhölter: Der Wettlauf der „Heimat“ gegen den „Nestbeschmutzer“ Thomas Mann – Was die Fassade von Mengstraße 6 zu erzählen weiß. In: Lübeckische Blätter 182 (2017), Heft 2 (Digitalisat), S. 30–32. --Concord (Diskussion) 15:18, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Naja, in den 1950ern wurde es dann traufständiger, bei teilweise deutlich verbreiterten Straßenführungen... Lemmavorschläge? Die Städtebauliche Entwicklung Lübecks seit 1864 klammert dieses Thema aus. ME wäre dazu auch ein Extraartikel sinnvoll, der dann verlinkt wird. Also: Nationalsozialistisches Programm der Altstadtverbesserung in Lübeck?--Kresspahl (Diskussion) 16:30, 30. Mär. 2020 (CEST)
- in der Tat. Unterschied? Welcher Unterschied? Das ist ja gerade eine frappierende Kontinuität... Sehr schön beschrieben in Manfred Eickhölter: Der Wettlauf der „Heimat“ gegen den „Nestbeschmutzer“ Thomas Mann – Was die Fassade von Mengstraße 6 zu erzählen weiß. In: Lübeckische Blätter 182 (2017), Heft 2 (Digitalisat), S. 30–32. --Concord (Diskussion) 15:18, 30. Mär. 2020 (CEST)
Obgleich natürlich mit Vorsicht zu genießen, möchte ich den Blick insbesondere auf folgende Bücher lenken: Nationalsozialistische Bautätigkeit 1935 Mecklenburg-Lübeck (Herausgeber Friedrich Hildebrandt - nur damit eindeutig ist, woher dort der Wind weht) und Lübeck 1939, herausgegeben vom Lübecker Verein für Heimatschutz. Auch nicht unbedingt weltanschaulich neutral, aber zumindest etwas erträglicher. Beide enthalten einige Details zu den Baumaßnahmen und den architektonischen sowie städtebaulichen Erwägungen. Und erfreulicherweise befinden sich diese Bücher im ausleihbaren Bestand der Stadtbibliothek. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 17:46, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Übrigens empfinde auch ich das Fehlen eines Artikels für Otto Hespeler als Lücke. Mal schauen, ob ich Material finde. Seine Lebensdaten habe ich hier immerhin schon einmal ausfindig gemacht, und es dürfte sich um den richtigen handeln. Ich bezweifle, dass an genau diesem Tag mehr als ein Otto Hespeler in Nagold geboren wurde, und das Geburtsdatum war ja bereits auffindbar dokumentiert. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 18:05, 30. Mär. 2020 (CEST)
-
Obertrave 6 war nach meiner Erinnerung so ein Fall... gefunden Der Wagen 40, 182
-
Bei Hespeler als Beispiel von Altstadtverbesserung mit Fotos genannt: Königstr. 59
-
Kalandsgang im Gebiet zwischen Harten- und Dankwartsgrube: Block 1 der Altstadtverbesserung bei Hespeler
-
Glockengießerstr 87: Beispiel gelungener Altstadtverbesserung bei Hespeler
(nicht signierter Beitrag von Kresspahl (Diskussion | Beiträge) 18:08, 30. Mär. 2020 (CEST))
Der Wagen 1934-44
Fangen wir mal mit dem Schwarzen Wagen als dem letzten Kriegsheft 1942-44 an...
- Gerhard Schneider: Das Lübecker Stiftungswesen, Der Wagen 1943, S. 25-36 [--> Stiftung Lübecker Wohnstifte (1941)]
- Hans Pieper: Von Lübeck-Türmen, Der Wagen 1943, S. 76-87 [insbes. S. 82/83 Überleitung auf Hespelers Thema]
- Otto Hespeler: Wehrbauten, Der Wagen 1943, S. 112-119
- Otto Hespeler: Der werkgerechte Backsteinbau - Die Lübecker Bauaufgabe, Der Wagen 1940, S. 175-188
- Otto Hespeler: Karl Friedrich Schinkel, ein norddeutscher Baumeister, Der Wagen 1938, S. 72-78
- Hans Piper: Marienkirche und Schüsselbuden, Der Wagen 1938, S. 154-155
- Otto Hespeler: Altstadtverbesserung in Lübeck, Der Wagen 1936, S. 99-106 [Prinzip: ersatzloser Abbruch von Gängevierteln und überdimensionierte neue Vorderhausbebauungen]
- Otto Hespeler: Baupflege in Außengebieten, Der Wagen 1936, S. 107-108--Kresspahl (Diskussion) 21:26, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Otto Hespeler: Von der Lübecker Altstadt und ihrem Umbau. In: Heimatblätter Lübeck 1937, Nr. 144, S. 591-593, Nr. 146, S. 603-605, Nr. 147, S.
- Otto Hespeler: Der Umbau der Lübecker Altstadt in: Monatshefte für Baukunst und Städtebau 22 (1938), S. 37–40
- Der Ausbau der Vorderhäuser sollte die dabei fortfallenden Wohnungen ersetzen. Gestalterisches Ziel war, daß die ganze Stadt ein geschlossenes Bild deutschen, nordischen Volkstums bietet". Das hieß, vor allem die „verunstaltenden" Neu- und Umbauten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder zurückzubauen bzw. sie mit neuen Backstein- und seltener auch Putzfassaden zu versehen, die in ihrer Gestaltung an die historische Architektur anknüpften. Die Wertschätzung historischer Fassaden schloß allenfalls noch die klassizistischen Bauten des frühen 19. Jahrhundert ein. Michael Schftel: Domherren und Stecknitzfahrer: eine bau- und sozialgeschichtliche Untersuchung am Rande der Lübecker Innenstadt. In: Stefan Amt (Hrg.): Festschrift für Günther Kokkelink. (= Schriften des Instituts für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover 12) Hannover: Inst. für Bau- und Kunstgeschichte 1999 ISBN 978-3-931585-09-9, S. 85-93, hier S. 87f --Concord (Diskussion) 21:39, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Hespeler hat also einiges geschrieben. Aber interessanterweise scheint kaum etwas über ihn geschrieben worden zu sein. Sobald die Bibliothek wieder zugänglich ist, will ich mal sehen, ob sich etwas auftreiben lässt, wie bescheiden es auch sein mag. Deutet eigentlich irgendwas darauf hin, dass anlässlich seines Todes 1978 sein Leben, Denken und Wirken in Publikationen behandelt wurden (immerhin war ja jemand gestorben, der seine Spuren im Stadtbild hinterlassen hatte), oder blieb sein Hinscheiden seinerzeit ohne vernehmbares Echo? --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 22:05, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Guter Vorsatz! Wenn Du bis dahin durch die Dankwartsgrube kommst, von unten gesehen rechts stehen vier überdimensionierte Backsteinbauten: das ist Hespelers Altstadtverbesserung in Reinkultur am westlichen Rand von seinem Block 1 (= Dankwartsgrube/Lichte Quer/Hartengrube/Obertrave)… Foto fehlt bislang noch ;-) --Kresspahl (Diskussion) 22:28, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Oh, die Bauten sind mir gut vertraut! Ich hatte sie mir auch schon einmal genauer angesehen, nachdem ich einen bebilderten Bericht über Hespelers "Aufräumaktion" im Gängeviertel an der Dankwartsgrube gelesen hatte. Und ich finde das Resultat etwas fragwürdig - besonders im Vergleich zu dem, was dafür abgerissen wurde und was dort heute noch stehen könnte. Nun gut, verschüttete Milch halt. Ich werde bei schönem Wetter eine kleine Pilgerfahrt dorthin unternehmen und diese erschreckend sterile, in den Maßstäben verfehlte Gebäudezeile fotografisch festhalten. Vielleicht beginne ich generell schon einmal, Bilder von Bauten der (sogenannten) Altstadtverbesserung zu machen, damit wir Material für einen eventuellen Artikel bekommen. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 22:44, 30. Mär. 2020 (CEST)
- Zum 90. Geburtstag (kurz vor seinem Tod) gab es (nach BAST) eine Würdigung von Wilhelm Stier in Lübeckische Blätter 1977, S. 298-299. Der Jahrgang ist, glaube ich, noch nicht digitalisiert. Vgl. Manfred Finke: Mit Buddenbrook gehts besser in Bürgernachrichten Nr. 107 (Digitalisat), S. 10-12, Anm. ***: „Über Hespelers Rolle im NS-Lübeck existiert immer noch keine grundlegende Arbeit. Hinweise z.B. in Bauwelt 29/30, 1991, S. 1543 f.“ --Concord (Diskussion) 00:21, 31. Mär. 2020 (CEST)
- Mit seiner ideologisch verblendeten Fokussierung auf backsteinsichtige Fassaden hat Hespeler sich - wenigstens in meinen Augen - bereits diskreditiert. Er hätte wissen können, dass die Mehrzahl der Ziegelfassaden seit der Romanik geschlämmt wurde, weil nackter Backstein den meisten Hausbesitzern als unkultiviert und ärmlich galt. Durch dieses weltanschaulich begründete Wolkenkuckucksheim hat der Herr Oberbaurat Schäden angerichtet, die absolut vermeidbar gewesen wären. Das war 1978 bereits klar. Vielleicht fiel deshalb die offizielle Ehrung aus. Nur so eine Vermutung... --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 01:53, 31. Mär. 2020 (CEST)
- Ja. hätte er eigentlich. Aber die ideologisch verblendete Fokussierung war weithin akzeptiert, und richtige historische Hausforschung war noch in den Kinderschuhen. Noch ein Projekt von ihm: Der Possehl-Hof in Lübeck. In: Verein für Heimatschutz Lübeck, Jahresheft 1939, S. 51-56 mit 14 Abb. Es geht um die Umgestaltung des Block-Inneren an der Hölle zwischen Fegefeuer und Mühlenstraße - ausser dem Terrakotta-Schild von Otto Mantzel (1936!) haben wir noch keine Fotos davon. --Concord (Diskussion) 23:58, 31. Mär. 2020 (CEST)
- Dann setze ich den Possehl-Hof auch auf die Liste meiner morgigen Schönwetter-Ziele. Ich hatte ihn mir sogar schon einmal angesehen, weil ich herausfinden wollte, ob der im Jahresheft 1939 präsentierte Fachwerk-Vorbau noch existiert. Und er ist in der Tat noch dort, also gibt es was zu fotografieren. Die Lösung im Possehl-Hof ist einfallsreich, das will ich nicht leugnen. Und sie sieht definitiv besser aus als der Ursprungszustand (was nicht schwer ist). Allerdings wirkt sie auch etwas kulissenhaft. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 00:24, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Gut! Ein kleiner Beitrag am Rande zur gefl. Kenntnis und Durchsicht: Wilhelm Stier (Pädagoge). Der Verein für Heimatschutz ging 1978 im Todesjahr Hespelers ein. Die jüngeren Denkmalschutzinteressierten fanden eher in der BIRL ihre Heimat. --Concord (Diskussion) 01:26, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Dann setze ich den Possehl-Hof auch auf die Liste meiner morgigen Schönwetter-Ziele. Ich hatte ihn mir sogar schon einmal angesehen, weil ich herausfinden wollte, ob der im Jahresheft 1939 präsentierte Fachwerk-Vorbau noch existiert. Und er ist in der Tat noch dort, also gibt es was zu fotografieren. Die Lösung im Possehl-Hof ist einfallsreich, das will ich nicht leugnen. Und sie sieht definitiv besser aus als der Ursprungszustand (was nicht schwer ist). Allerdings wirkt sie auch etwas kulissenhaft. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 00:24, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Ja. hätte er eigentlich. Aber die ideologisch verblendete Fokussierung war weithin akzeptiert, und richtige historische Hausforschung war noch in den Kinderschuhen. Noch ein Projekt von ihm: Der Possehl-Hof in Lübeck. In: Verein für Heimatschutz Lübeck, Jahresheft 1939, S. 51-56 mit 14 Abb. Es geht um die Umgestaltung des Block-Inneren an der Hölle zwischen Fegefeuer und Mühlenstraße - ausser dem Terrakotta-Schild von Otto Mantzel (1936!) haben wir noch keine Fotos davon. --Concord (Diskussion) 23:58, 31. Mär. 2020 (CEST)
- Mit seiner ideologisch verblendeten Fokussierung auf backsteinsichtige Fassaden hat Hespeler sich - wenigstens in meinen Augen - bereits diskreditiert. Er hätte wissen können, dass die Mehrzahl der Ziegelfassaden seit der Romanik geschlämmt wurde, weil nackter Backstein den meisten Hausbesitzern als unkultiviert und ärmlich galt. Durch dieses weltanschaulich begründete Wolkenkuckucksheim hat der Herr Oberbaurat Schäden angerichtet, die absolut vermeidbar gewesen wären. Das war 1978 bereits klar. Vielleicht fiel deshalb die offizielle Ehrung aus. Nur so eine Vermutung... --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 01:53, 31. Mär. 2020 (CEST)
- Zum 90. Geburtstag (kurz vor seinem Tod) gab es (nach BAST) eine Würdigung von Wilhelm Stier in Lübeckische Blätter 1977, S. 298-299. Der Jahrgang ist, glaube ich, noch nicht digitalisiert. Vgl. Manfred Finke: Mit Buddenbrook gehts besser in Bürgernachrichten Nr. 107 (Digitalisat), S. 10-12, Anm. ***: „Über Hespelers Rolle im NS-Lübeck existiert immer noch keine grundlegende Arbeit. Hinweise z.B. in Bauwelt 29/30, 1991, S. 1543 f.“ --Concord (Diskussion) 00:21, 31. Mär. 2020 (CEST)
- Oh, die Bauten sind mir gut vertraut! Ich hatte sie mir auch schon einmal genauer angesehen, nachdem ich einen bebilderten Bericht über Hespelers "Aufräumaktion" im Gängeviertel an der Dankwartsgrube gelesen hatte. Und ich finde das Resultat etwas fragwürdig - besonders im Vergleich zu dem, was dafür abgerissen wurde und was dort heute noch stehen könnte. Nun gut, verschüttete Milch halt. Ich werde bei schönem Wetter eine kleine Pilgerfahrt dorthin unternehmen und diese erschreckend sterile, in den Maßstäben verfehlte Gebäudezeile fotografisch festhalten. Vielleicht beginne ich generell schon einmal, Bilder von Bauten der (sogenannten) Altstadtverbesserung zu machen, damit wir Material für einen eventuellen Artikel bekommen. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 22:44, 30. Mär. 2020 (CEST)
So, hier hätten wir schon einmal Bilder der Gebäudezeile Dankwartsgrube 53-69 sowie des Possehl-Hofs. Bei Letzterem ist interessant, dass er 1939 offenbar zur Mühlenstraße gezählt wurde (das Vorderhaus mit dem heute nach Umbauten nicht mehr vorhandenen Torweg war damals Mühlenstraße 62), heute aber dem Fegefeuer zugeordnet ist, wie auch durch die Hausnummernschilder kenntlich gemacht. Aber im Widerspruch dazu ist der Possehl-Hof im offiziellen Straßenverzeichnis noch immer dem Haus Mühlenstraße 62 zugeordnet. Dahinter steckt sicher eine interessante Geschichte. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 17:24, 1. Apr. 2020 (CEST)


- Und nur als kleine Randbemerkung: Das hier musste für die erschreckend belanglosen Neubauten in der Dankwartsgrube weichen. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 18:43, 1. Apr. 2020 (CEST)

- Will nicht maßlos werden, aber Mühlenstraße 62 haben wir auch nicht. Dank Dir aber für die rasche Umsetzung der Bilderwünsche...--Kresspahl (Diskussion) 21:21, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Es war mir ein Vergnügen. Und sobald sich in den kommenden Tagen eine Gelegenheit bietet, werde ich auch ein Bild für das Haus Mühlenstraße 62 nachreichen. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 21:40, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Man könnte sagen, dass Hespelers Bauten das missing link zwischen dem Heimatschutzstil der Nazis und den gesichtslosen Nachkriegsbauten der 50er Jahre sind. Architektonisch gab es da anscheinend einen nahtlosen fließenden Übergang. --Jossi (Diskussion) 22:25, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Das drückt es treffend aus! Als ich vor den Dankwartsgruben-Häusern stand, sah ich eine beinahe verstörende Ähnlichkeit insbesondere zu den Bauten in der mittleren Mengstraße und der Nordseite der oberen Alfstraße. Von der Ästhetik her geben sie sich geradezu die Klinke in die Hand. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 22:33, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Witzig: Genau an die habe ich auch gedacht! :-) --Jossi (Diskussion) 11:28, 2. Apr. 2020 (CEST)
- Das drückt es treffend aus! Als ich vor den Dankwartsgruben-Häusern stand, sah ich eine beinahe verstörende Ähnlichkeit insbesondere zu den Bauten in der mittleren Mengstraße und der Nordseite der oberen Alfstraße. Von der Ästhetik her geben sie sich geradezu die Klinke in die Hand. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 22:33, 1. Apr. 2020 (CEST)
Und vielleicht nicht uninteressant: In der Deutschen Bauzeitung, Ausgabe vom Mai 1926, führte Hespeler auf Seite 346 ff. seine Vorstellungen vom Wesen der Lübecker Fassaden aus. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 23:01, 1. Apr. 2020 (CEST)
- Danke. Das ist ganz erhellend. Auch Vircks Aufsatz über die Gewerbeschule. Wer hat eigentlich die Fotos in der Zeitschrift gemacht? Sind die gemeinfrei? --Concord (Diskussion) 23:08, 3. Apr. 2020 (CEST)
- Die Fotos hatte ich auch schon begierlich beäugt. Leider findet sich nirgendwo ein Hinweis auf den/die Fotografen. Die Deutsche Bauzeitung begann erst irgendwann in den 30er Jahren, die Fotografen zu nennen. Sehr bedauerlich - besonders, weil bei der Technischen Hochschule Gleiwitz alle Jahrgänge der Zeitschrift online als PDFs abrufbar sind. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 23:13, 3. Apr. 2020 (CEST)

::::So, und hier kommt auch das gewünschte Bild von der Mühlenstraße Nr. 62. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 15:22, 4. Apr. 2020 (CEST) Super, aber ich glaub fast, die brauchen wir auch von der Rückseite, um das zu verstehen. Die Mühlenstraßenfassade der 62 hab ich mir nie so richtig angeschaut; ist das Haus wohl ein Umbau der 30er oder ein Neubau?--Kresspahl (Diskussion) 00:07, 5. Apr. 2020 (CEST)
- An die Rückseite ist leider nicht heranzukommen - dazu müsste ich in ein abgezäuntes Gartengrundstück vordringen, und das könnte leicht zu Unmutsäußerungen seitens der Bewohner führen. Was das Haus angeht, so vermute ich, dass es sich um einen klassizistischen Bau von 1867 handelt, der in den 30er Jahren umgebaut und vermutlich auch ästhetisch umgestaltet wurde. Aber das Erdgeschoss wurde erst in den 60er Jahren geöffnet (wobei auch der Torweg zum Possehl-Hof verschwand), als dort ein Schuhgeschäft eine großflächige gläserne Ladenfront erhielt. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 00:55, 5. Apr. 2020 (CEST)
- Die „Denkmaltopographie Altstadt (Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein 5.1)“ von 2017 schreibt dazu auf S. 646: „Nach 1870 erbautes Wohnhaus mit dreigeschossiger, ursprünglich verputzter und spätklassizistisch gestalteter Attikafassade, im Zuge von 1936/37 vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen im dahinter gelegenen Hof (Possehl-Hof, siehe Fegefeuer 17-19), umgebaut, dabei Erdgeschoss mit Hofdurchfahrt an der linken Seite sowie Kontoreinrichtung neu gegliedert, darüber gesamte Front unter Belassung der geputzten Fensterrahmungen auf Sichtmauerwerk freigelegt und ursprünglicher Dekor beseitigt, im Ergebnis typisches Beispiel der damals verfolgten, vorwiegend auf die Beseitigung der Fassaden der „meist geschmacklos verputzten Häuser“ des späten 19. Jahrhunderts zugunsten „alter Backsteinschönheit“ (Hespeler) gerichteten „Altstadtverbesserung“. Erdgeschoss nach dem Zweiten Weltkrieg mehrmals überformt, zuletzt 2004, frühere Durchfahrt zum Hof wieder beseitigt. Hofseite mit Dreieckgiebel und unterkellertem zweigeschossigem Flügel 1936/37 in Sichtmauerwerk erneuert. Inneres modernisiert, einige Reste bauzeitlicher Ausstattung in den Obergeschossen.“ --Jossi (Diskussion) 19:03, 5. Apr. 2020 (CEST)
- Vielen Dank! Also war auch hier Hespelers schon geradezu wahnhafter Backstein-Fetischismus am Wirken. Warum überrascht mich das nicht? --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 19:21, 5. Apr. 2020 (CEST)
- Die „Denkmaltopographie Altstadt (Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein 5.1)“ von 2017 schreibt dazu auf S. 646: „Nach 1870 erbautes Wohnhaus mit dreigeschossiger, ursprünglich verputzter und spätklassizistisch gestalteter Attikafassade, im Zuge von 1936/37 vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen im dahinter gelegenen Hof (Possehl-Hof, siehe Fegefeuer 17-19), umgebaut, dabei Erdgeschoss mit Hofdurchfahrt an der linken Seite sowie Kontoreinrichtung neu gegliedert, darüber gesamte Front unter Belassung der geputzten Fensterrahmungen auf Sichtmauerwerk freigelegt und ursprünglicher Dekor beseitigt, im Ergebnis typisches Beispiel der damals verfolgten, vorwiegend auf die Beseitigung der Fassaden der „meist geschmacklos verputzten Häuser“ des späten 19. Jahrhunderts zugunsten „alter Backsteinschönheit“ (Hespeler) gerichteten „Altstadtverbesserung“. Erdgeschoss nach dem Zweiten Weltkrieg mehrmals überformt, zuletzt 2004, frühere Durchfahrt zum Hof wieder beseitigt. Hofseite mit Dreieckgiebel und unterkellertem zweigeschossigem Flügel 1936/37 in Sichtmauerwerk erneuert. Inneres modernisiert, einige Reste bauzeitlicher Ausstattung in den Obergeschossen.“ --Jossi (Diskussion) 19:03, 5. Apr. 2020 (CEST)
- An die Rückseite ist leider nicht heranzukommen - dazu müsste ich in ein abgezäuntes Gartengrundstück vordringen, und das könnte leicht zu Unmutsäußerungen seitens der Bewohner führen. Was das Haus angeht, so vermute ich, dass es sich um einen klassizistischen Bau von 1867 handelt, der in den 30er Jahren umgebaut und vermutlich auch ästhetisch umgestaltet wurde. Aber das Erdgeschoss wurde erst in den 60er Jahren geöffnet (wobei auch der Torweg zum Possehl-Hof verschwand), als dort ein Schuhgeschäft eine großflächige gläserne Ladenfront erhielt. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 00:55, 5. Apr. 2020 (CEST)
- Hochwürden, an welchem Vorderhaus in der Mühlenstraße hängt eigentlich der im Possehlhof-Bild ersichtliche Hespeler-Seitenflügel oder das Zitat eines solchen dran? Ich schaue morgen mal in den Stadtbildatlas... Die Nummerierung der Blöcke geht nach meiner Erinnerung von Nord nach Süd. Aber nichts hindert uns daran, den Prototypen eines neuen Lübecker Denkmalschutzartikels entweder an Hesplers Block Nr. 1 Dankwartsgrube oder beim Possehlhof-Block zu probieren...--Kresspahl (Diskussion) 20:21, 5. Apr. 2020 (CEST)
- Der Seitenflügel mit dem weißen Eingangsvorbau hängt in der Tat an Nr. 62. In der 3D-Ansicht von Google Earth lässt sich seine Längsseite recht gut betrachten. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 21:29, 5. Apr. 2020 (CEST)
Denkmallisten
By the way: Die Gewerbeschule, Parade 2, ist ein Kulturdenkmal, aber nicht in unserer Liste der Kulturdenkmale der Lübecker Altstadt. Die Denkmallisten könnten/sollten/müssen anhand der Denkmalliste Hansestadt Lübeck 3. Gesamtstadt nach Adresse aktualisiert werden. Das wäre doch ein gutes Projekt für diese Zeit. Wir könnten uns ja die Strassen aufteilen. Irgendwo hatten wir doch auch schon mal eine erweiterte Tabellenform gefunden. --Concord (Diskussion) 23:08, 3. Apr. 2020 (CEST)
- Himmel, das wird ein gutes Stück Arbeit. Ich frage mich, ob wir angesichts einer so großen Anzahl von Kulturdenkmalen nicht mehrere Artikel anlegen sollten - ein monolithischer Monsterartikel hat vermutlich enorme praktische Nachteile. Vorschlag: In alphabetischer Reihenfolge erhalten Straßen mit zahlreichen eingetragenen Denkmalen Einzelartikel und die weniger stark bestückten Straßen werden in Sammelartikeln zusammengefasst. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 23:20, 3. Apr. 2020 (CEST)
- Gegenvorschlag: Wir gehen auf der Altstadtinsel nach Blöcken der Stadtbildaufnahme, weil wir so auch die verbindenden Gänge und Höfe in Zusammenhang gesetzt bekommen. Ggfls packen wir dann die Blöcke zwischen zwei Rippenstraßen in einen Artikel (zB zwischen Glockengießer und Hundestraße; die div. Straßennamen fangen wir mit entsprechenden Redirects ab...)--Kresspahl (Diskussion) 23:44, 3. Apr. 2020 (CEST)
- Klingt sinnvoll. Und die Straßen außerhalb der Altstadtinsel dann alphabetisch und je nach Anzahl der Einträge in mehrere Sammelartikel gruppiert? --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 00:04, 4. Apr. 2020 (CEST)
- Nach Stadtteilen, wie man mE auch suchen würde. Also Untertitel zum Stadtteilartikel wo etwas ist (zB Travemünde), wenn es wie in Buntekuh zB nicht reicht, dann im Stadtteilartikel...--Kresspahl (Diskussion) 00:16, 4. Apr. 2020 (CEST)
Was ist das für ein Turm?

Heute durch Zufall drauf gestossen... Die Kirche und die Häuser sollen Schlutup sein - aber was ist das für ein Turm? Gab es an der Herrenfähre so etwas wie einen Wacht- oder Leuchtturn? Bis wann? und war der Behnturm, errichtet 1900 eine Erinnerung daran? Oder ist das gar ncht Schlutup, sondern Travemünde und der Leuchtturm? Sieht man das so von Teschow aus? --Concord (Diskussion) 01:21, 1. Mai 2020 (CEST)
- Ich denke, wir haben es hier mit einer extrem verzerrten Darstellung der topographischen Tatsachen zu tun. Meines Erachtens ist die Ortschaft im Hintergrund definitiv Travemünde mit der St.-Lorenz-Kirche und zur Linken der baumgesäumten Travemünder Landstraße. Der Turm ist somit der alte Leuchtturm. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als stünde der Turm auf der sich unmittelbar darunter anschließenden Landmasse des Priwalls, so ist das nicht der Fall - der Travelauf, der Travemünde vom Priwall trennt, ist wegen der Verzerrung nur nicht mehr zu erkennen bzw. nur angedeutet. Die sehr schmale Landverbindung des Priwalls mit dem Mecklenburger Festland ist nicht völlig unrealistisch - die Landbrücke war ja noch lange so eng, dass sie bei manchem Ostseehochwasser komplett überflutet war. Ganz rechts dürfte die Dassower Windmühle zu sehen sein, etwas weit von ihrem eigentlichen Standort entfernt, aber vermutlich wollte der Zeichner nicht auf das markante Bauwerk verzichten. Und Travemünde kann auch mit seinen beiden Windmühlen aufwarten. Ich denke, diese arg verzerrte Darstellung ist der Tatsache geschuldet, dass jemand seinen von einem Standort bei Teschow aus gewonnenen eigenen Eindruck umsetzen wollte und dabei sehr viel interpoliert hat, um eine halbe Vogelschau zu erzielen. Die sehr naive Darstellung lässt ja auch eher auf einen Amateurkünstler schließen. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:11, 1. Mai 2020 (CEST)
- Das klingt überzeugend. Ich habe die Bildbeschreibung entsprechend angepasst. Danke! --Concord (Diskussion) 03:34, 1. Mai 2020 (CEST)
Großer Löschantrag gegen Lübecker Bilder von Michael Ritter auf Commons wegen falscher Lizensierung
https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Deletion_requests/Files_uploaded_by_Michael_Ritter_1946 Schade, wenn die weg wären...--Kresspahl (Diskussion) 12:57, 1. Mai 2020 (CEST)
- oh, das wäre wirklich bitter... Das ist ja eine ziemliche Gemengelage und überwiegend natürlich nicht "own work". Vieles ist pd|old oder pd|art und sollte gerettet werden können, aber da muss er schon selber ran...---Concord (Diskussion) 15:48, 1. Mai 2020 (CEST)
Travenstrand und Moislinger Baum

Vielleicht kann ja die hier anwesende Schwarmintelligenz zwei (eng verwandte) Fragen lösen, an denen ich mir schon geraume Zeit ergebnislos die Zähne ausbeiße. Zunächst einmal wäre da das auf dem Foto erkennbare Restaurant Travenstrand. Es befand sich an der Stelle, an der heute das Gebäude Moislinger Baum 27 steht. Die Straße und somit auch die Brücke wurden in den 30er Jahren um etwa 30 Meter flussabwärts verlegt, so dass das heutige Bauwerk nicht mehr direkt an der Brücke steht. Aber bis wann existierte das alte Gebäude? Die Adressbücher und anderes Schrifttum gaben keinen Aufschluss. Irgendwann muss der Travenstrand ja abgerissen worden sein. Das Errichtungsjahr herausfinden zu wollen, ist gewiss vergebliche Liebesmüh, aber dass sich auch das Ende des Gebäudes nicht ermitteln lässt, ist schon ernüchternd. Wisst ihr mehr als ich?
Und wenn wir schon einmal in der Gegend sind - etwa 300 Meter weiter nördlich gab es das aus einem Chausseewärterhaus hervorgegangene Ausflugslokal Moislinger Baum. Hier konnte ich immerhin herausfinden, dass es wohl noch in den 70er Jahren existierte und seltsamerweise speziell bei Beamten des Bundesgrenzschutzes ein beliebtes Tanzlokal war. Aber auch hier konnte ich das Schließungs- bzw. Abrissjahr bislang nicht entdecken. (Bizarre Randnotiz: Das Grundstück lag viele Jahre brach und wurde von allerlei Buschwerk überwuchert. Nun wurde es gerodet, weil bald gebaut werden soll, und die breite Freitreppe, die früher in den Garten des Lokals hinabführte, kam wieder zum Vorschein. Fast gespenstisch.) Auch hier wäre ich für jeden kleinen Hinweis dankbar.
Oh, und falls jemand positiv bestätigen kann, dass der Fotograf G. Schmidt (Fotostudio Hansa, Wahmstr. 93) vor über 70 Jahren von uns ging, hätte ich auch ein schönes Foto des Moislinger Baums. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 02:38, 3. Mai 2020 (CEST)
Warum ist der Vorwerker Friedhof nach dem Bezirk Vorwerk bennannt, obwohl er im Bezirk Dornbreite/Krempelsdorf liegt? Im Artikel Lübeck-St. Lorenz war der Friedhof auch im falschen Bezirk eingetragen. --HSV1887 (Diskussion) 16:48, 11. Mai 2020 (CEST)
- Da stellen wir uns mal ganz dumm und denken nach. Krempelsdorf wurde 1913 lübeckisch, die Dornbreite erst nach den 1WK besiedelt, die Autobahn durchschnitt noch nicht Vorwerk, … ich sehe mit Unbehagen Dein „Herumwüten“ und hoffe inständig, dass es kein blinder Aktionismus, wie es durch Deine Frage iVm Deines hiesiegem Schaffens interpretierbar wäre, ist. --1970gemini 19:13, 11. Mai 2020 (CEST)
Artilleriekaserne

Da wir gerade in der Gegend sind: weiss jemand, welche Einheit während des Zweiten Weltkriegs in der Artilleriekaserne an der Friedhofsallee untergebracht war? Frage im Zusammenhang mit Oflag X-C. --Concord (Diskussion) 14:52, 14. Mai 2020 (CEST)
- Ich will es nicht beschwören, aber ich glaube, die Kaserne war für die 1938 aufgestellte II. Abteilung des Artillerie-Regiments 66 vorgesehen. Allerdings war die Kaserne zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt und die Abteilung bezog zunächst ein Ausweichquartier. Als das Regiment bei Kriegsausbruch 1939 ausrückte, war es meines Erachtens noch nicht in der Kaserne untergebracht worden, und es kam auch nicht mehr dazu. Die Anlage wurde wohl direkt zum Kriegsgefangenenlager. Aber ob das korrekt ist, müsste ich erst noch recherchieren. Ich glaube, im Buch Lübeck und sein Militär sind die betreffenden Angaben enthalten. Ich werde mal in der Bücherei schauen. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 18:45, 14. Mai 2020 (CEST)
- Danke, das wäre gut. Das Buch fehlt in meinem Lubecensien-Regal... Vielleicht findest du auch noch etwas über das Offizierslager (Grösse z.B.) Gruss --Concord (Diskussion) 00:21, 15. Mai 2020 (CEST)
- Dank der Hilfe von Jossi geklärt. Inzwischen ist es mir auch gelungen, ein US-Luftbild des Lagers zu finden, mit dem mir klarer geworden ist, wo es lag, nämlich vom Friedhof her gesehen VOR der Kaserne, also da wo heute der Betriebshof Stadtverkehr Lübeck liegt. Oder liege ich da falsch? Und falls jemand da vorbeikommt: Ein Foto von heute wäre schön, und gibt es wirklich keinen einzigen Hinweis auf das Lager? --Concord (Diskussion) 14:03, 18. Mai 2020 (CEST)
- Ich habe es bisher leider noch nicht in die Bücherei geschafft, aber ich will mich bemühen, recht bald etwas beizusteuern (sofern ich etwas Beisteuernswertes entdecke, versteht sich). --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 14:50, 18. Mai 2020 (CEST)
- Dank der Hilfe von Jossi geklärt. Inzwischen ist es mir auch gelungen, ein US-Luftbild des Lagers zu finden, mit dem mir klarer geworden ist, wo es lag, nämlich vom Friedhof her gesehen VOR der Kaserne, also da wo heute der Betriebshof Stadtverkehr Lübeck liegt. Oder liege ich da falsch? Und falls jemand da vorbeikommt: Ein Foto von heute wäre schön, und gibt es wirklich keinen einzigen Hinweis auf das Lager? --Concord (Diskussion) 14:03, 18. Mai 2020 (CEST)
- Danke, das wäre gut. Das Buch fehlt in meinem Lubecensien-Regal... Vielleicht findest du auch noch etwas über das Offizierslager (Grösse z.B.) Gruss --Concord (Diskussion) 00:21, 15. Mai 2020 (CEST)
Deine Analyse des Lufbilds scheint mir zutreffend zu sein. Allerdings finde ich es interessant, dass der Exerzierplatz ausdrücklich mit "RAF" beschriftet wurde. Wieso? Was hatte die Royal Air Force gerade mit diesem spezifischen Teil der Anlage zu tun, wieso wusste die USAAF davon und warum musste es eigens kenntlich gemacht werden? Und an der Ecke Friedhofsallee/Vorwerker Straße ist ein kleiner Bereich separat mit "POW" gekennzeichnet. Warum? Immerhin war doch das gesamte Kasernengelände Kriegsgefangenenlager, was ist an dieser Ecke so besonders gewesen? Fragen über Fragen. Meines Wissens gibt es vor Ort auch keinen Hinweis auf die Nutzung als Kriegsgefangenenlager, aber das ist nicht so übermäßig verwunderlich, denke ich - das war ja kein Ort des Folterns und der gezielten Vernichtung, der ein Gedenken erfordern würde. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 15:22, 18. Mai 2020 (CEST)
- hm, das ist relativ... immerhin kamen die völkerrechtswidrigen Erschiessungen nach Ausbruchsversuchen hier im Nürnberger Prozess zur Sprache. Aber daran mochte man vielleicht nicht erinnern... --Concord (Diskussion) 14:49, 19. Mai 2020 (CEST)
- Das ist natürlich ein valides Argument. Vom bloßen Umfang her zwar nicht vergleichbar mit dem institutionalisierten Massenmord in einem Vernichtungslager, aber dennoch etwas, das eigentlich Nachhall vor Ort finden könnte. Kurios, dass wohl nicht einmal die Sieger daran interessiert waren, hier ein Erinnerungsmal zu schaffen, als sie die Anlage nutzten. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 15:03, 19. Mai 2020 (CEST)
- Ich habe natürlich viel zu wenig Ahnung und bin jahrelang unwissend daran vorbeigefahren, aber wäre es möglich, dass bei der jetzt ehemaligen Kaserne hinter dem Betriebshof etwas in dieser Hinsicht (gewesen) ist? Auf der anderen Seite im Vorwerker Friedhof wurden auch diverse andere Gedenkstätten errichtet. Die Wahrscheinlichkeit legt imho nahe, dass sich dort irgendwo etwas befunden hat bzw. noch heute befidet. --1970gemini 17:09, 19. Mai 2020 (CEST)
- Absolut möglich. Jedoch hätten wir es dann mit einem vergessenen Denkmal zu tun, das - zumindest soweit ich weiß - in keinen gegenwärtig verfügbaren Darstellungen zum Thema Denkmäler etc. dokumentiert ist. Unmöglich ist das keineswegs: Wir hatten vor einiger Zeit eine Fotopostkarte aus den 20er Jahren, auf der die Einweihung eines Landjäger-Denkmals irgendwo auf dem damaligen Lübecker Territorium gezeigt wurde, aber wir konnten keinerlei Details herausfinden, nicht einmal, wo der Gedenkstein überhaupt errichtet wurde. Denkbar ist auch, dass ein vorhandenes Denkmal später wieder entfernt wurde und daher keine Wurzeln in der Erinnerung schlagen konnte. Ein Augenschein könnte da eventuell Aufklärung bringen. Wie ist es eigentlich mit der Zugänglichkeit des Geländes bestellt? --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 18:49, 19. Mai 2020 (CEST)
- Ich habe natürlich viel zu wenig Ahnung und bin jahrelang unwissend daran vorbeigefahren, aber wäre es möglich, dass bei der jetzt ehemaligen Kaserne hinter dem Betriebshof etwas in dieser Hinsicht (gewesen) ist? Auf der anderen Seite im Vorwerker Friedhof wurden auch diverse andere Gedenkstätten errichtet. Die Wahrscheinlichkeit legt imho nahe, dass sich dort irgendwo etwas befunden hat bzw. noch heute befidet. --1970gemini 17:09, 19. Mai 2020 (CEST)
- Das ist natürlich ein valides Argument. Vom bloßen Umfang her zwar nicht vergleichbar mit dem institutionalisierten Massenmord in einem Vernichtungslager, aber dennoch etwas, das eigentlich Nachhall vor Ort finden könnte. Kurios, dass wohl nicht einmal die Sieger daran interessiert waren, hier ein Erinnerungsmal zu schaffen, als sie die Anlage nutzten. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 15:03, 19. Mai 2020 (CEST)
So, ich habe nun das Buch Lübeck und sein Militär vorliegen. Und folgendes Bild bietet sich dar: Im Frühjahr 1938 begann der Bau der Artilleriekaserne. Damit die neu aufgestellte II. Abt. des Artillerie-Regiments 66 nicht unter freiem Himmel kampieren musste, wurde im Herbst 1938 binnen vier Wochen ein Barackenlager auf dem südlich angrenzenden Grundstück errichtet und von der Einheit bezogen. Bei Kriegsbeginn im September 1939 war die Kaserne noch nicht fertiggestellt, die Einheit war noch immer in den Baracken untergebracht, als sie den Marschbefehl erhielt und ausrückte, um nie zurückzukehren. Das bedeutet, dass das Barackenlager nicht eigens für die Nutzung als Kriegsgefangenenlager errichtet wurde, sondern bereits vorhanden war. Die Bauarbeiten an der Kaserne wurden eingestellt, außer den Kriegsgefangenen (und natürlich den Wachmannschaften) war dort während des Krieges niemand sonst mehr untergebracht. Damit dürfte zumindest die Ausgangsfrage geklärt sein, denke ich. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 21:05, 20. Mai 2020 (CEST)
- Dankeschön! wenn jemand noch den Artikel Gerhard Hoch: Lübeck. Offizierslager XC. In: Gerhard Hoch, Rolf Schwarz (Hrsg.): Verschleppt zur Sklavenarbeit. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig-Holstein. Alveslohe 1985, S. 59–68 bekommen und einarbeiten könnte, wäre das wunderbar... --Concord (Diskussion) 22:32, 20. Mai 2020 (CEST)
Neues von der Digitalisierung
Die Neuigkeiten der Digitaliserung des Altbesands der Stadtbibliothek bieten immer eine Wundertüte. Nebne vielen Musikalien und Jahrgängen der Lübeckischen Blätter liegt frisch digitalisiert vor:
- Johannes Carstens: Album der freien Hansestadt Lübeck. Lübeck: Carstens; Leipzig: Schreck [1850] Digitalisat mit einigen schönen Illustrationen, die man vielleicht bei Gelegenheit extrahieren sollte. Johannes Carstens gründete 1845 seine Buchhandlung in der Königstraße 72, die dritte in Lübeck (nach Fr . Asschenfeldt und v . Rohdensche Buchhandlung), aus der später Weiland (Buchhandel) wurde. --Concord (Diskussion) 22:44, 20. Mai 2020 (CEST)