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Sprengplattieren

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Sprengplattieren 1) Ein sprengtechnisches Verfahren, bei dem unter Verwendung brisanter Sprengstoffe ein Abdruck eines Gegenstandes in eine plane Fläche erzeugt wird. Dabei sind feine und feinste Strukturen z.B. in Kupferplatten realisierbar.

Der abzubildende Gegenstand (z. B. ein Eichenblatt) wird dabei auf eine deformierbare Unterlage (z. B. Kupfer, feritischer Stahl, Bronze, Nickel usw.) aufgelegt. Darauf folgt eine plane, nicht deformierbare Auflage (z. B. Glas). Auf letztere wird der Sprengstoff als gleichmäßige, flächige Schicht aufgetragen. Die Art des Sprengstoffes (Detonationsgeschwindigkeit, Arbteisvermögen) und der Grad der Verdämmung richtet sich nach dem Abbildungsmaterial, den Objekteigenschaften und der Darstellungsgenauigkeit. Meist werden Sprengstoffe mit Detonationsgeschwindigkeiten von 2000 bis 5000 m/s verwendet. Die Zündung der Sprengladung erfolgt entweder aus dem Zentrum über dem Objekt (maßgenaue Abbildung der horizontalen Abmessung) oder vom Rand von mindestens zwei Seiten (genaue Abbildung der Unterseitenstruktur). Neben einigen Sonderanwendungen in der Elektronenmikroskopie kommt dieses Verfahren nur noch äußerst selten zur Herstellung von Schmuck oder Passstücken im Maschinenbau zur Anwendung.

2) Verfahren zur Herstellung von Sandwich-Blechplatten oder leicht gekrümmten Tafeln mit Funktionsoberflächen ähnlich wie bei 1). Vor allem werden teure, z.B.hochkorrosionsbeständige Werkstoffe in dünner Schicht auf dickere, billigere Grundwerkstoffe aufgebracht. Vorteil ist die physikalische, feste Bindung der Plattierungspartner ohne Gefügeveränderung oder ausgeprägte metallurgische Mischungs- und Wärmeeinflußzone wie sie z.B. beim Plattieren durch Auftragsschweißung auftritt. Außerdem lassen sich sonst schwer zu fügende Metalle wie z.B. Aluminium mit Stahl sicher verbinden. Anwendung vor allem zur Erzeugung von Vormaterial für den Anlagen- und Apparatebau. Die aufgesprengte Plattierung widersteht dem chemischen Korrosionsangriff, der Grundwerkstoff trägt die mechanischen Belastungen.