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Bytom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Infobox (Polen)Bytom [ˈbɨtɔm] (deutsch Beuthen O.S.) ist eine Großstadt in der Woiwodschaft Schlesien im südlichen Teil Polens - rund 320 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Warschau und rund 85 km nordwestlich von Krakau gelegen. Vorherrschende Industrie ist bis heute der Steinkohlebergbau im oberschlesischen Kohlerevier, einem der größten Steinkohlevorkommen in Mitteleuropa.

Geschichte

Das Stadtgebiet von Beuthen auf einer alten Landkarte
Die Beuthener Dreifaltigkeitskirche
Der Beuthener Ring
Das Oberschlesische Museum

Die Stadt wurde 1136 als Bitom erstmals erwähnt und besitzt seit 1254 deutsches Stadtrecht. Durch Aufteilung des Herzogtums Oppeln wurde die Stadt 1281 Sitz des Herzogtums Beuthen, das 1289 unter böhmische Oberhoheit kam. Seit 1450 wurde die Stadt Beuthen genannt. Sie kam 1526 zusammen mit Böhmen zum Habsburgerreich und wurde 1742 mit dem restlichen Schlesien an Preußen angegliedert.

Im 19. Jahrhundert erlebt die Stadt mit ihrer Industrialisierung und der Ausbeute der Steinkohlen-, Zink- und Bleierzvorkommen in der Umgebung einen geradezu atemberaubenden Aufschwung. Am 1. April 1890 wurde Beuthen zum Stadtkreis erhoben. 1894 wurde die erste Straßenbahnlinie eröffnet, 1899 wurde die Stadtbibliothek eröffnet.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Oberschlesien geteilt und Beuthen, dessen Einwohner zu 75% für die weitere Zugehörigkeit zum Deutschen Reich gestimmt hatten, wurde Deutschland zugeschlagen und dadurch zur Grenzstadt.

Am 28. Januar 1945 wurde Beuthen von der Roten Armee besetzt und unter polnische Verwaltung gestellt. Seine deutschen Bewohner, soweit sie nicht vor den anrückenden Sowjetsoldaten geflüchtet waren, wurden danach größtenteils vertrieben. In Bytom lebt aber auch heute noch eine große Anzahl Menschen deutscher Herkunft.

Der Abbau von großen Kohlevorkommen unter der Stadt wurde während des Sozialismus rücksichtlos vorangetrieben. Die Folgen dieses Bergbaus stellen heute das größte Problem Bytoms dar. Im gesamten Stadtgebiet kann es zum plötzlichen Absacken des Bodens und der darauf befindlichen Gebäude kommen. Derartige Ereignisse sind schwer vorhersehbar, zumal es an einer Kartierung der gefährdeten Gebiete und des exzessiven Kohlebergbaus mangelt. Aufgrund der daraus resultierenden, extrem schlechten Investionssicherheit fließen heute nur sehr wenige Investitionen nach Bytom und die Zahl der Erwerbslosen ist mit rund 30% dem entsprechend hoch. Die Bausubstanz in der gesamten Stadt ist weitgehend verfallen und durch das Absacken des Bodens stehen viele Gebäude schief. Auch die Infrastruktur sowie die Anbindung der Stadt an das Verkehrsnetz in Polen ist substanziell geschädigt und ausgesprochen schlecht.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1755 1.040
1795 1.558
1840 4.079
1871 15.711
1880 22.811
1885 26.484
1890 36.905
Jahr Einwohner
1905 60.273
1910 67.718
1919 53.238
1925 62.543
1933 100.584
1939 101.084

Sport

Im Bytom bestehen die Sportvereins Polonia Bytom, der in den Jahren 1954 und 1962 polnischer Fußball-Meister wurde und GKS Szombierki Bytom, der im Jahr 1980 polnischer Fußball-Meister wurde.

Städtepartnerschaften

Bytom unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Bytom – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien