BND-Gesetz
Basisdaten | |
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Titel: | Gesetz über den Bundesnachrichtendienst |
Kurztitel: | BND-Gesetz |
Abkürzung: | BNDG |
Art: | Bundesgesetz |
Geltungsbereich: | Bundesrepublik Deutschland |
Rechtsmaterie: | Staatsrecht, Nachrichtendienstrecht |
Fundstellennachweis: | 12-6 |
Erlassen am: | 20. Dezember 1990 (BGBl. I S. 2954, 2979) |
Inkrafttreten am: | 30. Dezember 1990 |
Letzte Änderung durch: | Art. 4 G vom 30. Juni 2017 (BGBl. I S. 2097, 2129) |
Inkrafttreten der letzten Änderung: |
25. Mai 2018 (Art. 8 G vom 30. Juni 2017) |
GESTA: | B101 |
Weblink: | Text des Gesetzes |
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten. |
Das Gesetz über den Bundesnachrichtendienst (BNDG) vom 20. Dezember 1990 (BGBl. I S. 2979) regelt Organisation, Aufgaben und Befugnisse des deutschen Auslands-Nachrichtendienstes.
Nach § 1 Abs. 1 BNDG ist der Bundesnachrichtendienst eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundeskanzleramtes.
Aufgabe des Dienstes ist die Sammlung und Auswertung der zur Gewinnung von Erkenntnissen über das Ausland erforderlichen Informationen (§ 1 Abs. 2 BNDG).
Zur heimlichen Beschaffung von Informationen darf der BND, wenn dies zur Erfüllung seiner Aufgaben erforderlich ist, nachrichtendienstliche Mittel einsetzen (§ 5 Satz 1 BNDG i. V. m. § 8 Abs. 2 BVerfSchG).
Soweit der BND im Inland tätig wird, unterliegen seine Maßnahmen den Vorschriften und der Kontrolle nach dem Artikel 10-Gesetz.
Das BND-Gesetz wurde im Dezember 2016 umfangreich durch das Gesetz zur Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung des Bundesnachrichtendienstes novelliert.
Gegen Teile des Gesetzes wurde im Januar 2018 von mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen - die Gesellschaft für Freiheitsrechte, dem Deutschen Journalisten-Verband, der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union, dem Journalisten-Netzwerk n-ost, Netzwerk Recherche und Reporter ohne Grenzen - Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht erhoben.[1] Am 14. und 15. Januar 2020 fand eine mündliche Verhandlung statt.[2]
Im Mai 2020 erklärte das Bundesverfassungsgericht das Gesetz über die Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung in seiner bestehenden Ausgestaltung für verfassungswidrig, da es gegen das Telekommunikationsgeheimnis (Art. 10 Abs. 1 GG) und gegen die Pressefreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG) verstößt.[3]
Literatur
- Wolf-Rüdiger Schenke, Kurt Graulich, Josef Ruthig: Sicherheitsrecht des Bundes – BPolG, BKAG, ATDG, BVerfSchG, BNDG, VereinsG. 2. Auflage. C.H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-71602-7, S. 1421–1512.
Einzelnachweise
- ↑ BND-Gesetz – GFF – Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. Abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ Bundesverfassungsgericht - Termine - Urteilsverkündung in Sachen „Strategische Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung des Bundesnachrichtendienstes“. Abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ Bundesverfassungsgericht - Presse - Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung nach dem BND-Gesetz verstößt in derzeitiger Form gegen Grundrechte des Grundgesetzes. Abgerufen am 19. Mai 2020.