Marilyn Monroe


Marilyn Monroe [1. Juni 1926 in Los Angeles; † 5. August 1962 in Los Angeles; eigentlich Norma Jean Mortenson) war eine US-amerikanische Schauspielerin, die durch ihren Sexappeal Schlagzeilen machte und in den USA zum archetypischen Sexsymbol des 20. Jahrhunderts avancierte.
] (*Leben
Herkunft und Familie
Als Marilyn Monroe am 1. Juni 1926 im Los Angeles County Hospital zur Welt kam, wurde ihr Name im Geburtenregister mit Norma Jean Mortenson eingetragen, später ließ ihre Großmutter Della Monroe Grainger sie auf den Namen Norma Jean Baker taufen. Norma Jean wurde als Tochter der geschiedenen Filmcutterin Gladys Pearl Mortenson, geb. Monroe Grainger, geboren. Ihre Mutter benannte sie nach der Schauspielerin Norma Talmadge. Gladys war zu diesem Zeitpunkt bereits zweimal verheiratet gewesen: aus ihrer ersten Ehe mit Jack Baker stammen zwei Töchter, die seit der Scheidung bei ihrem Vater lebten. Später heiratete dann Gladys den Bäcker Martin Edward Mortenson, von dem sie sich 1924 wieder trennte. Die Identität von Norma Jeanes Vater ist bis heute unbekannt.
Die berufstätige Gladys gab ihre Tochter für etwas Geld zu Nachbarn, den Bolenders. Nach einem gescheiterten Versuch, ihrer Tochter ein Zuhause zu geben, wuchs diese in Pflegefamilien und einem Kinderheim auf. Später arbeitete Marilyn Monroe in einer Munitionsfabrik und als Fotomodell.
Marilyn Monroe war dreimal verheiratet. Nach einer Jugendehe mit James Dougherty, die von 1942 bis 1946 dauerte, heiratete sie 1954 den Baseball-Star Joe DiMaggio. von 1956 bis 1961 war sie mit dem Schriftsteller Arthur Miller verheiratet. Monroe erlitt zwei Fehlgeburten und verbrachte einige Zeit in psychiatrischen Einrichtungen.
Karriere
Auf dem Flugplatz ihres ersten Ehemannes wurde MOnroe von einem Militärfotografen als Fotomodell entdeckt. Bis Mitte der 50er Jahre war sie das populärste Pin-Up-Girl und nationales Sexsymbol Amerikas.
1946 erielt sie einen Einjahres-Vertrag von 20th Century Fox als Nachwuchsschauspielerin. Ab 1948 durfte sie kleinere Filmrollen spielen und nahm Schauspielunterricht am Columbia-Studio bei Natasha Lytess. Erste Anerkennung bekam Monroe 1950 als Gangsterliebchen Angela Phinlay in John Hustons The Asphalt Jungle und - wieder bei 20th-Century-Fox unter Vertrag - als junge Schauspielerin Miss Caswell in Alles über Eva (Regie: Joseph L. Mankiewicz).
Es folgten ab 1952 Starrollen für Fox - hauptsächlich mimte sie die naive, platinblonde Schönheit in Komödien und Musikfilmen. 1952/53 spielte Monroe an der Seite von Joseph Cotten in Henry Hathaways Thriller Niagara und neben Jane Russell die diamantenliebende Lorelei in Howard Hawks' Komödie Gentlemen Prefer Blondes (Blondinen bevorzugt). und eine ähnliche Rolle als kurzsichtige Pola in How to Marry a Millionaire (Wie angelt man sich einen Millionär) (Regie: Jean Negulesco). Mit Robert Mitchum bestand sie in River of No Return (Fluss ohne Wiederkehr) Abenteuer auf einem Floß im Wilden Westen.
1955, nach Billy Wilders The Seven Year Itch (Das verflixte siebte Jahr), ging Monroe - um als ernsthafte Schauspielerin akzeptiert zu werden - nach New York und besuchte anonym Kurse am Actors Studio. Zugleich gründete sie eine eigene Produktionsfirma (mit Milton Greene). Sie erhielt viel Anerkennung für ihre Rolle als Rasthaussängerin in Joshua Logans Film Bus Stop. In England drehte sie neben Laurence Olivier die Romanze The Prince and the Showgirl (Der Prinz und die Tänzerin). In Billy Wilders Komödien-Klassiker Some Like It Hot (Manche mögen's heiß) war sie Sugar, die Sängerin eines Damenorchesters neben Tony Curtis und Jack Lemmon. Neben Yves Montand war sie in George Cukors Let's Make Love (Machen wir's in Liebe) zu sehen. Ihr letzter vollendeter Film war 1961 John Hustons The Misfits (Nicht gesellschaftsfähig) an der Seite von Clark Gable.
Während des Koreakrieges arbeitete Monroe in der US-Truppenbetreuung als Sängerin, ungeachtet harter äußerer Umstände. Als Schauspielerin hatte sie alkohol- und drogenbedingt gegen Ende ihrer Karriere immer größer werdende Probleme, ihren Text zu behalten und pünktlich am Set zu erscheinen.
Ihr Stern auf dem Walk of Fame
Hand und Fußabdruck in Hollywood
Probleme mit Image und Realität
Die Kunstfigur Monroe wurde bereits zu Lebzeiten vergöttert und nachgeahmt, Schauspielerinnen wie Jayne Mansfield wurden von konkurrierenden Filmstudios ins Rennen geschickt, um im Strom von Monroes Popularität mitzuschwimmen. Deutlich war der Unterschied zwischen der jungen Marilyn - oder besser eigentlich Norma Jean - mit brünetten Locken Ende der 40er Jahre (zu einer Zeit, als sie als Pin-up-Model ersten Ruhm erlangte und noch durch naive Natürlichkeit auffiel) und dem vollendeten Sexsymbol Ende der 1950er Jahre mit gebleichten Haaren, umgestaltetem Kinn und Nase sowie verlegtem Haaransatz. Ihr von Hollywood vorgegebenes Image inklusive Mimik, Stimme und Gang hatte Marilyn im Lauf ihrer Karriere zur Perfektion eingeübt.
Aufgrund ihres Images als Sexsymbol hatte Monroe große Probleme mit ihrem zunehmenden Alter und verbrachte ganze Drehtage in der Maske. Ihre Depressionen und Selbstzweifel versuchte sie vermehrt mit Medikamenten zu betäuben.
Marilyn und die Kennedys
Bekannt ist ihr Auftritt bei der Geburtstagsfeier des US-Präsidenten John F. Kennedy im Madison Square Garden 1962, als sie in einem weißen Kleid und mit Hermelinstola "Happy birthday, Mr. President" singt. Bei der Gelegenheit schenkte sie Kennedy auch eine goldene Rolex mit persönlicher Gravur. Am 19. Oktober 2005 wurde die Uhr für 120.000 Dollar bei einer Auktion in Connecticut von einem anonymen amerikanischen Sammler ersteigert.
Tod und Theorien
Marilyn Monroe starb 1962 mit 36 Jahren in Los Angeles. Wie bei vielen Prominenten, die jung starben (z. B. James Dean, Jayne Mansfield), ranken sich auch um Marilyn Monroes Tod zahlreiche Legenden.
Die am weitesten verbreitete aber bis heute nicht belegbare Verschwörungstheorie zu ihrem Tod besagt, dass John F. Kennedy sie durch die CIA hätte ermorden lassen, da seine Affäre mit der Schauspielerin eine GEfahr für sein Amt gewesen sei. Sicher ist, dass John F. Kennedys Bruder Robert Kennedy, der mit der Monroe ebenfalls eine Affäre gehabt haben soll, zusammen mit seinem Schwager Peter Lawford die Schauspielerin am Tag davor und in der Nacht ihres Todes unter ungeklärten Umständen aufgesucht haben.
Offiziell diagnostiziert wurde der Tod durch eine Überdosis Schlafmittel, weshalb man von einer Selbsttötung ausgeht.
Von Donald Spoto stammt eine Behauptung, Monroes Tod sei infolge eines groben ärztlichen Kunstfehlers eingetreten. Demnach hat ihr Psychiater Dr. Ralph Greenson ihr ein Klistier mit Chloralhydrat gegen ihre Schlafstörungen verabreicht, obgleich sie zu diesem Zeitpunkt bereits ein Barbiturat genommen hatte, das ihr ein Arzt namens Dr. Hyman Engelberg verschrieben hatte. Engelberg war ursprünglich von Greenson selbst beauftragt worden, Monroes Medikamentierung zu übernehmen. An jenem Abend des 4. Augusts gab Greenson, ohne vorher Rücksprache mit Engelberg zu halten, Marilyn das besagte Klistier mit Chloralhydrat, das mit dem von ihr zuvor eingenommenen Barbiturat einen tödlichen Cocktail bildete. Laut Obduktionsbericht starb Marilyn Monroe an einem Barbiturat, es wurden in ihrem Magen allerdings keine unaufgelösten Kapseln gefunden, die bei oraler Aufnahme hätten vorhanden sein müssen. Tatsache ist, dass bei der Obduktion eine violette Verfärbung des Dickdarms auffiel - dies spricht für eine Verabreichung der tödlichen Dosis durch einen Einlauf. Es sind auch heute keine der damals eingelagerten Gewebeproben mehr erhalten, sodass der Tod von Marilyn Monroe wohl nie ohne Zweifel aufgeklärt werden kann. [1]
Die neuesten Erkenntnisse nach den Aussagen John Miners, der bei der Autopsie Monroes zugegen war, stellen allerdings einen anderen Zusammenhang zwischen dem Barbiturat Nembutal und dem Chloralhydrat her. Nembutal war in sehr hoher Konzentration im Körper vorzufinden. Einer oralen Einnahme (Selbsttötung) widerspricht die Tatsache, dass eine so hohe Dosis sofort tödlich gewesen wäre. Die Leberwerte sprechen aber dafür, dass die Substanz vom Körper langsam aufgenommen wurde und in der Leber abgebaut werden sollte. Da eine Tabletteneinnahme mangels Spuren im Magen und auch eine Injektion auszuschließen sind, muss Marilyn Monroe das Nembutal über einen Einlauf verabreicht bekommen haben. Das Chloralhydrat mutmaßlich oral in einem Drink mit einem um 22 Uhr eintreffenden unbekannten Besucher aufgenommen könnte als Betäubungsmittel gedient haben. Hierdurch wird die Theorie der Tötung untermauert. [2]
Marilyn Monroe wurde auf dem Korridor der Erinnerungen im Westwood Memorial Park in Los Angeles beigesetzt.
Filmografie
Die folgenden Kurzinfos nennen zuerst den deutschen Kino- und/oder Fernsehtitel; in Klammern folgt der Originaltitel
Abkürzung R = Regie
- 1947 - Gefährliche Jahre (Dangerous Years) R: Arthur Pierson
- 1948 - Sommergewitter (Scudda Hoo! Scudda Hay!) R: F. Hugh Herbert
- 1948 - Ich tanze in dein Herz (Ladies of the Chorus) R: Phil Karfson
- 1950 - Die Marx-Brothers im Theater (Love Happy) R: David Miller]
- 1950 - Fahrkarte nach Tomahawk (A Ticket to Tomahawk) R: Richard Sale
- 1950 - Asphalt-Dschungel (The Asphalt Jungle) R: John Huston, mit Sterling Hayden, Louis Calhern
- 1950 - Alles über Eva (All About Eve) R: Joseph L. Mankiewicz
- 1950 - Feuerball (1950) (The Fireball) R: Tay Garnett
- 1950 - Rechter Haken (Right Cross) R: John Sturges
- 1951 - Reportage aus der Heimatstadt (Hometown Story) R: Arthur Pierson
- 1951 - So jung wie man sich fühlt (As Young as You Feel) R: Harman Jones
- 1951 - Liebesnest (Love Nest) R: Joseph Newman
- 1951 - Machen wir's legal (Let's Make It Legal) R: Richard Sale
- 1952 - Vor dem neuen Tag (Clash by Night) R: Fritz Lang
- 1952 - Wir sind gar nicht verheiratet (We're Not Married) R: Edmund Goulding
- 1952 - Versuchung auf 809 (Don't Bother to Knock) R: Roy Baker
- 1952 - Liebling, ich werde jünger (Monkey Business) R: Howard Hawks
- 1952 - Vier Perlen (O. Henry's Full House) R: Henry Koster
- 1953 - Niagara (Film) (Niagara) R: Henry Hathaway
- 1953 - Blondinen bevorzugt (Gentlemen Prefer Blondes) R: Howard Hawks
- 1953 - Wie angelt man sich einen Millionär? (How to Marry a Millionaire) R: Jean Negulesco
- 1954 - Fluß ohne Wiederkehr (River of No Return) R: Otto Preminger
- 1954 - Rhythmus im Blut (There's No Business Like Show Business) R: Walter Lang
- 1955 - Das verflixte 7. Jahr (The seven year itch) R: Billy Wilder
- 1956 - Bus Stop (Bus Stop) R: Joshua Logan
- 1957 - Der Prinz und die Tänzerin (The Prince and the Showgirl) R: Laurence Olivier
- 1959 - Manche mögen’s heiß (Some like it hot) R: Billy Wilder
- 1960 - Machen wir's in Liebe (Let's Make Love) R: George Cukor
- 1961 - Misfits – Nicht gesellschaftsfähig R: John Huston
- 1962 - Something's Got to Give; unvollendet. R: George Cukor
Literatur (Auswahl)
Nach ihrem Tod erfährt die Monroe eine kultartige Verehrung. Es erscheinen zahlreiche Bücher über sie, darunter Marilyn von Norman Mailer, die postume Autobiografie My Story (1974), eine Marilyn-Enzyklopädie sowie der Roman Blond (2000) von Joyce Carol Oates.
- Adam Victor: Marilyn Monroe Enzyklopädie (OT: The Marilyn Encyclopedia). Könemann, Köln 2000, ISBN 3-8290-4821-1
- Ruth-Esther Geiger: Marilyn Monroe. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg
- Michael Conway, Mark Ricci: Marilyn Monroe und ihre Filme (OT: The Films of Marilyn Monroe). Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-10208-1
- Norman Mailer: Marilyn Monroe. Eine Biographie (OT: Marilyn Monroe). Droemer-Knaur, München und Zürich 1993, ISBN 3-426-75025-2
- Barbara Leaming: Marilyn Monroe. Die Biographie jenseits des Mythos (OT: Marilyn Monroe). Naumann & Göbel, Köln o.Jü#+ö,#äö#., ISBN 3-625-20397-9
- Matthew Smith: Warum musste Marilyn Monroe sterben?. Krüger, Frankfurt am Main 2003
- Luciano Mecacci: Der Fall Marilyn Monroe. Btb, 2004
Quellen
- ↑ Spoto, Donald, Marilyn Monroe - Die Biographie. München, 1994. ISBN 3453082761
- ↑ Los Angeles Times, 5. August 2005 (engl.) Miner's Account of Monroe's Death
Weblinks
- Vorlage:PND
- Vorlage:IMDb Name
- „Mrs. Kennedy, das war ihr Traum: Marilyn Monroe“ auf prisma-online.de mit aktualisierten Fernsehhinweisen
- Marilyn Monroe - Huldigungen im Netz, Stuttgarter Zeitung, Juni 2006
- Marilyn Monroe auf marilyn-online.de
- Marilyn Monroe auf glamournet.com (engl.)
- Fanseite auf ellensplace.net (engl.)
- Ihre letzte Fotoserie von Bert Stern, L'Express, 7. Juli 2006
- My Marilyn - Die Jazz-Hommage an Marilyn Monroe auf mymarilyn.com
Personendaten | |
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NAME | Monroe, Marilyn |
ALTERNATIVNAMEN | Baker, Norma Jeane |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Filmstar |
GEBURTSDATUM | 1. Juni 1926 |
GEBURTSORT | Los Angeles, Kalifornien, USA |
STERBEDATUM | 5. August 1962 |
STERBEORT | Los Angeles, Kalifornien, USA |