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Hohenstein (Witten)

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Das Berger-Denkmal auf dem Hohenstein

Der Hohenstein ist Teil des Grüngürtels der Wittener Innenstadt. Er endet am Berger-Denkmal an einer mehr als 100 m hohen schroffen Felswand die wohl verantwortlich für die Namensgebung ist. Der gleichnamige Stadtteilbezirk 19 von Witten-Mitte besteht weitgehend aus Grünflächen und ist entsprechend dünn besiedelt.

Der Hohenstein ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für alle Altersschichten. Die grosszügigen Freiflächen lassen Raum für alle Art von Aktivitäten. Hinzukommen einige einfache Freizeiteinrichtungen wie Wasserspielplatz, Tischtennisplatten u.a.. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen einige Wildfreigehege, sowie ein Lehrbienenstand. Gelegentliche Open Air Konzerte und andere Veranstaltungen runden das Angebot ab.

1913-1914 wurde das Restaurant Parkhaus Hohenstein im wilhelminischen Stil errichtet. Dieses ortsprägende Gebäude steht nach zwischenzeitlicher Nutzung als Seminarzentrum seit einigen Jahren leer.

Haarmanntempel

Über eine zentrale Sichlinie ist das Parkhaus Hohenstein mit einem etwas höher gelegenen, im Volksmund Haarmanntempel genannten, Steinpavillion verbunden. Er wurde zu Ehren des ehemaligen Wittener Bürgermeisters Gustav Haarmann von dessen Bruder errichtet.

Das Republikanerdenkmal zu Ehren der Politiker Friedrich Ebert (SPD), Matthias Erzberger (Zentrum) und Walther Rathenau (DDP) in der Nähe wurde 1926 vor 30.000 Teilnehmern enthüllt. Während der Nazidiktatur wurde das Denkmal schwer beschädig. Nach zwei Restaurationen im Jahr 1985 und 2006 ist es nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Am Fuss des Hohenstein liegt der ehemalige Hammerteich einer frühindustriellen Schmiede. Heute ist er Teil des Erholungsgebietes und dient den örtlichen Schiffsmodellbauern als Fahrgewässer. In der Nähe der Staumauer liegt ein kleiner Kinderspielplatz und ein öffentlicher Minigolfplatz.

Historie

Der Hammerteich von der Staumauer aus gesehen

Obwohl nahe der Ruhr gelegen spielte der Bezirk in früheren Zeiten keine große Rolle im Leben Wittens. Für die Landwirtschaft eignete sich der felsige Hügel nicht, deshalb wurde der Bereich früher ausschließlich zur Holzgewinnung genutzt. Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich im Bereich des Hohensteins Kötter an, die nach und nach Schneisen in den Wald schlugen, um Holz zu gewinnen. Aufgeforstet wurden diese Schneisen nicht und innerhalb weniger Jahre war der Wald fast vollständig abgeholzt.

Seine Lage etwas abseits der Stadt Witten, mit einer dennoch schon seinerzeit guten Anbindung an den Zugverkehr, ließ die Regierung der Provinz Westfalen auf dieses Gebiet aufmerksam werden. 1891 stellte die Regierung den Plan auf, auf dem Hohenstein eine große, wie es damals hieß, Irrenanstalt zu errichten. Der Magistrat der Stadt Witten war gegen diesen Plan und kam ihm dadurch zuvor, dass er das Gebiet kurzerhand mit der Begründung käuflich erwarb, einen Stadtpark anlegen zu wollen. Einen solchen gab es in der Stadt noch nicht. Der Wald wurde wieder aufgeforstet, gleichzeitig wurden große Wiesen angelegt. 1902 wurde auf dem Hohenstein das Berger-Denkmal errichtet.

Auf Initiative von Konrad-Maria Krug wurde in den 1920ern das Hohensteingelände drei Sommer lang zur größten Freilichtbühne Deutschlands.