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Dancehall

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Dancehall (auch: Dancehall Reggae) ist eine auf Reggae aufbauende Musikrichtung, die Ähnlichkeiten mit Hiphop hat. Großen Einfluss auf die jamaikanische Dancehall-Entwicklung hatte das sogenannte Toasten, eine Art des Sprechgesangs, die durch Künstler wie U-Roy bekannt wurde.

Ursprünglich bezeichnete der Begriff Dancehall Reggae keine eigenständige Stilrichtung, sondern einfach die Musik, die in den jamaikanischen Dancehalls (den Austragungsorten großer Tanzparties, der sog. Dances) gespielt wird. Da hier meist das Subgenre Ragga dominiert, wird Dancehall heute oft als Synonym für Ragga verwendet.

Beschreibung

Gesungen wird auf beatlastigen (tanzbaren) Riddims, welche im Dancehall-Bereich meist unter Verwendung von Synthesizern und Drumcomputern produziert werden und die von einem Selector (entspricht dem DJ in den USA und Europa) eines Soundsystems gemixt werden. Über die Riddims wird meist auf Patois (Patwa) gesungen, bzw. gechantet (chanting). Der Sänger wird Deejay genannt. Liegt die Spezialisierung beim Singen, werden sie auch Singjays genannt. Ein Erkennungsmerkmal ist unter anderem, dass häufig beim Singen jeweils eine Strophe mit Hilfe der immer gleichen Aussprache der letzten Silbe einer Zeile gereimt wird. Der Sprechgesang im Dancehall wird auch als Toasting oder Chatting bezeichnet und unterscheidet sich insofern vom Rap, dass nicht nur rhythmisch gesprochen wird, sondern die Reime grundsätzlich auf einem stimmhaften Ton vorgetragen werden, der zusätzlich noch durch andere Töne variiert wird bzw. auch in kleinere Melodielinien übergehen kann. Dancehall-Partys werden oft Dances oder Bashments genannt.

Texte

Im Gegensatz zum teilweise stark von der Rastafari-Religion geprägten Roots-Reggae ist Dancehall kaum religiös ausgerichtet. Ohnehin wurde der Begriff des Dancehall ursprünglich für nicht-religiösen, partyorientierten Reggae geprägt, bei dem nicht zwangsläufig "getoastet", sondern auch gesungen wurde. Ähnlich dem amerikanischen Hip Hop finden sich auch viele Sexismen und gewaltverherrlichende Texte. Auffallend im Dancehall ist auch die starke homophobe Strömung, die besonders in den letzten Jahren für einiges Aufsehen und Proteste von Schwulenorganisationen gesorgt hat. Besonders häufige und aggressive entsprechende Thematisierungen finden sich bei den bekannten Interpreten Elephant Man und T.O.K. - bereits 1992 aber rief Buju Bantons Stück Boom Bye Bye heftige Kritik hervor. Diese Homophobie ist zum Teil kulturell und religiös bedingt. In Jamaika ist Homosexualität bis heute eine Straftat.

Dancehall in Europa

Dancehall-Riddims finden seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre mehr und mehr Eingang in die europäische Musikszene, in der sich muttersprachliche Künstler, beispielsweise aus Deutschland oder Frankreich, eigenständig des Dancehalls bedienen und sich auch von den Inhalten der jamaikanischen Szene abgrenzen. Beispiele hierfür sind Künstler wie Seeed, Gentleman und P. R. Kantate.

Inzwischen hat sich Deutschland als eine der nicht-jamaikanischen Hochburgen des Dancehall etabliert, zusammen etwa mit Japan. Einige Riddims von Seeed wurden auch international bekannt, ihr "Doctor's Darling"-Riddim (ursprünglich Gregory Isaacs "Night Nurse", später: "Waterpumpee" bei Seeed" - Germaican Records) wurde von jamaikanischen Berühmtheiten wie Tanya Stephens, Sizzla und Luciano verwendet.


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Bedeutende Interpreten


Deutschland


Siehe auch

Ragga (Raggamuffin)