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Will Accooe

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Will Accooe

Willis J. Accooe (in diversen Quellen wird er fälschlich als William bezeichnet; * 1874 in Winchester, Virginia, Vereinigte Staaten; † 26. April 1904 in ) war ein bedeutender Songwriter in der Frühzeit der Entwicklung des Black Musical.

Leben

Will Accooes Eltern waren der methodistische Geistliche John Harris Accooe (1852–1920) und dessen Frau Anna (1852–1920). Da Reverend Accoe nie lange an einem Ort tätig war, erhielt Will Accoe keine normale,kontinuierliche Schulbildung. Er hatte immer Zugang zu Klavieren und Orgeln, zu denen er sich schon früh hingezogen fand. Ebenso erhielt er von den ansässigen Kirchenmusikern oft Unterricht. So wurde er bald selbst Organist an der Zoar Methodist Episcopal Church in Philadelphia und begann zu komponieren. Zu Beginn der 1890er lernte er Carl Mint (1858–1902), den Leiter des Konservatoriums in der Walnut Street in Philadelphia kennen. Dieser ermöglichte ihm das Konservatorium zu besuchen und seine Lücken seiner musikalischen Kenntnisse zu schließen und seine Technik im Spiel der Tasteninstrumente zu optimieren. Seine Ziel war eine Stelle als Organist an einer der großen Orgeln in New York. Da er aber bei mehreren Bewerbungsversuchen immer abgelehnt wurde, wendete er sich von der Kirchenmusik ab und wandte sich dem Theater zu. Auch hier fand er auf Grund seiner Hautfarbe nur bei afroamerikanischen Unternehmen Beschäftigung. So arbeitete er bald darauf bei den Puggsley’s Tennessee Warblers, einem aus Nashville stammenden Jubilee Ensembles mit Sitz in New York.[1] Ab 1896 war er musikalischer Leiter des von John William Isham (1866–1902) gegründeten Minstrel Show Ensembles John Isham's Octoroons.[1][2] Seine ersten Komposisitionen wurden imselben Jahr gedruckt,unter anderem die Black Patti Waltzes. Für die Nashville Exposition von 1897 spielte er Orgel unf komponierte den Tennessee Centennial March.[1][2] Er war einer der größten Hits von 450 gespielten Songs, die während der Ausstellung im dortigen New York Buildung von E. C. Brown aufgeführt wurden.[2] 1898 produzierte Accooe in New York gemeinsam mit Bob Cole (1868–1911) und Billy Johnson das Musical A Trip to Coontown. Es war das erste in New York von Afroamerikanern geschriebene, produzierte und aufgeführte Musical. Accooe trug dazu einige Songs bei und übernahm die musikalische Leitung.[2] Auch in andere Musicals wurden seine Songs aufgenommen. 1900 wurde er musikalischer Leiter der Musicalkompanie Williams & Walker. 1900 produzierten sie das Musical The Sons of Ham von Bert Williams (1874–1922) und George Walker (1872/73–1911).[2] Auch beim Musical Dahomey arbeiteten sie 1902 und zu Beginn 1903 noch zusammen, aber es kam wohl zu Unstimmigkeiten und Stelle des musikalischen Leiters wurdemit im weiteren Verlauf der Produktion mit James J Vaughan besetzt. Accooe produzierte im Laufe des Jahres mit anderen Partnern eine comic opera namens The Volunteers. Im Herbst 1903 erkrankte Accoe schwer und die Produktion wurde eingestellt. Er verstarb nur wenige Wochen nach seinem dreissigsten Geburtstag am 26. April 1904.[1]

Will Accooe war mit der Sängerin Alice McKay verheiratet.

Werke (Auswahl)

  • Black Patti Waltzes, 1896 Will Accooe widmete die Stücke Sissieretta Jones, die in Anlehnung an die italienische Sopranistin Adelina Patti als Black Patti bekannt war. Das Stück wurde 2012 vom Paragon Ragtime Orchestra unter der Leitung von Rick Benjamin eingespielt und auf der CD Black Manhattan Volume 2 beim Label New World Records eingespielt.
  • Tennessee Centennial March, 1897
  • A trip to Coontown, Musical, 1898. Gemeinsame Produktion mit Bob Cole und Billy Johnson
    • Chicken für Gesang und Klavier. Text: Bob Cole und Billie Johnson. Das Stück wurde von Bob Cole in A trip to Coontown gesungen. Incipit: Eph Jackson got a dead swell job. Chorus incipit: Chicken (is the best to eat). Publiziert 1899 bei Howley, Haviland & Co in New York City.[3][4]
  • The Sons of Ham, Uraufführung: 15. Oktober, 1900. Musikalische Leitung und zusätzliche Songs: Will Accooe. Seine von ihm komponierten Tanzeinlagen wurden nicht offiziell aufgeführt.
  • The Belle of Bridgeport, Uraufführung: 29. Oktober 1900. Zusätzliche Songs von Will Accooe.[5]
    • Ma dandy soldier coon für Gesang und Klavier. Das Stück wurde von May Irwin in The belle of Bridgeport am Bijou Theatre am Broadway in New York gesungen. Es erschien als Music supplement der Sonntagsausgabe des New York journal and advertiser, am 25. November 1900 auf den Seiten 5 bis 8.[6][7] Es wurde 1901 in einer Fassung für Sologesang, Chor und Klavier bei Jos. W. Stern & Co verlegt.[8]
  • The Liberty Belles, Musical, Uraufführung: 30. September 1901
    • I’d like to be a Gunnar in the Navy, Song von Will Accooe für das Musical The Liberty Belles komponiert[4]
  • Lulu. I loves yer, Lulu. Text und Musik: Will Accooe, gesungen von Jenny Eddy, publiziert bei Hugo V. Schlam, 1901[2]
  • My Samoan Beauty, Text: Arthur Trevelyan, 1901 OCLC 1117310875
  • The Cannibal King, Musical, 1901, Komponisten: Will Marion Cook und Will Accooe, Text: Bob Cole und Rosamond Johnson. Bis jetzt wurde das Musical noch nicht aufgeführt.
  • Southern blossoms, Waltzes für Klavier, publiziert bei M. Witmark & Sons, New York, 1901 OCLC 497033730
  • The hottest Coon in Dixie, uraufgeführt am 16. September 1901[9][10]
  • The phrenologist coon, Text: Ernest Hogan (1865–1909), Incipit: Of all the men of history, publiziert bei Jos. W. Stern & Co. in New York, 1901[11] Bert Williams sang das Lied und machte es in seinen Shows bekannt und spielte es am 11. Oktober 1901 bei der Victor Talking Machine Company ein. Eine weiter Einspielung des Songs folgte am 15.Januar 1903 von Silas Leachman (1859–1936) bei Victor.[Digitalisat 1]
  • Love has claimed its own, publiziert von Shapiro, Bernstein & Von Tilzer, New York, 2001 OCLC 497033668
  • In Dahomey, Musical. Es wurde am 18. Februar 1903 im New York Theatre zwischen der 44th und der 45th Street am Broadway aufgeführt. Erstellt, produziert und aufgeführt wurde es wie das Musical A Trip to Coontown nur von Afroamerikanern. Zuvor gab es bei einer Tryout-Tour schon im September 1902 eine Aufführung der Show in Stamford in Connecticut, die Accoe leitete.[12] Zwischen 1902 und 1905 wurde das Musical in London mit großem Erfolg über 1100mal aufgeführt. Zu den Mitwirkenden zählten Bert Williams, George Walker und Aida Overton Walker (1880–1914). Songs des Musicals, an denen Accooe beteiligt war, waren My Lady Frog, She’s dancing Sue und Society.[13]

Digitalisate

  1. The Phrenologist Coon als Digitalisat in der The Lester S. Levy Sheet Music Collection

Einzelnachweise

  1. a b c d William J. Zick: Will Accooe (1874-1904) Composed 'Black Patti Waltzes' (6:16) on New World Records CD 'Black Manhattan, Vol. 2' by Paragon Ragtime Orchestra. In: AfriClassical. 27. Dezember 2012, abgerufen am 15. Mai 2020 (englisch).
  2. a b c d e f Will Accooe (d. 1904). In: https://www.loc.gov. The Library of Congress, abgerufen am 15. Februar 2018 (englisch).
  3. Chicken. Howley, Haviland & Co, New York 1899 (englisch, yale.edu [abgerufen am 17. Oktober 2017]).
  4. a b Marvin McAllister: Whiting Up: Whiteface Minstrels and Stage Europeans in African American Performance. Univ of North Carolina Press, 2011, ISBN 978-0-8078-6906-2 (google.de [abgerufen am 15. Mai 2020]).
  5. Bernard L. Peterson Jr: A Century of Musicals in Black and White: An Encyclopedia of Musical Stage Works By, About, or Involving African Americans: An Encyclopedia of Musical Stage Works By, About, or Involving African Americans. ABC-CLIO, 1993, ISBN 978-0-313-06454-8 (google.de [abgerufen am 15. Mai 2020]).
  6. Ma dandy soldier coon. New York journal and advertiser, New York 25. November 1900 (yale.edu [abgerufen am 17. Oktober 2017]).
  7. Bijou Theatre (New York, N.Y.): Ma dandy soldier coon. New York journal and advertiser, New York 1900 (yale.edu [abgerufen am 15. Mai 2020]).
  8. Will Accooe, Glen MacDonough: Ma dandy soldier coon. Jos. W. Stern & Co, New York 1900 (yale.edu [abgerufen am 15. Mai 2020]).
  9. John Franceschina: Incidental and Dance Music in the American Theatre from 1786 to 1923 Volume 1. BearManor Media (google.de [abgerufen am 15. Mai 2020]).
  10. The hottest coon in Dixie. In: The Plain Speaker. Hazleton, Pennsylvania 16. November 1901, S. 4 (englisch).
  11. Jos. W. Stern & Co: The phrenologist coon. Jos. W. Stern & Co, New York (34 E. 21st St., New York) 1901 (yale.edu [abgerufen am 15. Mai 2020]).
  12. David A. Jasen, Gene Jones: Spreadin' Rhythm Around: Black Popular Songwriters, 1880-1930. Routledge, 2013, ISBN 978-1-135-50972-9 (google.de [abgerufen am 15. Mai 2020]).
  13. Thomas L. Riis: The Music and Scripts of "In Dahomey". A-R Editions, Inc., 1996, ISBN 978-0-89579-342-3 (google.de [abgerufen am 15. Mai 2020]).