Musikjahr 1573
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Liste der Musikjahre
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Weitere Ereignisse
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![]() Steffanis Oper Orlando generoso wird in Hannover uraufgeführt. |
![]() Legrenzis Balletti e Correnti a cinque stromenti wird in Venedig uraufgeführt. |

Ereignisse
<<Topthema>>
Biografisches
- Approximate formation date of the Florentine Camerata, at the salon of Count Giovanni de' Bardi (earliest record is January 14, 1573).
- Manuel Rodrigues Coelho becomes organist of Badajoz Cathedral.
- John Bull: John Bull wurde 1573 Kapellknabe an der Hereford Cathedral, wo er unter dem Domorganisten John Hodges arbeitete.
- Johannes Eccard: Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Heimatstadt Mühlhausen (1573/74) wurde er von Jakob Fugger als Organist nach Augsburg berufen.
- Johannes Flamingus: Im Januar 1573 bescheinigt er noch, das Schulgeld für sechs Cantorey Knaben erhalten zu haben; doch später im selben Jahr scheint er Schwerin verlassen zu haben, denn er wird als Kantor in Zwickau erwähnt. Sein Nachfolger in Schwerin wurde Thomas Mancinus (Menckin).
- Jacobus Florius: In den Listen der InnsbruckerHofkapelle für 1573 und 1574 war sein Name als Sänger eingetragen.
- Homer Herpol: Im Lauf des Jahres 1567 hat Herpol seine bisherige Stelle und die Stadt Freiburg (Schweiz) verlassen; die Gründe dafür sind nicht restlos geklärt. Zwar lebte er im Konkubinat und hatte auch Kinder, aber es gab auch eine Klage des Propstes Duvillard über üble Nachreden seitens der Priester. Vielleicht gehörte Herpol zu den Gegnern des Propstes und musste deshalb gehen. Brieflich bittet er Anfang 1568 mit Worten des Danks um Verzeihung und unter anderem um vier Bücher, in denen sich einige noch nicht fertig gestellte Kompositionen befänden; die übrigen Musikalien wollte er der Stadt überlassen. Er erhielt noch fünf Jahre später, am 20. Oktober 1572, ein in Freiburg ausgestelltes Zeugnis, in dem nichts über seine Vergehen enthalten ist. Herpol bekam eine neue Stelle am Liebfrauenmünster in Konstanz, nachdem das dortige Domkapitel an den Bischof, Kardinal Mark Sittich von Hohenems, am 7. Dezember 1568 diese Besetzung mitteilte. Der Komponist wurde mehrfach vom Domkapitel ermuntert, seine Werke fertigzustellen und gegen ein gutes Honorar zu übergeben. Er bekam vorübergehend zwei Pfründen, die er gegen den Empfang der ertragreicheren „Praebenda S. Barbarae“ wieder zurückgab. Letztere war für den Unterhalt der Chorknaben bestimmt; darüber hinaus erhielt er für deren Versorgung außer Naturalien noch jährlich etwa 200 Gulden. Im Herbst 1573 ist der Komponist offenbar an der Pest erkrankt und starb daran vor dem 19. Oktober des Jahres. Der Augsburger Schulrektor Valentin Rotmar, ebenfalls Schüler von Glarean, verfasste auf seinen Tod ein Gedicht und bekam für ein „Carmen in laudem defuncti Homeri“ vom Konstanzer Domkapitel ein Honorar. Noch zwei Jahre später hat dieses Kapitel von einem Kreuzlinger Schulmeister Kompositionen von Herpol gegen eine Belohnung abschreiben lassen.
- Marc’Antonio Ingegneri: Er schrieb zwei Bücher von Messen, 1573 und 1587, mindestens drei Bücher von Motetten (einige sind möglicherweise verloren gegangen), sowie acht Bücher vier- bis sechsstimmiger Madrigale.
- Simon Lohet: Vater von Simon Lohet war ein gewisser Jean de Liège, deshalb ist es auch möglich, dass Lohet in Lüttichgeboren wurde. Über die Jugendzeit und die Ausbildung des Komponisten sind keine Informationen vorhanden. Belege über seinen Lebenslauf gibt es erst, seitdem er am 14. September 1571 als Organist in die württembergische Hofkapelle in Stuttgart eingetreten ist. Weitere Organisten am Hof von Ludwig dem Frommen waren zu dieser Zeit der schon sehr alte Utz Steigleder († 1581) und Hans Franz Fries (bis 1572). Es war auch Lohets Aufgabe, die Instrumente der Hofkapelle zu verwalten. In den einschlägigen Dokumenten sind für die Jahre 1572, 1573 und 1576 Reisen des Komponisten in die damaligen südlichen Niederlande (Antwerpen) zur Beschaffung von Musikalien vermerkt, und 1581 kam es zu einer Reise nach Venedig zur Besorgung von Musikinstrumenten und Notenmaterial. Neben seinem Amt als Hoforganist wirkte Lohet als Lehrer eines größeren Schülerkreises. Zu diesem gehörte sein Sohn Ludwig Lohet (1577–1617), der später auch als Komponist wirkte, darüber hinaus der spätere Stuttgarter Stiftsorganist Wolfgang Ganß der Jüngere, Georg Stammler, der später Organist in Esslingen und Schwäbisch Gmünd wurde, und Adam Steigleder (1561–1633), der Vater von Johann Ulrich Steigleder. Zu seinen Schülern zählten auch Angehörige adeliger Familien in Württemberg. Simon Lohet wurde am 19. Dezember altersbedingt aus seinem Dienst entlassen und lebte noch nahezu zehn Jahre in Stuttgart, wo er dann am 5. Juli 1611 beigesetzt wurde.
- Florentio Maschera: Florentio Maschera lernte vermutlich bei seinem Vater Bartolomeo Maschera, der als Lateinlehrer und Pfleger der Musik am Dom von Brescia angestellt war. Unterricht, den er nach dem Zeugnis von Costanzo Antegnativon Claudio Merulo erhalten haben soll, ist anzuzweifeln, da Merula in Brescia wirkte, als Maschera in Venedig war. Sie waren vielmehr Konkurrenten um das Amt des Organisten am Markusdom in Venedig. Seine erste Anstellung erhielt Maschera als Organist im Kloster „Santo Spirito in Isola“ vor Venedig. Am 22. August 1557 wurde er mit einem Anfangsgehalt von 180 Lire Organist an der Kathedrale von Brescia, die im frühen 17. Jahrhundert durch einen barocken Neubau ersetzt wurde. Am 6. April 1573 erhielt Maschera vom Bischof von Cremona eine niedere kirchliche Weihe, die ihm vermutlich zu Einnahmen aus klerikalen Pfründen verhelfen sollte. Als sein Nachfolger wurde im Juli 1584 Costanzo Antegnati (1549–1624) eingesetzt. Maschera wird häufig in Zusammenhang mit dem in Brescia wirkenden Geigenbauer Gasparo da Salò als ausgezeichneter Gambist erwähnt. So schrieb Ottavio Rossi (1570–1630) in seinen Elogi historici di Bresciani illustri (1620), S. 497, über Maschera Nel tasteggiar le viole fù giudicato inimmitabile.
- Giovanni Battista Mosto: war der Sohn des leitenden Stadtpfeifers von Udine. Er studierte bei Claudio Merulo, dem er 1578 seine erste Madrigalsammlung „Il primo fiore della ghirlanda musicale“ widmete. Mosto hatte 1568 eine Anstellung als Zinkenist und Posaunist in der Münchener Hofkapelle unter Orlando di Lasso, kehrte aber bereits ein Jahr später nach Udine zurück und gehörte ab 1570 zu den Stadtpfeifern. 1573 erhielt er den Auftrag, die Stadtkapelle neu zu ordnen und den Chorknaben der Kathedrale das Spielen der verschiedenen Instrumente beizubringen. 1574 weilte Mosto für kurze Zeit in Venedig und reiste von dort weiter nach München. Am 6. November 1580 erhielt er den Posten des „maestro di cappella“ an der Kathedrale von Padua. Wegen seines autoritären Führungsstils wurde sein Vertrag nicht erneuert und er wechselte 1589 an die venezianische Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari. 1590 kam er in den Dienst des Prinzen Sigismund Báthory von Transsilvanien nach Weißenburg, um dort eine Hofkapelle mit italienischen Musikern zu gründen. Nach einer Türkeninvasion von 1594 verlagerte Báthory seinen Hof mitsamt der Hofkapelle nach Krakau. Noch im gleichen Jahr reiste Mosto nach Köln und trat in den Dienst des Kurfürsten und Erzbischofs Ernst von Bayern, in dessen Gefolge er in Bonn, Lüttich und Brüssel weilte. 1595 kehrte er nach Padua zurück, um erneut als Kapellmeister am Dom tätig zu werden. Erkrankt reiste er im darauf folgenden Jahr nach Weißenburg zu seiner Familie, verstarb aber während der Reise. In Prag wurden 1594 zwei Messen Mostos im Beisein Kaiser Rudolfs aufgeführt, hierzu protokollierte die Hofkammer „Johan Baptista Mosto seindt wegen 2 presentirter meßen 60 thaller bewilligt worden“. Neben vier Bänden mit eigenen Werken, finden sich zahlreiche weitere Werke Mostos in den wichtigsten Anthologien des späteren 16. Jahrhunderts. So veröffentlichte Thomas Morley 1598 in London, zwei Madrigale Mostos in seiner Sammlung „De floridi virtuosi d'Italia“. Stilistisch gehörte Mosto zur venezianischen Schule, mit einer gewissen Nähe zu Andrea Gabrieli.
- Giovanni Pierluigi da Palestrina: Als Nachfolger von Mallapert wurde Palestrina am 1. September 1551 zum magister cantorum ohne das übliche Prüfungsverfahren an der Cappella Giulia der Peterskirche in Rom berufen, möglicherweise durch Protektion des Bischofs seiner Heimatstadt Giovanni Maria Ciocchi, des späteren Papstes Julius III. (Amtszeit 1550–1555). Zumindest hat Palestrina diesem später seine erste Veröffentlichung Missarum liber primus (Rom 1554) gewidmet, ein stattliches Chorbuch, welches mit der Cantus-firmus-Messe Ecce sacerdos magnus als Huldigungskomposition beginnt. Anfang 1555 erfolgte die Ernennung Palestrinas zum Mitglied der päpstlichen Kapelle (Sixtinische Kapelle) auf Anordnung von Julius III., auch hier ohne die festgelegten Prüfungen und ohne den üblichen Beschluss der anderen Sänger. In diese Dienstzeit fiel die Veröffentlichung von Palestrinas erstem Madrigalbuch zu vier Stimmen. Nach dem Tod von Julius III. am 23. März 1555 kam es zum Pontifikat von Marcellus II., das zwar nur drei Wochen dauerte, mit seinen humanistischen und musikalisch reformerischen Impulsen aber einen deutlichen Einfluss auf Palestrina hatte (Komposition der Missa Papae Marcelli, etwa 1562). Der Nachfolger Paul IV.(1555–1559) verfügte in seinem rückwärts gewandten Reformeifer dagegen, dass die Mitglieder der Sixtinischen Kapelle nur Kleriker sein können, so dass am 30. Juli 1555 unter anderen die drei verheirateten Mitglieder, unter ihnen Palestrina, mit einer lebenslangen Rente entlassen wurden. Palestrina übernahm am 1. Oktober 1555 als Nachfolger von Orlando di Lasso die Kapellmeisterstelle der Cappella Piaan San Giovanni in Laterano, dem römischen Bischofssitz des Papstes, die finanziell und personell deutlich schlechter ausgestattet war als seine vorangegangenen Positionen. Dennoch festigte der Komponist sein Ansehen durch das Erscheinen von Madrigalen in dichter Folge in renommierten Sammeldrucken. In diese Zeit fiel auch die Komposition seiner achtstimmigen Improperien für zwei Chöre, erstmals aufgeführt am Karfreitag 1560, die einen so tiefen Eindruck hinterließen, dass Papst Pius IV. (1559–1565) eine Abschrift davon für die päpstliche Kapelle verlangte. Palestrina verließ sein Amt an der Lateranbasilika am 3. August 1560 und wurde am 1. März 1561 Leiter der Cappella Liberianaan Santa Maria Maggiore, dem Ort seiner Ausbildung, wo er etwa vier Jahre blieb. In dieser Zeit gab es 1562 im letzten Teil des Konzils von Trient (1545–1563) Diskussionen zur Liturgiereform und zur Kirchenmusik, und Palestrinas Musik stieß auf das besondere Interesse von Kardinal Rodolfo Pio da Carpi (1501–1564) und den ihn umgebenden Kreis von Konzilsteilnehmern. Palestrina widmete dem Kardinal ein Jahr später seinen liturgischen Jahreszyklus von Motetten, Motecta festorum totius anni, seinen ersten Individualdruck. Kardinal Ippolito II. d’Este, Erbauer der Villa d’Este in Tivoli, hatte den Komponisten im Sommer 1564 für drei Monate für seine großzügig besetzte Kapelle verpflichtet; ihm war Palestrinas erstes Motettenbuch (fünf- bis siebenstimmig) gewidmet. Das Trientiner Konzil hatte für die Kirchenmusik besondere ästhetische und stilistische Anforderungen beschlossen; hierzu gehörte auch im Wort-Ton-Verhältnis die unbedingte Verständlichkeit des Worts. Zur Umsetzung der Beschlüsse, zu der auch eine Reform der päpstlichen Kapelle gehörte, waren die Kardinäle Carlo Borromeound Vitellozzo Vitellibeauftragt worden. In diesem Zusammenhang wurde am 1. Februar 1565 auch das Seminario Romano als Ausbildungsstätte des Priesternachwuchses gegründet; zum musikalischen Leiter und Lehrer an dieser Anstalt wurde kurz darauf Palestrina bestellt. Am 28. April 1565 kam es im Haus von Kardinal Vitelli zu einer Anhörung, bei der die päpstliche Sängerkapelle einige neuere Messvertonungen, auch von Palestrina, vorzutragen hatte, damit die Angemessenheit des polyphonen Stils für die gottesdienstliche Musik nach den neuen Richtlinien beurteilt werden konnte. Es lässt sich vermuten, dass zu diesem Anlass auch Palestrinas Missa Papae Marcelli vorgetragen wurde. Nachdem dann am 6. Juni dieses Jahres der Ehrentitel modulator pontificus (etwa: „päpstlicher Komponist“) von Pius IV. an Palestrina verliehen wurde und dessen monatliche Pension aufgebessert wurde, ergibt sich daraus die erhöhte Bedeutung des Komponisten für die kirchenmusikalischen Reformen nach dem Konzil. Palestrina besaß inzwischen ein Ansehen von europäischem Rang. Sein zweites und drittes Messenbuch von 1567 und 1570 waren König Philipp II.von Spanien gewidmet, und Graf Prospero d’Arco, kaiserlicher Gesandter Maximilians II., verhandelte mit ihm über die Nachfolge für die vakante Kapellmeisterstelle am Wiener Hof. Der Kaiser sah sich aber letztlich nicht in der Lage, die hohe finanzielle Forderung Palestrinas zu erfüllen, weshalb dann Philippe de Monte die Stelle bekam. Nachdem Giovanni Animuccia, Kapellmeister und 1555 Nachfolger Palestrinas an der Cappella Giulia des Petersdoms, Ende März 1571 verstorben war, übernahm Palestrina diese Stelle zum zweiten Mal, nachdem nur eine Woche vergangen war. Außer den täglich zu verrichtenden Pflichten entstanden in den 1570er Jahren für ihn weitere Aufgaben. Papst Gregor XIII. (1572–1585) beauftragte in einem Erlass vom 15. Oktober 1577 den Komponisten und den Sänger Annibale Zoilo (1537–1592) mit einer Reform der Choralgesänge (Graduale Romanum); beide nahmen sofort die Arbeit auf und schlossen sie schon im nächsten Jahr ab. Allerdings ist diese Fassung nie gedruckt worden, weil insbesondere dem spanischen König Philipp II. die sprachlich-musikalischen Eingriffe in die Choräle zu weit gingen, woraufhin der Papst den Auftrag 1578 wieder zurückzog. Palestrina war auch für die Arciconfraternita della Santissima Trinità dei Pellegrini e Convalescenti aktiv, eine damalige römische Frömmigkeitsbewegung, für die er 1576 und 1578 musikalische Beiträge lieferte. Eine engere Beziehung entstand zwischen ihm und dem Hof der Gonzaga in Mantua. Herzog Guglielmo Gonzaga strebte einen gegenreformatorischen Mittelpunkt in Italien an und baute dafür in Mantua die Schlosskirche, Basilika Palatina di Santa Barbara, für die er bei Palestrina zehn Choralmessen auf der Basis einer speziell in Mantua gepflegten liturgischen Tradition bestellte. Die erste vierstimmige Alternatim-Messe erhielt er am 2. Februar 1568, die restlichen neun fünfstimmigen zwischen November 1578 und April 1579. Der Versuch, Palestrina 1583 für die Kapellmeisterstelle an der neuen Basilika zu gewinnen, scheiterte an dessen hoher Gehaltsforderung. In den ersten zehn Jahren Palestrinas im erneuerten Amt an St. Peter ereigneten sich etliche Todesfälle in seiner Familie. Sein Bruder Silla starb am Neujahrstag 1573, seine ältesten Söhne Rodolfo und Angelo 1572 und 1575, und am 22. August 1580 wurde seine Frau Lucrezia Opfer einer Virusepidemie in Rom. Im darauf folgenden Jahr 1581 starben auch noch drei seiner Enkelkinder. Dies schlug sich möglicherweise in der Zusammensetzung seines zweiten vierstimmigen Motettenbuchs nieder, welches auffallend viele Trauermusiken enthält. Palestrina entschloss sich offenbar daraufhin, Priester zu werden und ersuchte seinen Dienstherrn, Papst Gregor XIII., im Herbst 1580 um den Empfang der niederen Weihen; dies wurde bewilligt und am 7. Dezember des Jahres in der Kirche San Silvestro al Quirinale vollzogen. Im Januar 1581 erhielt er eine Pfründe an der Kirche Santa Maria in Ferentino südöstlich von Rom. Wenig später gab er die Absicht, in den Priesterstand zu gehen, wieder auf und heiratete am 28. März 1581 die wohlhabende Witwe des päpstlichen Pelzlieferanten, Virginia Dormoli. Als Inhaber eines Pelzgeschäfts legte er die Erträge umsichtig in Immobilien an. Der ältere Palestrina In seinem neuen Lebensabschnitt entfaltete Palestrina eine intensive und umfassende Kompositions- und Publikations-Tätigkeit. Eine große Zahl von Madrigalen und Motetten erschien in einer Vielzahl von Sammeldrucken, und es kamen viele bedeutende Individualdrucke heraus, wie Bücher mit Messen, Motetten und Madrigalen sowie die beiden Sammlungen mit fünfstimmigen geistlichen Madrigalen. Zu den großen zyklischen Werken seiner Spätzeit gehören auch die Hohelied-Motetten (1583/1584), die Lamentationen (1588), die Magnificat-Sammlung (1591) und die beiden liturgischen Jahreszyklen mit Hymnen(1589) und Offertorien (1593). Im Frühjahr 1593 trug er sich mit der Absicht, in seine Heimat zurückzukehren, um dort die vakante Stelle des Domkapellmeisters und Organisten bis zur regulären Wiederbesetzung zu übernehmen. Doch noch vor der Vertragsunterzeichnung erkrankte Palestrina Anfang 1594 schwer und starb am Morgen des 2. Februar. Er wurde in einer Gruft von St. Peter beigesetzt, in der schon andere Familienmitglieder ruhten. Sein Grab trägt die Inschrift Musicae princeps („Fürst der Musik“). Sein Nachfolger im Amt des Leiters der Cappella Giulia wurde am 12. März Ruggiero Giovannelli, und die Position eines Komponisten an der päpstlichen Kapelle ging am 3. April 1594 an Felice Anerio
- Leonhard Paminger: Paminger hinterließ neben theologischen Traktaten und Übersetzungen antiker Komödien ein sehr umfangreiches kompositorisches Werk, das seine Söhne Sophonias und Sigismund in den Jahren zwischen 1573 und 1580 herausgaben. In dieser, nur in wenigen Exemplaren überlieferten Edition der „Cantiones ecclesiasticae“ haben sich etwa 700 kirchenmusikalische Vokalwerke Pamingers erhalten, darunter die Vertonung des fast vollständigen Psalters.
Eröffnungen
Gründungen
Uraufführungen
Bühnenwerke
Oper
- Komponist – Musikalisches Werk
Schauspielmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Ballettmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Oratorium
- Komponist – Musikalisches Werk
Operette
- Komponist – Musikalisches Werk
Musikalische Werke
Chormusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Filmmusik
- Christian Hollander
- Tricina (dreistimmige Instrumentalsätze)
- „Triciniorum, quae cum vivae voci, tum omnis generis instrumentis musicis commodissime applicari possunt, fasciculus“, München 1573
- Tricina (dreistimmige Instrumentalsätze)
- Jacobus de Kerle
- Motetten, Hymnen und Psalmen
- „Liber modulorum sacrorum“ zu vier bis sechs Stimmen, München 1573
- „Liber motettorum“ zu vier bis sechs Stimmen, München 1573
- Motetten, Hymnen und Psalmen
- Tiburtio Massaino
- Geistliche Werke
- Concentus in universos psalmos … in vesperis omnium festorum per totum annum frequentatos, cum 3 Magnificat, 5, 9vv (1576 and 1588)
- Motectorum liber primus, 5, 6vv (1576)
- Missae liber primus: Missa ‘Rorate coeli’, Missa ‘Nuncium vobis’, Missa ‘Omnes gentes’, 5, 6vv (1578)
- Sacri cantus … liber secundus, 5vv (1580)
- Psalmi omnes ad vesperas per totum annum decantandi, una cum Magnificat, 8vv (1587)
- Secundus liber missarum, 5vv (1587)
- Motectorum … liber tertius, 5vv (1590)
- Liber primus cantionum ecclesiasticarum, 4vv (Prague, 1592; 1580 edn cited in FétisB); ed. In DTÖ, cx (1964)
- Sacrae cantiones … liber primus, 6vv (1592)
- Sacri modulorum concentus, 6–10, 12vv (1592)
- Primus liber missarum, 6vv (1595)
- Sacrae cantiones … liber secundus, 6vv (1596)
- Tertius liber missarum, 5vv (1598)
- Motectorum liber quartus, 5vv (1599)
- Musica super Threnos Ieremiae prophete in maiori hebdomada decantandas, 5vv (1599)
- Missarum liber primus, 8vv (1600)
- Sacrae cantiones … liber tertius, 6vv (1601)
- Sacri modulorum concentus, 8–10, 12, 15, 16vv, op. 31 (1606)
- Musica per cantare con l'organo, 1–3vv, org, op. 32 (160719)
- Sacrarum cantionum liber primus, 7vv, bc (org), op. 33 (1607)
- Quaerimoniae cum responsoriis infra hebdomadam sanctam concinendae, et passiones pro Dominica Palmarum, & feria sexta, 5vv (1609)
- Weltliche Werke
- Il primo libro de madrigali, 4vv (1569)
- Il primo libro de madrigali, 5vv (1571)
- Il secondo libro de madrigali, 4vv (1573)
- Il secondo libro de madrigali, 5vv (1578)
- Trionfo di musica … libro primo, 6vv (15793)
- Il terzo libro de madrigali, 5vv (1587)
- Il quarto libro de madrigali, 5vv (1594)
- Madrigali … libro primo, 6vv (1604)
- Il secondo libro de madrigali, 6vv (1604)
- Claudio Merulo
- Tastenmusik (Orgel, Kielinstrumente)
- Ricercari d'intavolatura d'organo (1567)
- Messe d'intavolatura d'organo (1568)
- Canzoni d'intavolatura d'organo, fatte alla francese: Libro I (1594), Libro II (1606, posthum), Libro III (1611, posthum)
- Toccate d'intavolatura d'organo: Libro I (1598), Libro II (1604)
- Vokalmusik
- Madrigali a 5: Libro I (1566), Libro II (1604)
- Madrigali a 4 (1579)
- Madrigali a 3 (1580)
- Mottetti a 5 (Sacrae Cantiones): Libro I (1573), Libro II (1578)
- Mottetti a 6: Libro I (1583), Libro II (1593), Libro III (1605, posthum)
- Mottetti a 4 (1584)
- Sacrorum concentuum… (1594), darin Motetten zu 8, 10, 12, 16 Stimmen
- Missarum 5 vocum (1573), darin: Missa Benedicta es coelorum Regina, Missa Susanne un giour, Missa Oncques Amour, Missa Aspice Domine
- Misse due… (1609, posthum), darin: 2 Messen (zu 8 bzw. 12 Stimmen) und Litaniae Beatae Mariae Virginis (8-stimmig)
außerdem (instrumental oder vokal):
- Ricercari da cantare a 4 voci: Libro I (1574), Libro II (1607, posthum), Libro III (1608, posthum)
- Philippe de Monte
- Messen
- Missa ad modulum „Benedicta es“ zu sechs Stimmen, Antwerpen 1579
- Liber primus [7] missarum zu fünf, sechs und acht Stimmen, Antwerpen 1587
- Missa „Anchor che col partire“ zu vier Stimmen, nur Tenor erhalten
- Motetten und verwandte Gattungen
- Sacrarum cantionum […] liber primus zu fünf Stimmen, 1572
- Sacrarum cantionum […] liber secundus zu fünf Stimmen, 1573
- Sacrarum cantionum […] liber tertius zu fünf Stimmen, 1574
- Libro quarto de motetti zu fünf Stimmen, 1575
- Sacrarum cantionum […] liber quintus zu fünf Stimmen, 1579
- Sacrarum cantionum […] liber sextus zu fünf Stimmen, 1584, verschollen
- Sacrarum cantionum […] liber primus 6 zu zwölf Stimmen, 1585
- Sacrarum cantionum […] liber secundus zu sechs Stimmen, 1587
- Sacrarum cantionum […] liber primus zu vier Stimmen, 1596
- Sacrarum cantionum […] liber septimus zu fünf Stimmen, 1600
- 28 weitere Motetten zu 3 bis sechs Stimmen im Florilegium musicum motectorum, Bamberg 1631
- 3 Oden im Florilegium musicum motectorum, Bamberg 1631
- 2 Litaneien im Florilegium musicum motectorum, Bamberg 1631
- Geistliche Madrigale
- Il primo libro de madrigali spirituali zu fünf Stimmen, 1581
- Il primo libro de madrigali spirituali zu sechs Stimmen, 1583
- Il secondo libro de madrigali spirituali zu sechs bis sieben Stimmen, 1589
- Il terzo libro de madrigali spirituali zu sechs Stimmen, 1590
- „Eccellenze di Maria vergine“ zu fünf Stimmen, 1593 (nur Alt, Bass und Quintus überliefert)
- Weltliche Madrigale
- Madrigali […] libro primo zu fünf Stimmen, Rom 1554
- Il primo libro de madrigali zu vier Stimmen, 1562
- Il secondo libro de madrigali zu fünf Stimmen, 1567
- Il promo libro de’ madrigali zu sechs Stimmen, 1569 (Erstdruck verschollen)
- Il secondo libro delli madrigali zu sechs Stimmen, 1569
- Il secondo libro delli madrigali zu vier Stimmen, 1569
- Il terzo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1570
- Il quarto libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1571
- Madrigali […] libro quinto zu fünf Stimmen, 1574
- Il sesto libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1575
- Il terzo libro de madrigali zu sechs Stimmen, 1576
- Il settimo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1578
- Il quarto libro de madrigali zu sechs Stimmen, 1580
- L’ottavo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1580
- Il nono libro de madrigali zu fünf Stimmen, 1580
- Il decimo libro delli Madrigali zu fünf Stimmen, 1581
- Il quarto libro de madrigali zu vier Stimmen, 1581
- Il primo libro de madrigali zu drei Stimmen, 1582
- Il quinto libro de madrigali zu sechs Stimmen, 1584
- Il terzo libro de madrigali zu vier Stimmen, 1585 (Erstdruck verschollen)
- L’undecimo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1586
- Il duodecimo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1587
- Il terzodecimo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1588
- Il quartodecimo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1590
- Il sesto libro de madrigali zu sechs Stimmen, 1591
- Il settimo libro de madrigali zu sechs Stimmen, 1591, verschollen
- Il quintodecimo libro de madrigali zu fünf Stimmen, 1592
- Il sestodecimo libro de madrigali zu fünf Stimmen, 1593
- L’ottavo libro de madrigali zu sechs Stimmen, 1594
- Il decimosettimo libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1595
- Il decimottavo libro de madrigali zu fünf Stimmen, 1597
- Il decimonono libro delli madrigali zu fünf Stimmen, 1598
- La fiammetta […] libro primo zu sieben Stimmen, 1599
- Musica sopra Il pastor fido […] libro secondo zu sieben Stimmen, 1600
- Il nono libro di madrigali zu sechs Stimmen, 1603, verschollen
- 54 weitere Madrigale in verschiedenen Sammlungen, 1558–1601
- 1 drittes Madrigalbuch zu sieben Stimmen, erwähnt bei Alfred Einstein (1949), verschollen
- Chansons
- „Sonetz de Pierre de Ronsard […] mis en musique“ zu fünf bis sieben Stimmen, Paris / Löwen 1575
- 22 Chansons zu vier bis sechs Stimmen in verschiedenen Sammlungen, 1567–1597
- Messen
Funk- und Fernsehmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Instrumentalmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Jazzmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Kammermusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Kirchenmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Klaviermusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Lied
Kunstlied
- Komponist – Musikalisches Werk
Volkslied
- Komponist – Musikalisches Werk
Nationalhymnen
- Komponist – Musikalisches Werk
Orchestermusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Orgelmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Populärmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Tanzmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Unterhaltungsmusik
- Komponist – Musikalisches Werk
Vokalmusik
- Jacobus Florius
- „Modulorum aliquot tam sacrorum quam prophanorum cum tribus vocibus“ zu drei Stimmen, Löwen 1573
Choreografien
- Choreograf – Choreografie
Instrumentenbau
- Instrumentenbauer – Instrument
Libretti
- Librettist – Libretto
Publikationen
- Cipriano de Rore, Sacrae cantiones (pub. by Pierre Phalèse)
Sonstiges
- Sonstiges
Geboren
- January 31
- Ambrosius Metzger, German composer and Meistersinger
- Giulio Cesare Monteverdi (baptized), Italian composer, younger brother of Claudio Monteverdi
- February 22 – Gemignano Capilupi, Italian composer
- July 19 (baptized) – Inigo Jones, English stage designer and architect (died 1652)
- date unknown
- Francesco Colombini, Italian composer and organist
- Benedikt Faber, German composer
- Juan de Palomares, Spanish composer and guitarist
- Alessandro Striggio the younger, Italian composer
- probable – Géry de Ghersem, Flemish composer and singer (died 1630)
- Cesarina Ricci de Tingoli, Italian composer.
- January 31
Gestorben
- 25. August: Erdmann Kopernikus, deutscher Dichter, Komponist, Jurist (* unbekannt)
- Oktober: Cornelis Boscoop, niederländischer Organist, Sänger und Komponist (* 1525 oder 1531)
- Oktober: Homer Herpol, franko-flämischer Komponist, Kapellmeister, Kantor und Kleriker (* um 1510)
Genaues Todesdatum unbekannt
- Pierre Phalèse, flämischer Musikverleger (* um 1510)
Gestorben nach 1573
- Krzysztof Borek, polnischer Komponist (* um 1520)
- March 15 (or earlier) – Christopher Tye, English composer (born c1505)
- November 17 – Joannes Pionnier, French composer
- December 7 – John Thorne, English composer and poet
- December 27–December 31 – Firmin Lebel, French chorus director and composer
- date unknown
- Johannes Claux, Flemish composer
- Melchior Kreisstein, German music printer
- Gislain Manilius, Flemish music printer
- Pierre Phalèse the Elder, Flemish music publisher
- probable – Alfonso dalla Viola, Italian composer and instrumentalist
Siehe auch
Weblinks
Commons: Musik 1573 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Opernlibretti 1573 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien