Jeremy Steig
Jeremy Steig (* 23. September 1942 in New York City) ist seit den 60er Jahren einer der profiliertesten Jazz-Flötisten und einer der Initiatoren des Jazz-Rock. Er ist mit Herbie Mann, Chris Hinze, James Newton, Paul Horn einer der wenigen Jazzmusiker, die dieses Instrument ausschließlich oder als Hauptinstrument spielen, neben einer Unzahl von Saxophonisten, die die Querflöte als Nebeninstrument einsetzen und z.T. aber dennoch stilbildende Beiträge auf diesem Instrument lieferten (Frank Wess, Eric Dolphy, Roland Kirk, James Moody, Sahib Shibab, Sam Rivers, Dave Liebman).
Leben
Jeremy Steig wurde 1942 in Greenwich Village (New York) geboren. Sein Vater William Steig war ein bekannter Cartoonist (u.a. Schöpfer der Filmfigur Shrek), seine Mutter Liza Steig (Schwester von Margaret Mead) war die Leiterin der Kunstabteilung am Lesley College. Auch Jeremy Steig arbeitet als Maler und Grafiker. Mit 6 Jahren begann er Blockflöte zu spielen, wechselte im Alter von 11 zur Querflöte und hatte seine ersten Auftritte mit 15 Jahren während seiner Schulzeit an der High School of Music and Art. Dort begann auch die bis heute anhaltende Zusammenarbeit mit seinem Schulfreund Eddie Gomez (b). Er studierte Flöte bei Paige Brook, damals Flötist der New York Philharmonic. Die erste Schallplatte "Flute Fever" mit Danny Zeitlin (p) erschien 1963. Dieses Mainstream-Album fand eine Fortsetzung in der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Pianisten Bill Evans. Aus dieser Zeit stammt das Album "What’s New" (1969). Seine erste eigene Band „Jeremy and the Satyrs“ war eines der ersten Jazz-Rock-Ensembles.
Steig hat mit einer stilistisch weitgefächerten Zahl von Musikern gespielt und Schallplattenaufnahmen gemacht, darunter Jimi Hendrix, Johnny Winter, Big Joe Williams, Junior Wells, Eddie Gomez, Art Blakey, Paul Bley, Joe Chambers, Jan Hammer, Joachim Kühn, Paul Winter, Jim Hall, Richie Beirach, Tim Hardin,Yoko Ono, Ray Mantilla, Toto Blanke und Tommy Bolin.
Sein aktuelles Ensemble besteht neben ihm aus Vic Juris, Cameron Brown and Anthony Pinciotti.
Jeremy Steig spielt alle relevanten Mitglieder der Querflötenfamilie von Piccolo bis Bass-Querflöte; auf den Platten um 1970 ist er auch auf Bambusflöten zu hören. Sein Ton ist unverkennbar durch die gezielte Arbeit mit Luftgeräuschen und Überblastechniken. Auch setzte er elektronische Effektgeräte (z.B. Wah Wah, Ring-Modulator) ein.
Diskografie (Auswahl)
- 1963 Flute Fever (Columbia)
- 1968 Jeremy & The Satyrs (Reprise)
- 1969 Legwork (Solid State)
- 1969 This Is Jeremy Steig (Solid State)
- 1969 What’s New (m. Bill Evans- Verve)
- 1970 Wayfaring Stranger (Blue Note)
- 1970 Energy (Capitol)
- 1973 Johnny Winter: Still Alive and Well
- 1974 Flute Summit (m. James Moody, Sahib Shibab, Chris Hinz - Atlantic)
- 1976 Outlaws (Enja)
- 1977 Crawl Space (m. Art Farmer)
- 1978 Lend Me Your Ears (CMP)
- 1978 Music for Flute & Double-Bass (CMP)
- 1980 Rain Forest (CMP)
- 1992 Jigsaw Joe (Triloka)
- 2003 JAM
- 2004 IMPROVISED
- 2005 flute on the edge
Vollständige Diskographie hier
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Steig, Jeremy |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jazzflötist |
GEBURTSDATUM | 23. September 1942 |
GEBURTSORT | New York City, New York, USA |