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Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande

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Unterzeichnung der Kapitulationserklärung am 4. Mai 1945 in einem Zelt auf dem Timeloberg durch Admiral von Friedeburg und Feldmarschall Montgomery
1995 am Rande des Timeloberges aufgestellter Gedenkstein, 50 Jahre nach der Unterzeichnung der Kapitulation

Die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande war eine Teilkapitulation der Wehrmacht am Ende des Zweiten Weltkriegs. Sie war bedingungslos und enthielt die Zusage, die Kampfhandlungen gegenüber den alliierten Streitkräften in den genannten Gebieten zu beenden. Die Kapitulation wurde nach Verhandlungen am 4. Mai 1945 um 18 Uhr auf dem Timeloberg nahe Wendisch Evern bei Lüneburg unterzeichnet. Sie trat am 5. Mai um 8 Uhr in Kraft. Unterzeichnet wurde die Kapitulationsurkunde von einer deutschen Delegation unter Leitung von Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg gegenüber dem britischen Feldmarschall Bernard Montgomery. Der Teilkapitulation folgte die am 8. Mai 1945 in Kraft getretene bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht.

Verlauf

Nach der Einnahme von Lüneburg durch britische Truppen am 18. April 1945 nahm der Oberbefehlshaber der 21st Army Group Bernard Montgomery sein Hauptquartier auf einem Bauernhof in Oedeme. Später richtete er es bei Wendisch Evern auf dem etwa 79 Meter hohen Timeloberg, der auf dem Areal eines Truppenübungsplatzes lag, ein, wo er einen Wohnwagen bezog.

Am 3. Mai traf im nahe gelegenen Häcklingen eine deutsche Verhandlungsdelegation am Hauptquartier des Oberbefehlshabers der britischen 2. Armee Miles Dempsey in der Villa Möllering ein. Sie wurde zu Montgomery auf dem Timeloberg verwiesen. Die Delegation stand unter dem Vorsitz des neuen Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Hans-Georg von Friedeburg. Ihr gehörten General Eberhard Kinzel, Konteradmiral Gerhard Wagner, Oberst i. G. Fritz Poleck und Major i. G. Jochen Friedel an. Die Delegation war durch den letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz, der sich mit der letzten Reichsregierung nach Flensburg-Mürwik abgesetzt hatte, mit den Verhandlungen für eine deutsche Teilkapitulation beauftragt worden. Dadurch sollte erreicht werden, dass die Briten zivile Flüchtlinge aus dem Osten in das von den Westalliierten besetzte Gebiet durchlassen und sich ergebenden deutschen Soldaten die Übernahme in die westliche Kriegsgefangenschaft ermöglicht werden. Montgomery lehnte das deutsche Angebot ab und forderte stattdessen eine bedingungslose Kapitulation.