Dieter Mennekes
Dieter Mennekes (* 20. September 1940 in Kirchhundem; † 30. April 2020[1]) war ein deutscher Unternehmer und Umweltschützer, der als erster privater Waldbesitzer eine größere Waldfläche zur Wildnis im Sinne des Naturschutzes deklarierte.
Leben und Wirken
Herkunft
Dieter Mennekes wurde 1940 als ältester Sohn des Elektromeisters Aloys Mennekes in Kirchhundem geboren. Fünf Jahre zuvor hatte sein Vater einen Elektrohandwerksbetrieb im Elternhaus in Hofolpe gegründet. Nach Kriegsende stellte die Firma einen patentierten elektrischen Feueranzünder sowie Stecker für verschiedene Zwecke her. Bis 1976, dem Todesjahr des Firmengründers, beschäftigte die Firma bereits 250 Mitarbeiter.[2]
Unternehmer der Elektrotechnik
Dieter Mennekes, diplomierter Wirtschaftsingenieur, übernahm 1975 zusammen mit dem jüngeren Bruder Walter die Geschäftsführung des väterlichen Betriebes. Gemeinsam wurde das Unternehmen mit Firmensitz in Kirchhundem zu einem der bekanntesten deutschen Unternehmen der Elektrotechnik ausgebaut. Heute ist die Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG weltweit führender Hersteller von CEE-Drehstromsteckern, die bereits 2014 einen Umsatz von 130 Mio. Euro erzielte.[3] Dieter Mennekes schied 1992 aus der Geschäftsführung aus und verkaufte seine Firmenanteile an den Bruder Walter, der seither Eigentümer und Gesellschafter des Unternehmens ist.
Engagement als Naturschützer
Dieter Mennekes erwarb beachtliche Waldflächen und gründete Forstbetriebe in Südwestfalen und Brandenburg mit dem Ziel, naturnahe Wälder auf einer Fläche von 3500 Hektar zu gestalten.
Mit seiner 1999 gegründeten Umweltstiftung wurde Mennekes weit über seine Heimatregion bekannt.[4] Durch die Investition erheblicher Teile seines Privatvermögens unterstützte er Naturschutzprojekte im Sauerland, im Wittgensteiner Land sowie in Brandenburg. Er gehörte zu den wichtigsten Unterstützern des Alternativen Nobelpreises.[5]
Sachbeschädigung als Protestaktion
Nach der Abholzung einer Birkenallee in Würdinghausen am 28. November 2013 besprühte Mennekes am 7. Dezember die Fassade des Kirchhundemer Rathauses mit der Aufschrift „Birkentöter“ und bekannte sich gleichzeitig pressewirksam zu seiner Tat. Unabhängig von einer strafrechtlichen Klärung schlossen die Gemeinde Kirchhundem und Mennekes im Januar 2014 einen Vergleich, in dem sich Mennekes nochmals zur Rechtswidrigkeit seiner Tat bekannte und die Gemeinde einräumte, mit dem Kahlschlag der gesunden Bäume falsch gehandelt zu haben. Gleichzeitig einigte man sich auf eine Wiederherstellung der Allee mit Baumpatenschaften und gegenseitiger Kostenbeteiligung.[6]
Herstellung einer Naturwaldzelle.
2014 deklarierte er als erster deutscher Privatwaldbesitzer seine 350 Hektar große Waldfläche in der Nähe des zu Bad Laasphe gehörigen Ortes Heiligenborn zur Wildnis im Sinne des Naturschutzes.[7]
Auszeichnungen
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeige Dieter Mennekes (FAZ). Abgerufen am 8. Mai 2020 (deutsch).
- ↑ MENNEKES Historie - die Erfolgsgeschichte. Abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
- ↑ Handelsblatt, Nr. 133 vom 15. Juli 2014, S. 20.
- ↑ Dieter Mennekes-Umweltstiftung | IM. Abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ Nachrichten. Abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
- ↑ Volker Eberts: Streit um Birkenallee ist beigelegt. 13. Januar 2014, abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
- ↑ Christoph Vetter: Unternehmer Dieter Mennekes - Wildnis statt Millionen. 19. April 2014, abgerufen am 8. Mai 2020 (deutsch).
- ↑ Dieter Mennekes erhält die NABU-Waldmedaille 2018. Abgerufen am 7. Mai 2020.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mennekes, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer und Umweltschützer |
GEBURTSDATUM | 20. September 1940 |
GEBURTSORT | Kirchhundem |
STERBEDATUM | 30. April 2020 |