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Kölleda

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Stadtwappen der Stadt Kölleda Deutschlandkarte, Position von Kölleda hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sömmerda
Fläche: 31,28 km²
Einwohner: 5.767 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 191 Einwohner je km²
Höhe: 145 m ü. NN
Postleitzahlen: 99625
Vorwahl: 03635
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: SÖM
Gemeindeschlüssel: 16 0 68 034
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
99625 Kölleda
Offizielle Website: www.koelleda.de
E-Mail-Adresse: sb_koelleda@web.de
Politik
Bürgermeister: Frank Zweimann (CDU)

Kölleda ist eine Stadt in Thüringen im Landkreis Sömmerda. Sie liegt 10 km östlich von Sömmerda und 24 km nördlich von Weimar. Aufgrund des großen Pfefferminzanbaus trägt die Stadt den Beinamen "Pfefferminzstadt".

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Kölleda hat eine zentrale Lage im Thüringer Becken.

Nachbargemeinden

Zur Verwaltungsgemeinschaft Kölleda gehören Schillingstedt (Norden), Beichlingen (Norden), Großmonra (Osten), Ostramondra (Osten), Großneuhausen (Süden) und Kleinneuhausen (Süden). Im Westen grenzt die eigenständige Gemeinde Sömmerda an Kölleda.

Geschichte

Rathaus
Das Backleber Tor

Kölleda wurde (als Dorf Collide) im Jahre 786 erstmalig urkundlich erwähnt. Mit der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht entstand ein ausgeprägtes Marktwesen, was dazu führte das im Jahre 1392 das Stadtrecht von Friedrich von Beichlingen verliehen wurde. Im Jahre 1815 wurde die Stadt preußisch und später im Jahre 1824 wurde sie zur Kreisstadt des neu eingerichteten Kreises Eckartsberga. Das Jahr 1824 markierte zudem den Beginn des Anbaus medizinischer Kräuter, hier besonders Pfefferminze, was Kölleda den Beinamen "Pefferminzstadt" brachte. Im Jahre 1848 kommt es zu einer Revolution in Kölleda, Bürgerwehreinheiten setzen sich gegenüber preußischem Militär durch und zwingen die Soldaten zum Rückzug aus der Stadt. Durch den Bau der "Finne-Bahn" im Jahre 1914 wird Kölleda zum Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt. Trotz eines schweren Luftangriffs im Jahre 1944 auf den Flugplatz in Kölleda bleibt die Innenstadt während des Krieges verschont und wird kampflos am 11. April 1945 an die Amerikaner übergeben. Die Regierung von Sachsen-Anhalt beschließt 1950 die Umbenennung des Kreis Eckartsberga in Kreis Kölleda, Battgendorf wird eingemeindet. Aufgrund der Gebietsreform 1952 verliert Kölleda wieder seinen Kreisstatus und gehört seitdem zum Landkreis Sömmerda.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 31. Dezember 1994):

Von den 5767 Einwohnern im Jahre 2005 waren 2832 männlich und 2935 weiblich.

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Einwohnerentwicklung der Stadt Kölleda von 1994 bis 2005


Politik

Bürgermeister

Bei der Kommunalwahl 2006 ist der hauptamtliche Bürgermeister Frank Zweimann (CDU) mit einem Anteil von 64,9% der Stimmen gewählt worden.

Wappen

Datei:Kolledawappen.jpg

Auf dem Wappen von Kölleda ist St. Wippertus abgebildet, welcher der Schutzpatron der Stadt ist. St. Wippertus ist nach rechts gewand, hält in seiner rechten Hand Trauben und in seiner linken Hand einen goldenen Stab. Unter St. Wipptertus befindet sich ein schwarzes Wappen welches einen goldenen Ast eines Eichenbaums mit drei Blättern darstellt.

Städtefreundschaft

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Heimatmuseum Kölleda beschäftigt sich in seiner Ausstellung mit der Geschichte Kölledas. Gegenstände der Ausstellungen sind u.a. Ofenplatten, Präparationen heimischer Tiere, Gesteine, Bodenfunde, alte Gebrauchsgegenstände, Stadtgeschichte, Kölledaer Persönlichkeiten, Heil- und Gewürzkräuter und alte Obstsorten.

Im Backleber Tor erlebt man sehr eindrucksvoll wie der Alltag der Luftwaffensoldaten sowie das Leben und Leiden der Zivilbevölkerung während des 2. Weltkrieges war. Neben verschiedenster Flugzeugtechnik aus dieser Zeit, wird anhand von Einzelschicksalen der Wahnsinn und damit die Sinnlosigkeit dieses Krieges dokumentiert. Persönliche Habseligkeiten von Flugzeugführern und deren Besatzungen, die bei Flugzeugbergungen in der Nähe von Brücken, Ottmannshausen und Kahlwinkel gefunden wurden, sind ebenso zu sehen, wie u.a. ein abgeworfener und zum Paddelboot umgebauter Flugzeug-Zusatztank. Auch der Motor einer im August 2000 geborgenen Messerschmitt Bf 109 ist zu sehen. Neben Bild- und Textdokumentationen zu Flugzeugabstürzen in Mitteldeuschland komplettieren Biographien einstiger Luftwaffenangehörigen aus der näheren Umgebung diese Präsentation.

Das Funkwermuseum Kölleda gibt einen Überblick zur Entwicklung der Informations- und Computertechnik in den vergangenen 150 Jahren bis zur Gegenwart. Dies betrifft sowohl die Technikentwickung an sich als auch in Kölleda und der Region. Vor allem soll verdeutlicht werden, wie Forscher, Konstrukteure und Arbeiter diese Technik geschaffen haben, wie sie von den Menschen genutzt wurde und auch in der Zukunft sinnvoll angewendet werden kann.

Zudem befindet sich auch ein Turmuhrenmuseum in der Battgendorfer Straße.

Bauwerke

Die St. Wippertikirche, auch Wippertuskirche genannt, wurde vor 1404, etwa in der Zeit als Kölleda die Stadtrechte verliehen bekommen hat, als Stadtkirche erbaut. Sie ist ein ursprünglich gotisches Bauwerk. Die Inschrift über der Kirchtür, die dem Marktplatz zugewandt ist, benennt die Einweihung im Jahre 1496. Die Jahreszahl 1542 über der alten Sakristeitür hält den Wiederaufbau der Kirche, nachdem sie 1538 abgebrannt war, und die Einführung der Reformation fest.

Im Jahre 1266 baute man an Stelle der zu klein gewordenen Peter-Paul-Kirche eine neue Klosterkirche, die dem Täufer Johannes geweiht wurde, die Kirche St. Johannes. In der Nordwand des Chorraumes, der einfach gebauten Kirche, befindet sich ein Bogen, in dem der Sitzplatz der Nonnen war. Etwa um 1462 bekam die Kirche einen freistehenden Turm, welcher südlich der Kirche stand. Den heutigen Turm erbaute man im Jahre 1825. Ein Grabdenkmal wurde 1393 der Helene Gräfin von Beichlingen und ihren beiden Kindern gewidmet.

Weitere sehenswerte Bauwerke sind der Marktplatz mit Brunnen und Schutzpatron "St. Wippertus", das Backlebener Tor, das Funkwerkmuseum und das Schloss Beichlingen.

Sport

In Kölleda befindet sich das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, welches Platz für 6000 Zuschauer bietet.

Kölleda besitzt zusätzlich ein Schwimmbad namens Streitseebad. Das Streitseebad Kölleda, welches 1958 eröffnet wurde hat ein 50 m Becken mit 6 Bahnen, einen Kinderspielplatz und eine große Liegewiesen mit FKK Bereich. In der Saison gibt es im Streitseebad alle 3 Wochen "Open Air" Veranstaltungen.

Auflistung der Sportvereine in Kölleda:

  • Sportverein "Funkwerk Kölleda" e.V.
  • Kegelverein
  • Sportfischerverein
  • Motorsportclub Kda. e.V.
  • Wippertus Schützen e.V.
  • Kölledaer Schützenverein 1990 e.V.
  • MSC Kölleda 03 e.V. im ADAC
  • Kölledaer Sportverein "90" e.V.

Regelmäßige Veranstaltungen

Zu Ehren des Schutzpatrons St. Wippertus wird alljährlich das Wippertusfest gefeiert. Im Mai 2006 fand das mittlerweile 15. Wippertusfest statt. Traditionell befindet sich das Festgelände rund um das Rathaus und den Wippertusbrunnen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Aus der Entwicklung der Stadt haben sich folgende traditionelle Wirtschaftsbereiche entwickelt:

  • Landwirtschaft
  • Handwerk
  • Elektrotechnik/Elektronik
  • Baugewerbe
  • Zulieferer der Bauindustrie
  • Metallverarbeitung

Im Bereich der Landwirtschaft wird seit der Wende fast ausschließlich Pflanzenbau betrieben. In der Stadt Kölleda und ihren Ortsteilen sind ca. 175 kleinere und mittelständige Unternehmen registriert und vorwiegend in den o.g. Branchen tätig. Zunehmende Bedeutung haben in den letzten Jahren die Zweige Elektrotechnik/ Elektronik und die Metallverarbeitung erlangt. In diesen Branchen wurden auf dem Gewerbegebiet Kölleda – Kiebitzhöhe seit 1995 zahlreiche Unternehmensinvestitionen getätigt.

Kölleda ist Sitz des börsennotierten Unternehmens Funkwerk AG.

Verkehr

Der Bahnhof der Stadt

Kölleda ist durch die Bundesstraßen B 85 und B 176 an das Fernstraßennetz der Bundesrepublik Deutschland angebunden. Seit Dezember 2002 ist Kölleda auch über den Teilabschnitt der Bundesautobahn A 71 (Autobahnkreuz Erfurt) erreichbar.

Durch zwei Haltestellen an der Regionalstrecke StraußfurtGroßheringen („Pfefferminzbahn“) ist die Stadt Kölleda gut an das regionale und überregionale Schienennetz des Landes angebunden. Vom Bahnhof Kölleda führt ein separates Industriegleis auf das Gewerbe- und Industriegebiet der Stadt.

Die Stadt Kölleda verfügt über einen Verkehrslandeplatz mit einer zulässigen Lande- und Startmasse von 5,8 t. Der Flugplatz Dermsdorf verfügt über einen Tower sowie zwei ausgebaute Graslandepisten.

Ansässige Unternehmen

  • MDC Power GmbH - Produktion von Motoren für Mitsubishi und DaimlerChrysler
  • Elektronikindustrie (Funkwerk Kölleda - Weltmarktführer in Zugfunkausrüstungen)
  • Spezialkulturenanbau - größtes Pfefferminzanbaugebiet Mitteleuropas.

Schulen und Bildungseinrichtungen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • Paul Lauerwald: Die Pfefferminz- und Finnebahn Straussfurt - Kölleda - Laucha/Grossheringen, 1997, 78 Seiten, ISBN: 3-980-47983-8

Sonstiges

Bilderquelle: http://s.fromm.de.vu/