Kölleda
| Wappen | Karte |
|---|---|
| Stadtwappen der Stadt Kölleda | Deutschlandkarte, Position von Kölleda hervorgehoben |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Thüringen |
| Landkreis: | Sömmerda |
| Fläche: | 31,28 km² |
| Einwohner: | 5.767 (31. Dezember 2005) |
| Bevölkerungsdichte: | 191 Einwohner je km² |
| Höhe: | 145 m ü. NN |
| Postleitzahlen: | 99625 |
| Vorwahl: | 03635 |
| Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
| Kfz-Kennzeichen: | SÖM |
| Gemeindeschlüssel: | 16 0 68 034 |
| Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 99625 Kölleda |
| Offizielle Website: | www.koelleda.de |
| E-Mail-Adresse: | sb_koelleda@web.de |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Frank Zweimann (CDU) |
Kölleda ist eine Stadt in Thüringen im Landkreis Sömmerda. Sie liegt 10 km östlich von Sömmerda und 24 km nördlich von Weimar. Aufgrund des großen Pfefferminzanbaus trägt die Stadt den Beinamen "Pfefferminzstadt".
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt Kölleda hat eine zentrale Lage im Thüringer Becken.
Nachbargemeinden
Zur Verwaltungsgemeinschaft Kölleda gehören Schillingstedt (Norden), Beichlingen (Norden), Großmonra (Osten), Ostramondra (Osten), Großneuhausen (Süden) und Kleinneuhausen (Süden). Im Westen grenzt die eigenständige Gemeinde Sömmerda an Kölleda.
Geschichte


Kölleda wurde (als Dorf Collide) im Jahre 786 erstmalig urkundlich erwähnt. Mit der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht entstand ein ausgeprägtes Marktwesen, was dazu führte das im Jahre 1392 das Stadtrecht von Friedrich von Beichlingen verliehen wurde. Im Jahre 1815 wurde die Stadt preußisch und später im Jahre 1824 wurde sie zur Kreisstadt des neu eingerichteten Kreises Eckartsberga. Das Jahr 1824 markierte zudem den Beginn des Anbaus medizinischer Kräuter, hier besonders Pfefferminze, was Kölleda den Beinamen "Pefferminzstadt" brachte. Im Jahre 1848 kommt es zu einer Revolution in Kölleda, Bürgerwehreinheiten setzen sich gegenüber preußischem Militär durch und zwingen die Soldaten zum Rückzug aus der Stadt. Durch den Bau der "Finne-Bahn" im Jahre 1914 wird Kölleda zum Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt. Trotz eines schweren Luftangriffs im Jahre 1944 auf den Flugplatz in Kölleda bleibt die Innenstadt während des Krieges verschont und wird kampflos am 11. April 1945 an die Amerikaner übergeben. Die Regierung von Sachsen-Anhalt beschließt 1950 die Umbenennung des Kreis Eckartsberga in Kreis Kölleda, Battgendorf wird eingemeindet. Aufgrund der Gebietsreform 1952 verliert Kölleda wieder seinen Kreisstatus und gehört seitdem zum Landkreis Sömmerda.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 31. Dezember 1994):
Von den 5767 Einwohnern im Jahre 2005 waren 2832 männlich und 2935 weiblich.
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik
Bürgermeister
Bei der Kommunalwahl 2006 ist der hauptamtliche Bürgermeister Frank Zweimann (CDU) mit einem Anteil von 64,9% der Stimmen gewählt worden.
Wappen
Auf dem Wappen von Kölleda ist St. Wippertus abgebildet, welcher der Schutzpatron der Stadt ist. St. Wippertus ist nach rechts gewand, hält in seiner rechten Hand Trauben und in seiner linken Hand einen goldenen Stab. Unter St. Wipptertus befindet sich ein schwarzes Wappen welches einen goldenen Ast eines Eichenbaums mit drei Blättern darstellt.
Städtefreundschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Heimatmuseum Kölleda beschäftigt sich in seiner Ausstellung mit der Geschichte Kölledas. Gegenstände der Ausstellungen sind u.a. Ofenplatten, Präparationen heimischer Tiere, Gesteine, Bodenfunde, alte Gebrauchsgegenstände, Stadtgeschichte, Kölledaer Persönlichkeiten, Heil- und Gewürzkräuter und alte Obstsorten.
Im Backleber Tor erlebt man sehr eindrucksvoll wie der Alltag der Luftwaffensoldaten sowie das Leben und Leiden der Zivilbevölkerung während des 2. Weltkrieges war. Neben verschiedenster Flugzeugtechnik aus dieser Zeit, wird anhand von Einzelschicksalen der Wahnsinn und damit die Sinnlosigkeit dieses Krieges dokumentiert. Persönliche Habseligkeiten von Flugzeugführern und deren Besatzungen, die bei Flugzeugbergungen in der Nähe von Brücken, Ottmannshausen und Kahlwinkel gefunden wurden, sind ebenso zu sehen, wie u.a. ein abgeworfener und zum Paddelboot umgebauter Flugzeug-Zusatztank. Auch der Motor einer im August 2000 geborgenen Messerschmitt Bf 109 ist zu sehen. Neben Bild- und Textdokumentationen zu Flugzeugabstürzen in Mitteldeuschland komplettieren Biographien einstiger Luftwaffenangehörigen aus der näheren Umgebung diese Präsentation.
Das Funkwermuseum Kölleda gibt einen Überblick zur Entwicklung der Informations- und Computertechnik in den vergangenen 150 Jahren bis zur Gegenwart. Dies betrifft sowohl die Technikentwickung an sich als auch in Kölleda und der Region. Vor allem soll verdeutlicht werden, wie Forscher, Konstrukteure und Arbeiter diese Technik geschaffen haben, wie sie von den Menschen genutzt wurde und auch in der Zukunft sinnvoll angewendet werden kann.
Zudem befindet sich auch ein Turmuhrenmuseum in der Battgendorfer Straße.
Bauwerke
Die St. Wippertikirche, auch Wippertuskirche genannt, wurde vor 1404, etwa in der Zeit als Kölleda die Stadtrechte verliehen bekommen hat, als Stadtkirche erbaut. Sie ist ein ursprünglich gotisches Bauwerk. Die Inschrift über der Kirchtür, die dem Marktplatz zugewandt ist, benennt die Einweihung im Jahre 1496. Die Jahreszahl 1542 über der alten Sakristeitür hält den Wiederaufbau der Kirche, nachdem sie 1538 abgebrannt war, und die Einführung der Reformation fest.
Im Jahre 1266 baute man an Stelle der zu klein gewordenen Peter-Paul-Kirche eine neue Klosterkirche, die dem Täufer Johannes geweiht wurde, die Kirche St. Johannes. In der Nordwand des Chorraumes, der einfach gebauten Kirche, befindet sich ein Bogen, in dem der Sitzplatz der Nonnen war. Etwa um 1462 bekam die Kirche einen freistehenden Turm, welcher südlich der Kirche stand. Den heutigen Turm erbaute man im Jahre 1825. Ein Grabdenkmal wurde 1393 der Helene Gräfin von Beichlingen und ihren beiden Kindern gewidmet.
Weitere sehenswerte Bauwerke sind der Marktplatz mit Brunnen und Schutzpatron "St. Wippertus", das Backlebener Tor, das Funkwerkmuseum und das Schloss Beichlingen.
Sport
In Kölleda befindet sich das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, welches Platz für 6000 Zuschauer bietet.
Kölleda besitzt zusätzlich ein Schwimmbad namens Streitseebad. Das Streitseebad Kölleda, welches 1958 eröffnet wurde hat ein 50 m Becken mit 6 Bahnen, einen Kinderspielplatz und eine große Liegewiesen mit FKK Bereich. In der Saison gibt es im Streitseebad alle 3 Wochen "Open Air" Veranstaltungen.
Auflistung der Sportvereine in Kölleda:
- Sportverein "Funkwerk Kölleda" e.V.
- Kegelverein
- Sportfischerverein
- Motorsportclub Kda. e.V.
- Wippertus Schützen e.V.
- Kölledaer Schützenverein 1990 e.V.
- MSC Kölleda 03 e.V. im ADAC
- Kölledaer Sportverein "90" e.V.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu Ehren des Schutzpatrons St. Wippertus wird alljährlich das Wippertusfest gefeiert. Im Mai 2006 fand das mittlerweile 15. Wippertusfest statt. Traditionell befindet sich das Festgelände rund um das Rathaus und den Wippertusbrunnen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Aus der Entwicklung der Stadt haben sich folgende traditionelle Wirtschaftsbereiche entwickelt:
- Landwirtschaft
- Handwerk
- Elektrotechnik/Elektronik
- Baugewerbe
- Zulieferer der Bauindustrie
- Metallverarbeitung
Im Bereich der Landwirtschaft wird seit der Wende fast ausschließlich Pflanzenbau betrieben. In der Stadt Kölleda und ihren Ortsteilen sind ca. 175 kleinere und mittelständige Unternehmen registriert und vorwiegend in den o.g. Branchen tätig. Zunehmende Bedeutung haben in den letzten Jahren die Zweige Elektrotechnik/ Elektronik und die Metallverarbeitung erlangt. In diesen Branchen wurden auf dem Gewerbegebiet Kölleda – Kiebitzhöhe seit 1995 zahlreiche Unternehmensinvestitionen getätigt.
Kölleda ist Sitz des börsennotierten Unternehmens Funkwerk AG.
Verkehr

Kölleda ist durch die Bundesstraßen B 85 und B 176 an das Fernstraßennetz der Bundesrepublik Deutschland angebunden. Seit Dezember 2002 ist Kölleda auch über den Teilabschnitt der Bundesautobahn A 71 (Autobahnkreuz Erfurt) erreichbar.
Durch zwei Haltestellen an der Regionalstrecke Straußfurt – Großheringen („Pfefferminzbahn“) ist die Stadt Kölleda gut an das regionale und überregionale Schienennetz des Landes angebunden. Vom Bahnhof Kölleda führt ein separates Industriegleis auf das Gewerbe- und Industriegebiet der Stadt.
Die Stadt Kölleda verfügt über einen Verkehrslandeplatz mit einer zulässigen Lande- und Startmasse von 5,8 t. Der Flugplatz Dermsdorf verfügt über einen Tower sowie zwei ausgebaute Graslandepisten.
Ansässige Unternehmen
- MDC Power GmbH - Produktion von Motoren für Mitsubishi und DaimlerChrysler
- Elektronikindustrie (Funkwerk Kölleda - Weltmarktführer in Zugfunkausrüstungen)
- Spezialkulturenanbau - größtes Pfefferminzanbaugebiet Mitteleuropas.
Schulen und Bildungseinrichtungen
- Staatliche Grundschule Wippertus
- Staatliche Regelschule Friedrich-Ludwig-Jahn
- Staatliches Gymnasium Prof. Fritz Hofmann
- Berufliche Bildungsstätte BfB Kölleda GmbH
- Stadtbibliothek Kölleda
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1663, 15. Juli, Christoph von Hellwig, † 27. Mai 1721 in Erfurt, Mediziner und Schöpfer des 100jährigen Kalenders
- 1866, 2. November, Prof. Fritz Hofmann, † 29. Oktober 1956 in Hannover, Chemiker und Erfinder des synthetischen Kautschuks
- 1906, 19. Februar, Richard Groschopp, † 8. Juli 1996 in Kleinmachnow bei Berlin, Regisseur und Kameramann
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Friedrich Ludwig Jahn, welcher als Turnvater gilt, lebte von 1828-1835 in Kölleda
Literatur
- Paul Lauerwald: Die Pfefferminz- und Finnebahn Straussfurt - Kölleda - Laucha/Grossheringen, 1997, 78 Seiten, ISBN: 3-980-47983-8
Sonstiges
- 1999 konnte sich Kölleda mit dem größten Teebeutel der Welt ins Guinness Buch der Rekorde eintragen
Bilderquelle: http://s.fromm.de.vu/
Weblinks
- http://www.koelleda.de/ - Offizielle Seite der Stadt Kölleda
- http://www.funkwerkmuseum.de/ - Seite des Funkwerkmuseums
- http://www.bibo-koelleda.de/ - Seite der Stadtbibliothek Kölleda
- http://www.gymnasium-koelleda.de/ - Seite des Prof. Fritz Hofmann Gymnasiums
- http://www.bfb-kld.com/ - Seite der Beruflichen Bildungsstätte Kölleda GmbH
- http://www.koelledaersv.de/index3.html - Seite des Kölledaer Sportverein 1990 e.V.
- http://www.msc-koelleda.de/ - Seite des MSC Kölleda e.V. im ADAC
- http://s.fromm.de.vu/ - Private Homepage mit Fotos, zwei Webcam's und Info's zu Kölleda