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Herbert Lange

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Herbert Lange (* 29. September 1909; † 20. April 1945) war ein deutscher Nationalsozialist.

Herbert Lange wurde in Menzlin, Pommern geboren. Er studierte Rechtswissenschaft, beendete das Studium allerdings ohne Examen. Am 1. Mai 1932 trat er der NSDAP bei und drei Monate später erfolgte sein Eintritt in die SA.

1933 wurde er Mitglied der SS, der Polizei und gleichzeitig Kriminalkommissar.

1939, inzwischen zum SS-Untersturmführer befördert, versetzte man ihn nach Polen, wo er erste Erfahrungen mit dem Einsatz von Gaswagen für Krankentötungen im Rahmen der Euthanasie-Aktion sammelte. Ab Dezember 1941 schließlich leitete er (nun Obersturmführer) als erster Kommandant das Vernichtungslager Chelmno und war dort für die Ermordung tausender Juden und Sinti in verantwortlich.

Nach seiner Ablösung im April 1942 durch den zweiten Kommandanten des Lagers Chelmno Hans Bothmann, war er im Reichskriminalpolizeiamt unter Arthur Nebe im Berliner Reichssicherheitshauptamt als Kriminalrat tätig und dort u.a. mit den Nachforschungen zum 20. Juli 1944, dem Attentat auf Adolf Hitler in der Wolfsschanze, betraut.

Herbert Lange fiel als SS-Sturmbannführer am 20. April 1945 während der Schlacht um Berlin.

Literatur

  • Schöne Zeiten, Judenmord aus Sicht der Täter, S. Fischer Verlag, Hrsg: Ernst Klee, Willi Dreßen, Volker Rieß-ISBN 3-10-039304-X